Bearbeiten von „Weinbau“

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Warnung: Du bist nicht angemeldet. Deine IP-Adresse wird bei Bearbeitungen öffentlich sichtbar. Melde dich an oder erstelle ein Benutzerkonto, damit Bearbeitungen deinem Benutzernamen zugeordnet werden.

Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und speichere dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.

Aktuelle Version Dein Text
Zeile 52: Zeile 52:
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1860]] | Spalte2= «Letzte Woche herrschte in unserm Dorfe ungeheurer Jubel (Ende Oktober [[1860]]). Eine Hochzeit? Nein. Eine Kindstaufe? Auch nicht. Die Weinlese, die Weinlese! Die Qualität steht hinter dem Bieler nicht weit zurück; wenigstens haben wir es unsern werten Nachbarn mit dem Zuckern nicht nachmachen müssen. Die Quantität wäre befriedigend ausgefallen, wenn der letzte Reif nicht so übel gehaust hätte. Preis haben wir keinen ausgemittelt; wir glauben, den Most in acht Tagen vertilgen zu können.»}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1860]] | Spalte2= «Letzte Woche herrschte in unserm Dorfe ungeheurer Jubel (Ende Oktober [[1860]]). Eine Hochzeit? Nein. Eine Kindstaufe? Auch nicht. Die Weinlese, die Weinlese! Die Qualität steht hinter dem Bieler nicht weit zurück; wenigstens haben wir es unsern werten Nachbarn mit dem Zuckern nicht nachmachen müssen. Die Quantität wäre befriedigend ausgefallen, wenn der letzte Reif nicht so übel gehaust hätte. Preis haben wir keinen ausgemittelt; wir glauben, den Most in acht Tagen vertilgen zu können.»}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1866]] | Spalte2= Nach dem Katasterplan von [[1866]] besass Grenchen noch 9 ha Rebgut, das sich in der neuen Zelg, im Krähenberg, im Gespernmoos und in den hohen Reben befand.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1866]] | Spalte2= Nach dem Katasterplan von [[1866]] besass Grenchen noch 9 ha Rebgut, das sich in der neuen Zelg, im Krähenberg, im Gespernmoos und in den hohen Reben befand.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1871]] | Spalte2= Im Jahre [[1871]] hatten die Reben sehr viel Früchte angehängt, die aber aus Mangel an warmem Sonnenschein nicht recht zur Reife gelangen konnten. Ein Pfiffikus meinte, die hiesigen Rebbesitzer hätten billig die Ueberkiesung der projektierten Bahnlinie Lyss-Herzogenbuchsee übernehmen können. Impulsive Eigenschaften musste aber der Grenchner Wein besitzen; denn im «Solothurner Landbote» vom 14. Juli [[1873]] ist zu lesen: «Neben den industriellen Arbeiten und der vielseitigen Beschäftigung auf den Baustellen zappelt und krappelt es auf Wiese und Feld, als ob Grenchen ein rein landwirtschaftliches Dorf wäre. Rührigkeit und Ausdauer lassen sich unserer Einwohnerschaft nicht absprechen und dazu trägt unser Grenchner Wein sicher sehr viel bei; man mag darüber lachen und sich lustig,machen, es isch einewäg so!»}}
+
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1871]] | Spalte2= Im Jahre [[1871]] hatten die Reben sehr viel Früchte angehängt, die aber aus Mangel an warmem Sonnenschein nicht recht zur Reife gelangen konnten. Ein Pfiffikus meinte, die hiesigen Rebbesitzer hätten billig die Ueberkiesung der projektierten Bahnlinie Lyss-Herzogenbuchsee übernehmen können. Impulsive Eigenschaften musste aber der Grenchner Wein besitzen; denn im «Solothurner Landbote»vom 14. Juli [[1873]] ist zu lesen: «Neben den industriellen Arbeiten und der vielseitigen Beschäftigung auf den Baustellen zappelt und krappelt es auf Wiese und Feld, als ob Grenchen ein rein landwirtschaftliches Dorf wäre. Rührigkeit und Ausdauer lassen sich unserer Einwohnerschaft nicht absprechen und dazu trägt unser Grenchner Wein sicher sehr viel bei; man mag darüber lachen und sich lustig,machen, es isch einewäg so!»}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1876]] | Spalte2= Vom Jahre [[1876]] an gab es viele Fehljahre; entweder erfroren die Trauben zur Blütezeit, oder sie vermochten im Herbst nicht die richtige Reife zu erlangen, weil die nötige Sonne fehlte und folglich blieben die Beeren hart, so dass man, wie böse Zungen behaupteten, die Beeren gedroschen werden mussten, und da wollte es das Unglück, dass in einer Tenne, wo Trauben gedroschen wurden, ein Barrenladen offen war und eine Beere da hineinsprang und einem Stier ein Auge ausschlug! Und ein anderer Unfall passierte auf der Bahn, allwo eine Traubenbeere aus einem Korbe auf die Bahnschiene fiel und den Zug zum Entgleisen brachte! Um nun solche und ähnliche Unfälle zu verhüten, wurden die Reben nach und nach ausgerottet, was die Kinder sehr bedauerten; denn jetzt konnten sie nicht mehr «Rappen» gehen; d. h. sie durften nach dem «Läset» die vergessenen Trauben zusammenlesen.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1876]] | Spalte2= Vom Jahre [[1876]] an gab es viele Fehljahre; entweder erfroren die Trauben zur Blütezeit, oder sie vermochten im Herbst nicht die richtige Reife zu erlangen, weil die nötige Sonne fehlte und folglich blieben die Beeren hart, so dass man, wie böse Zungen behaupteten, die Beeren gedroschen werden mussten, und da wollte es das Unglück, dass in einer Tenne, wo Trauben gedroschen wurden, ein Barrenladen offen war und eine Beere da hineinsprang und einem Stier ein Auge ausschlug! Und ein anderer Unfall passierte auf der Bahn, allwo eine Traubenbeere aus einem Korbe auf die Bahnschiene fiel und den Zug zum Entgleisen brachte! Um nun solche und ähnliche Unfälle zu verhüten, wurden die Reben nach und nach ausgerottet, was die Kinder sehr bedauerten; denn jetzt konnten sie nicht mehr «Rappen» gehen; d. h. sie durften nach dem «Läset» die vergessenen Trauben zusammenlesen.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1884]] | Spalte2= Erstes Auftreten des falschen Mehltaus (Peronospora) am Bielersee. Eine Rebkrankheit (Pilz), die vermutlich bald auch in Grenchen ausbrach. Am Bielersee tauchte die Reblaus im Jahre 1905 das erste Mal auf, zu einer Zeit als in Grenchen der Rebbau schon fast ganz aufgegeben war.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1884]] | Spalte2= Erstes Auftreten des falschen Mehltaus (Peronospora) am Bielersee. Eine Rebkrankheit (Pilz), die vermutlich bald auch in Grenchen ausbrach. Am Bielersee tauchte die Reblaus im Jahre 1905 das erste Mal auf, zu einer Zeit als in Grenchen der Rebbau schon fast ganz aufgegeben war.}}
Zeile 346: Zeile 346:
  
 
=== Rebbaukrise in der Schweiz 1885-1930 ===
 
=== Rebbaukrise in der Schweiz 1885-1930 ===
 
Warum ging der Weinbau in Grenchen ein? Mit der Einführung der Industrie verlor die Landwirtschaft Arbeitskräfte. Die Reben verlangten aber exakte und geübte Arbeiter, die nicht mehr vorhanden oder zu teuer waren. Die Reben wurden in der Folge nur noch nachlässig bearbeitet, was den Ertrag schmälerte. Dazu gesellten sich verschiedene Rebkrankheiten, namentlich der falsche Mehltau, so dass man den Bestand an Stöcken nicht mehr verjüngte. Ferner wurden, gleichsam als Pünktchen auf dem I, billige italienische und spanische Weine eingeführt, die zudem den Vorteil besassen, den Weinliebhabern besser zu schmecken, als der einheimische „Grenchner“ so dass in verhältnismässig kurzer Zeit der Rebbau aufhörte.
 
 
Gesamtschweizerisch spricht man von einer Rebbaukrise, die etwa [[1885]] einsetzte und erst nach [[1930]] aufgefangen werden konnte. Die Einstellung des Rebbaus in Grenchen ist im Zusammenhang mit der Rebbaukrise zu sehen.
 
 
Bei Beginn der Krise hatte der schweizerische Rebbau mit 34'380 ha (1884) seine grösste Ausdehnung erreicht. Die nächsten bekannten Zahlen lassen den Einbruch der Rebbaufläche deutlich erkennen: [[1894]] waren es 31'553 ha, [[1901]] noch 30'112 ha und im Jahre [[1930]] waren noch 12'974 ha übrig. Besonders krass fiel der Einbruch für die Kantone Baselland, Solothurn, Aargau, Thurgau und Zürich aus. Die Rebfläche dieser Kantone betrug [[1968]] weniger als 10 % der Rebfläche des Jahres [[1851]].
 
 
[[1830]] waren in Grenchen 10.8 ha mit Reben bestockt, rund 10 % der damaligen Rebfläche des Kantons Solothurn. Im Jahre [[1866]] waren es noch immer 9 ha. Vermutlich blieb diese Fläche bis zu den ertragsreichen Jahren [[1874]]/[[1876]] ziemlich konstant oder war nur leicht rückläufig. Der grosse Einbruch erfolgte erst zwischen [[1891]] bis [[1902]]. Diese Entwicklung überliefert die Siegfriedkarte 1:25000, Blatt Grenchen, mit grosser Deutlichkeit. Auf der Karte von [[1902]] finden wir noch einen winzigen Rebberg am westlichen Krähenberg eingezeichnet, während die Siegfriedkarte Ausgabe [[1910]] in Grenchen keine Reben mehr nachweist. Werner Strub schreibt zwar, dass die letzten Reben [[1914]] aufgegeben wurden. Sie befanden sich am Krähenberg.
 
 
Aufgrund klimatischer Bedingungen im frühen 19. Jahrhundert, zwischen [[1800]] und [[1830]], fand vermutlich schon ein erster grosser Einbruch des Grenchner Weinbaus statt. Trockenheit und Kälte in den frühen Jahrzehnten des 19. Jahrunderts veranlassten offenbar viele Rebbesitzer ihre Weinberge zu entstocken. In den Jahren [[1816]]/[[1817]] suchte zudem eine grosse, hauptsächlich klimatisch bedingte Hungersnot die Schweiz heim.
 
 
Wie die alten Zehntpläne des St. Ursenstifts nachweisen, fand man in Grenchen ca. [[1815]] noch grosse zusammenhändende und einige kleinere Rebareale. Vor allem die Neureben im Gebiet Gespermoos – Grubenweg hatten, wie der Zehntplan zeigt, ein stolzes Ausmass und waren wohl in Grenchen das grösste zusammenhängende Rebareal.
 
 
<gallery widths="400px" heights="300px">
 
File:Wein Rebflaeche 1884-2007.jpg | Rebfläche der Schweiz 1884-2007.
 
File:Wein Rebflaeche SO 1884-2007.jpg | Rebfläche Solothurn 1884-2007.
 
File:Wein Plan Reben 1891.jpg | Die Rebareale Grenchens im Jahre 1891.
 
File:Wein Plan Reben 1902.jpg | Rebfläche, die 1902 noch übrig blieb: Ein winziger Rebberg am Krähenberg. Eine jahrhundertealte Anbautradition ging innert zehn Jahren verloren.
 
</gallery>
 
 
In diesen frühen, von Missernten begleiteten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gaben wohl die Grenchner die kleinen Areale auf, so die Bachtalen-Reben, die Ribireben, die Mühlireben und die Katzenreben. Das grosse Areal der Neureben im Gespermoos wurde stark verkleinert bis auf den bescheidenen Rest, den die Siegfriedkarten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch nachweisen.
 
 
Es sind immer wieder die gleichen Gründe, die für den Niedergang des Rebbaus angegeben werden: Missernten, Ausbreitung von Schädlingen (Reblaus, spielte in Grenchen keine Rolle mehr) und Krankheiten (der falsche Mehltau richtete in Grenchen grosse Schäden an), Erstarkung der ausländischen Konkurrenz durch den Eisenbahnbau (Weinimporte), Steigerung der Produktionskosten (Arbeitskraft), Industrialisierung, Aenderung der Trinkgewohnheiten, Abzug der Arbeitskräfte durch die aufkommende Industrie, Innerbetriebliche Konkurrenz durch die Landwirtschaft, Abzug von Dünger für die Landwirtschaft.
 
  
 
=== Klima im 19. Jahrhundert ===
 
=== Klima im 19. Jahrhundert ===
{{File.BildRechts|Breite=400|Bild=Temp und Niederschlag.jpg|Text=Zehnjährige Mittel von Temperatur und Niederschlag in den Jahreszeiten, ca. 1550-1980.}}
 
Die Auszüge aus dem Klimaatlas der Schweiz führen das 19. Jahrhundert als eine kühle Periode vor mit variierender Niederschlaghäufigkeit. Christian Pfister beschreibt das Klima des 19. Jahrhunderts wie folgt: „Kälte ist das hervorstechendste Merkmal der Periode [[1800]]-[[1860]]. Dies gilt für alle Jahreszeiten, [[1810]]-[[1819]] besonders für den Sommer, [[1850]]-[[1859]] für das Frühjahr. Der überwiegenden Trockenheit in den ersten beiden Dezennien [[1800]]-[[1820]] entspricht eine Feuchtperiode von [[1840]]-[[1863]] (mit Ausnahme der Winter). Die kalten Sommer von [[1812]]-[[1817]] vermitteln den Impuls für weitreichende Gletscher-vorstösse. Der zweieinhalb Jahrzehnte lang anhaltende rasche Rückschmelzprozess ([[1855]]-[[1880]]) am Ende der „Kleinen Eiszeit“ geht mit der geringeren Häufigkeit und Ergiebigkeit der sommerlichen Schneefälle und einer geringeren winterlichen Schnee-Akkumulation einher.“
 
 
Seit [[1895]] folgen die Wintertemperaturen und -niederschläge einem stark steigenden Trend. Verglichen mit den Mittelwerten der letzten 500 Jahre ist diese Jahreszeit seit 1965 durchschnittlich um 1.3° zu warm und um 25% zu nass.
 
 
Christian Pfister schreibt in seiner Arbeit "Im Strom der Modernisierung: Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt [[1700]]-[[1914]]", Kapitel 4.3.1: " Die dem Rebbau gewidmeten Flächen blieben mit Ausnahme des Amtes Thun bis in die frühen [[1880]]er Jahre unter günstigen klimatischen und konjunkturellen Bedingungen annähernd stabil. Von den 24 Gemeinden im «Nidauer Kornland» besassen [[1865]] nur zehn, meist in der Aare-Ebene gelegene Gemeinden keine Reben. Zwischen 1885 und 1915 schrumpfte das bernische Rebareal auf einen Viertel, ein marktfähiger Weinbau überlebte nur in klimatisch günstigen Lagen. In Nidau wurden die letzten Reben zwischen [[1874]] und [[1881]], in Epsach [[1884]], in Hermrigen [[1891]], in Mett [[1894]], in Studen [[1904]], in Täuffelen [[1905]], in Madretsch und Dotzigen [[1911]], in Merzligen [[1916]], in Jens und Sutz [[1925]] ausgestockt. Wer damals Reben kultivierte, musste Durchhaltewillen aufbringen. Fehljahre als Folge nass-kalter Sommer häuften sich, dazu setzten neue, aus den USA eingeschleppte Schädlinge (falscher Mehltau, Reblaus) den Ernten zu, schliesslich begannen in diesen Jahren das Bier und der Obstmost dem Wein den Rang abzulaufen. "
 
 
[[Werner Strub]] berichtet von guten Ernten in den Siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Nach [[1876]] setzte eine lange Periode von Fehljahren und Missernten ein. Zudem befiel vermutlich um [[1890]] der Falsche Mehltau (Pilzkrankeit) die Grenchner Reben. [[Werner Strub | Strubs]] Schilderungen decken sich mit den statistisch belegten Daten.
 
 
So kennt man im Schweizer Rebbau des 19. Jahrhunderts sowohl die Rekordernten der Jahre [[1874]]-[[1876]] als auch die schlimmen Missernten der Jahre [[1880]] bis [[1890]]. Das letzte Jahrzehnt im 19. Jh. brachte grosse Ertragsschwankungen. Erst die Jahre nach [[1900]] gönnten den Weinbauern wieder eine Folge zufriedenstellender Ernten.
 
  
 
=== Entwicklung des Weinimports ===
 
=== Entwicklung des Weinimports ===
 
Die gewaltige Zunahme der Importmenge zwischen [[1870]] und [[1880]] ist zum grossen Teil auf den rasch fortschreitenden Ausbau des europäischen Eisenbahnnetzes zurück zu führen. Eine bedeutende Rolle spielte auch die Liberalisieung des Marktes durch die [[1874]] in Kraft getretene revidierte Bundesverfassung.
 
 
In Grenchen wirkten schon vor der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert bedeutende Weinhandlungen. Sie alle führten gute und preiswerte ausländische Weine ein: die Weinhandlung Riba an der Kirchstrasse (Spanische Weinhalle), die Weinhandlung Wullimann im Rebhüsli am Oelirain, Weinhändler Othmar von Burg-Bourgeois an der Bachstrasse und nicht zuletzt der Weinhändler und spätere Ammann [[Robert Luterbacher]]. Von Burg besass zusammen mit einem französischen Partner eine grosse Weinkellerei in Chalon-sur-Saône (Frankreich).
 
 
Der zunehmende Weinimport trug vermutlich wesentlich zum Niedergang des Rebbaus in Grenchen bei, denn auch hier waren die milden, säurearmen Rotweine aus dem Süden, aus dem Burgund und dem Beaujolais sehr beliebt. Die im Gegensatz zu den einheimischen Tropfen von Jahr zu Jahr fast gleich bleibende Qualität der Importweine wussten die Schweizer Weintrinker sehr zu schätzen. So nahm der Pro-Kopf-Verbrauch der einheimischen Weine zwischen 1850 und 1905 laufend ab während beim importierten Wein ein steter Anstieg der Pro-Kopf-Menge fest zu stellen war.
 
 
<gallery widths="400px" heights="300px">
 
File:Weinimporte 1851-1905.jpg | Weinimporte 1851-1905.
 
File:Wein-Import Jose Riba.jpg | Wein-und Liqueur-Import Jose Riba.
 
File:Weinhandlung Wullimann.jpg | Weinhandlung Wullimann.
 
File:Wein pro Kopf auslaendisch 1855-1913.jpg |  Pro Kopf Verbrauch ausländischer Wein.
 
</gallery>
 
 
Auch [[Franz Josef Schild]], dr Grossätti us em Leberberg, erwähnt in seinem Grotjoggi den Importwein. Dem Grotjoggi ist der Grenchner nicht mehr gut genug für seine Sichlete:
 
<blockquote>
 
"Wäge dem loht hüür dr Grotjoggi by der Sichlete no einisch so schwär loh ufträgen as angeri Johr; sy Grenchenwy isch em nümme guet gnue; er loht z'letscht no Wirtshuuswy cho z'moosewys; abruume liess er bim Düfel nit, de do stoht Suurchrut und Späck, dürri und grüene Öpfelschnitz, ass me si drhinger chönnt verbärgen und d'Wegge fasch kein Platz meh hei! Au liess si's dr Joggi nit näh, wie's byn em süsch dr Bruuch isch: es muess nohe no Gaffee und drei- viererlei Chüechli gmacht sy und nit wie angeri Johr numme zweu-, dreierlei; er müesst si jo schäme, wenn anger Schnitter chäme cho jöhnen [betteln] und alls scho abtreit wär; es stoht jo em Tisch guet a."
 
</blockquote>
 
  
 
=== Die Trinkgewohnheiten änderten sich ===
 
=== Die Trinkgewohnheiten änderten sich ===
 
Neben dem qualitativ guten und preiswerten Importwein meldete sich ein neuer Konkurrent auf dem Markt: das Bier. Das Bier wurde zum Modegetränk. Um 1900 tranken die Schweizer pro Kopf jährlich rund 60 l Bier. Schon im Durchschnitt der Jahre [[1906]]-[[1910]] ist der Bierkonsum grösser als der Verbrauch von Wein. Das Bier bekam erst recht Auftrieb, als mit Hilfe der Eisenbahn ausländische Gerste in grossen Mengen und guter Qualität auf den Markt gelangte. Wegen der mangelnden Qualität unterlag der Weinbau der Konkurrenz des Bieres.
 
 
Gleichzeitig erfreute sich auch der Obstmost wachsender Beliebtheit. Eine Tatsache, die sich Dank der Ausweitung des Obstbaus als Ersatz für den krisengeschüttelten Weinbau in den Kantonen Thurgau, Zürich und der Innerschweiz einstellte. Auch die Anti-Alkoholbewegung hatte einen gewissen Einfluss auf den Getränkemarkt. Sie führte in der ganzen Schweiz alkoholfreie Gaststätten ein und gewann zusehends an Einfluss.
 
 
<gallery widths="400px" heights="300px">
 
File:Alkohol pro Kopf 1880-1949.jpg | Die Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs alkoholischer Getränke (Liter) von 1880-1949.
 
File:Alkohol pro Kopf 2001-2006.jpg | Die Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs alkoholischer Getränke (Liter) von 2001-2006.
 
</gallery>
 
  
 
=== Entwicklung Grenchens im 19. Jh. ===
 
=== Entwicklung Grenchens im 19. Jh. ===
{{File.BildRechts|Breite=400|Bild=Einwohnerzahlen 1850-1910.jpg|Text=Einwohnerzahlen 1850-1910.}}
 
Grenchen entwickelte sich in einem halben Jahrhundert vom Bauerndorf zum Industrieort. Die Bevölkerung nahm zu von rund 1'600 Einwohnern im Jahre [[1850]] auf gut 7'000 im Jahre [[1910]]. Das rasche Wachstum der Gemeinde, die damit verbundene Bautätigkeit, die Uhrenindustrie und die neue Zusammensetzung der Einwohnerschaft (Zuzüger aus der Region und der ganzen Schweiz) hatten Einfluss auf das gesamte Sozialgefüge des jungen Industrieorts.
 
 
Die Auswirkungen auf den Grenchner Weinbau dürfen auch von dieser Seite nicht unterschätzt werden. Die besseren Verdienstmöglichkeiten in der Industrie liessen den angeschlagenen Weinbau langsam in ein wirtschaftliches Nischendasein abgleiten. Es war für die Weinbauern und Rebbesitzer kein schwerer Entscheid mehr, unter diesen Gegebenheiten den Weinbau ganz aufzugeben. Die Grenchner Weinbauern hatten nicht mehr viel zu verlieren, doch Grenchen verlor in diesen wenigen Jahren eine jahrhundertealte traditionsreiche Kultur - unwiederbringlich.
 
  
 
=== Rebkrankheiten ===
 
=== Rebkrankheiten ===
 
Traube befallen vom Falschen Mehltau<ref>{{Weblinks.Wikipedia|NoList=True|Link=de.wikipedia.org/wiki/Falscher_Mehltau|Text=Falscher Mehltau}}</ref> (Plasmopara viticola oder Peronosporales). Am Bielersee trat der Falsche Mehltau im Jahr 1884 erstmals auf. Laut Werner Strub richtete der Falsche Mehltau in Grenchen grosse Schäden an. Vermutlich war es diese Krankheit, die für das abrupte Ende des Grenchner Weinbaus verantwortlich war.
 
 
Die Reblaus<ref>{{Weblinks.Wikipedia|NoList=True|Link=de.wikipedia.org/wiki/Reblaus|Text=Reblaus}}</ref> (Phylloxera) tauchte in unserer Gegend erst später auf (erstmals [[1905]] in Le Landeron), als der Weinbau in Grenchen bereits aufgegeben worden war.
 
  
 
== Literarisches und Anekdoten ==
 
== Literarisches und Anekdoten ==
Zeile 530: Zeile 462:
  
 
== Erinnerungen ==
 
== Erinnerungen ==
{{File.BildRechts|Breite=200|Bild=Wein Strassennamen.jpg|Text=Strassen-Namen erinnern an den Weinbau in Grenchen.}}
+
{{File.BildRechts|Breite=400|Bild=Wein Strassennamen.jpg|Text=Strassen-Namen erinnern an den Weinbau in Grenchen.}}
 
Betrachtet man mit scharfem Auge das ehemalige Rebareal in der Neuen Zelg, lassen sich noch alte Terrassierungen erkennen. Die anderen Rebareale sind grösstenteils überbaut und lassen die früheren Rebberge kaum mehr erahnen. Strassennamen wie Rebgasse, Rebgässli, Am Weinberg, Weinbergstrasse, Rebhalden, Traubenweg sowie das Alterszentrum am Weinberg deuten an, wo früher Rebstöcke in Reih und Glied standen und ihre Früchte sonnten.
 
Betrachtet man mit scharfem Auge das ehemalige Rebareal in der Neuen Zelg, lassen sich noch alte Terrassierungen erkennen. Die anderen Rebareale sind grösstenteils überbaut und lassen die früheren Rebberge kaum mehr erahnen. Strassennamen wie Rebgasse, Rebgässli, Am Weinberg, Weinbergstrasse, Rebhalden, Traubenweg sowie das Alterszentrum am Weinberg deuten an, wo früher Rebstöcke in Reih und Glied standen und ihre Früchte sonnten.
  
Zeile 538: Zeile 470:
  
 
=== Verein Räbbuure vo Gränche bigott - Gegründet 1983 ===
 
=== Verein Räbbuure vo Gränche bigott - Gegründet 1983 ===
''Text von Manfred Kliegl, Weinbauer<ref>[http://test.weinlandschweiz.ch/de/produzenten/verein-raebbuure-vo-graenche-bigott/1913/ Verein Räbbuure vo Gränche bigott]</ref>, 2007.''
+
'' Text von Manfred Kliegl, Weinbauer ''
  
 
==== Geschichtliches ====
 
==== Geschichtliches ====
  
Am 24.10.[[1983]] trafen sich Interessierte auf Anregung von [[Walter Emch]] im [[Restaurant Ticino]] (ehem. [[Restaurant Traube]]) zur Gründung der „Grenchner Rebfründe und Wiifründe". Ihm war es ein Anliegen den Rebbau in Grenchen nach jahrzehntelangem Unterbruch wieder aufzunehmen und Rebgärten anzulegen. Mit grossem Engagement und viel Freude am Hobby wurden Kurse zur Hege und Pflege angeboten und rege genutzt. Rebschnitt, Düngung, Bodenpflege, Spritzen, Ausbrechen, Leset, Kelterung und Pflege des Weines wurde gelehrt.
 
 
Die Kameradschaft kam auch nie zu kurz, gab es doch jedes Jahr eine Weindegustation. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde aus den Grenchner Rebfründe die Räbbuure vo Gränche bigott! Als erster Oberwinzer amtete Roland Ledergerber. Ihm folgte Werner Wohlfahrt (Didi) der dieses Amt während 20 Jahren inne hatte und mit viel Freude und Können ausübte. Hans Brosi war als humorvoller Schreiberling tätig. Köstliche Weine kamen aus den Kellern der Räbbuuren [[Walter Emch]], Hans Marner, Paul Rüefli, Urs Siegrist, Günter Stauffer und Didi Wohlfahrt. Diese feinen Tropfen wurden von jedem Räbbuur eigenhändig gekeltert und ausgebaut.
 
 
Leider waren auch Abgänge zu verzeichnen, dies durch Todesfälle und Wegzüge. Zum jetzigen Zeitpunkt [[[2007]]] zählen wir noch fünf Räbbuure die ihren Grenchnerwein selbst ausbauen. Es sind dies: Manfred Kliegl, Paul Rüfenacht, Urs Siegrist, Max Schwaller, und Didi Wohlfahrt.
 
<gallery widths="400px" heights="300px">
 
File:Weinflaschen.jpg | "Gränchner Räbbuure" = "Gränchner Vielfalt" Ausstellung Gretulozuzi im Kultur-Historischen Museum Grenchen, 2007.
 
File:Wein Rebe Messer.jpg | Weinende Rebe und alte Rebmesser.
 
File:Wein Manfred Kliegl.jpg | Manfred Kliegl pflegt seine Reben.
 
</gallery>
 
 
==== Aktivitäten ====
 
==== Aktivitäten ====
 
Die Räbbuure treffen sich jeweils am ersten Montag im Monat um 20.00 Uhr. In den Wintermonaten im [[Restaurant Metzgerhalle]]. Diskussionen über den Rebbau, neue Rebsorten werden vorgestellt. Erfahrungen ausgetauscht. Informationen und Wissenswertes zum Weinbau und zur Weinkunde.
 
 
In den Sommermonaten finden die Treffen bei den Räbbuure statt. Verschiedene Rebberge werden besichtigt. Ein schöner alter Brauch - im Juli wird der vorjährig gewonnene Wein in froher Runde degustiert, geprüft und begutachtet. Anschliessend gibt es ein feines Essen. Die Geselligkeit und Gemütlichkeit kommt nicht zu kurz. Der beliebte Rebbummel, der im Herbst stattfindet, wird von den Hobbywinzern sehr geschätzt. Neben der Besichtigung von Rebbergen in den verschiedensten Teilen der Schweiz kommt auch die Kulturgeschichte nicht zu kurz. Gerade in den Rebbaugebieten finden wir „Urgeschichte" Wein und Kultur nahe beisammen.
 
  
 
==== Ziele ====
 
==== Ziele ====
 
* Pflege der Rebe und Weinkultur, dies auch an Interessierte weitergeben.
 
* Natur hegen und pflegen.
 
* Kameradschaft und Geselligkeit.
 
  
 
=== Erste Aktivitäten in den Siebziger Jahren ===
 
=== Erste Aktivitäten in den Siebziger Jahren ===
'' Text von Urs Siegrist, Weinbauer, 2007 ''
+
'' Text von Urs Siegrist, Weinbauer ''
 
 
In den Jahren [[1975]] / [[1976]] begann man in den Kreisen der kulturtätigen Grenchner wieder von Grenchner Wein und vom Pflanzen von Reben zu reden. Einige bildende Künstler machten sich im [[1976]] erschienenen Buch, „Das Buch vom Grenchner Wein“, über die Qualität des ehemaligen und des eventuell wieder zu belebenden Weines von Grenchen lustig. Trotz aller Skepsis brachte diese Diskussion um den Grenchner Wein „den Stein (die Traube) ins Rollen“ und es brach in einem ganz kleinen Personenkreis eine Rebbau – Euphorie aus.
 
 
 
Überall in Grenchen, wo von diesen Leuten ein freies, sonniges Plätzchen gesichtet wurde, sahen sie schon einen Rebberg und volle Fässer. So pflanzte man, eher als „Mahnmal“, im damaligen Museumgärtli an der Breitengasse einige Rebstöcke. Ob bei dieser Aktion, die [[Hans Kaufmann]] massgeblich befürwortete, ernsthaft mit Wein gerechnet wurde, bleibt wahrscheinlich für immer offen. Diese Rebstöcke wollten aber nicht so recht gedeihen. Vermutlich war dort die Bodenbeschaffenheit und die nicht so ideale Lage zwischen den Häusern der Grund, dass diese Rebstöcke ein nur sehr kurzes Leben hatten.
 
 
 
In dieser Zeit, und mit bestimmten Erwartungen, begannen aber der Grenchner Kunstmaler Walter Emch und sein Nachbar Paul Rüefli in ihren Gärten an der Däderizstrasse Reben zu pflanzen. Drei Jahre nach der Pflanzung präsentierten beide „Grenchner Neurebbauern“ ihren ersten Wein, der zum Erstaunen aller Ungläubigen und Miesmacher, nicht sauer war. Es war, wie ich als Schreiber bestätigen kann, ein wirklich guter und bouquettreicher Tropfen, dieser Riesling x Silvaner (Müller Thurgau). Versuche machte [[Walter Emch]] auch mit der Elsässersorte „Gewürztraminer“, die aber seine Erwartungen nicht erfüllten. Nach dem Tod von [[Walter Emch]] [[1997]] ging es nicht lange, da entfernte auch Paul Rüefli die Reben aus seinem Garten. So existierte der „Däderizer“, vom Vater der Wiedergeburt des Grenchner Weines leider nur kurze Zeit.
 
 
 
<gallery widths="400px" heights="300px">
 
File:Wein Etikette Gretulozuzi.jpg | Etikette entworfen von Peter Travaglini für das Buch vom Grenchner Wein, Gretulozuzi - Grenchner Tunnellochzusammenzieher. Ausstellung Gretulozuzi im Kultur-Historischen Museum Grenchen, 2007.
 
File:Wein Flasche Etikette Emch.jpg | Links: 2 Flaschen mit Etiketten von Walter Emch, Karte: Handschrift von Walter Emch. Ausstellung Gretulozuzi im Kultur-Historischen Museum Grenchen, 2007.
 
File:Wein Etikette Riesling 1.jpg | Wein-Etikette von Urs Siegrist.
 
File:Wein Etikette Riesling 2.jpg | Wein-Etikette "Bachteler".
 
File:Wein Etikette Riesling 3.jpg | Wein-Etikette "Bachteler".
 
File:Wein Etikette Bachteler.jpg | Wein-Etikette "Bachteler".
 
File:Wein Rebberg Bachtelen.jpg | Rebberg der Bachteler Rebbauern: Rebbauverein Bachtelentäli.
 
File:Wein Etikette Marc.jpg | Wein-Etikette Marc.
 
</gallery>
 
 
 
Durch diesen „Beweis“, dass man in Grenchen wirklich guten Wein machen kann, liess sich im Jahr [[1977]] auch Urs Siegrist von dieser Rebbau – Euphorie anstecken. Er pflanzte, in seinem Garten an der Hessostrasse, etwa dreissig Stöcke vom Riesling x Silvaner an. Das Wissen vermittelte Ihm sein „Rebbau – Pate“ [[Walter Emch]] und der damalige Kellermeister der Firma [[Howeg]], Sepp Mösch. Das gute Ausreifen der Trauben war also auch an der weniger geschützten, mehr der Bise ausgesetzten Lage, und auch in nicht so wetteridealen Jahren unproblematisch. Der Wein von der Hessostrasse, obschon er von der selben Traubensorte stammt, war wegen der ganz anderen Bodenbeschaffenheit noch um einiges kräftiger im Bouquett als jener vom Däderiz.
 
 
 
Nach diesen Erfolgsmeldungen vom trinkbaren Grenchner Wein begannen mehrere Begeisterte in Grenchen Reben in ihren Gärten zu pflanzen und ihren eigenen Wein zu keltern. Daraus entstand die Vereinigung der „Gränchner Räbbuure“, die noch heute besteht. Es zeigte sich, dass auch andere Rebsorten als nur der Riesling x Silvaner den klimatischen Bedingungen von Grenchen standhalten konnten. So stehen heute, schätzungsweise, etwa 10 – 15 Sorten in Grenchens Gärten und sie ergeben alle trinkbare und zum Teil exzellente Weine.
 
 
 
Nach zehn Jahren Rebbau in Grenchen war die Euphorie von Urs Siegrist noch keineswegs verflogen. Sein Rebgarten an der Hessostrasse wurde ihm zu klein. Er fand, dass es aus seiner Liebe zu Grenchen einen „richtigen“ grossen Rebberg geben müsste und der Rebbau wieder heimisch werden sollte. Darum trug er diese Idee in das Kinderheim Bachtelen, und konnte den damaligen Heimleiter Anton Meier und einige Leute vom Personal begeistern einen Rebberg im Bachtelenareal anzulegen. Im Jahr [[1986]] begannen die Bachteler Rebbauern, als Rebbauverein Bachtelen, am Nordwesthang des Bachtelentäli etwa 500 Reben der Sorte Riesling x Silvaner und einige Jahre später etwa 200 Reben der Sorte Pinot noir zu pflanzen. Dieser Rebbauverein ist privat und tritt als Pächter, ohne direkte Verbindung zum Kinderheim, auf.
 
  
 
=== Räbe vo de Gränchner Räbbuure - Stand Mai 1985 ===
 
=== Räbe vo de Gränchner Räbbuure - Stand Mai 1985 ===
 
'' Tabelle von Hans Brosi ''
 
'' Tabelle von Hans Brosi ''
 
{| class="mw-collapsible mw-collapsed wikitable" | style="text-align:right"
 
!Eigentümer !! Stock rot !! Stock weiss !! Draht rot !! Draht weiss !! Spalier rot !! Spalier weiss !! Total
 
|-
 
| style="text-align:left" | Arnold Josef          ||        ||      52 ||        ||    ||  3 ||  4 ||  59
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Boder Raymond        ||        ||        ||        ||    ||    ||  2 ||    2
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Brosi Hans            ||      5 ||      5 ||        ||    ||  4 ||  2 ||  16
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Brügger Heinz        ||        ||      42 ||        ||    ||  2 ||  2 ||  46
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Courtat Claude        ||        ||      15 ||        ||    ||    ||    ||  15
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Dubois Roger          ||        ||      13 ||      1 ||  1 ||    ||    ||  15 
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Emch Walter          ||        ||        ||        || 50 ||  1 || 12 ||  63
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Häni Jean-Pierre      ||        ||        ||        ||    ||    ||    ||    0
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Höhener Walter        ||      35 ||        ||        ||    ||    ||  1 ||  36
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Kocher Bruno          ||        ||        ||        ||    ||    ||    ||    0
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Ledergerber Annelies  ||      51 ||        ||        ||    ||    ||    ||  51
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Ledergerber Roland    ||      50 ||        ||        ||    ||    ||    ||  50
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Marner Hans          ||      59 ||        ||        ||    ||    ||  1 ||  60
 
|-                                                               
 
| style="text-align:left" | Müller Kathy          || ''*400''||        ||''*300''||    ||    ||    ||  700
 
|-                                                               
 
| style="text-align:left" | Museums-Gesellschaft  ||        ||      29 ||        ||    ||    ||    ||  29
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Otth Hans            ||        ||        ||        ||    ||    ||  8 ||    8
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Ramser Urs            ||        ||        ||        || 35 ||    ||    ||  35
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Reic Kajo            ||      20 ||      20 ||        ||    ||    ||    ||  40
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Rüfenacht Paul        ||    110 ||        ||        ||    ||    ||    ||  110
 
|-                                                                           
 
| style="text-align:left" | Rüefli Paul          ||        ||        ||    16 || 120||    ||    ||  136
 
|-                                                               
 
| style="text-align:left" | Schori Hans          ||        ||        || ''*60''||    ||  2 ||  2 ||  64
 
|-                                                               
 
| style="text-align:left" | Schwaller Max        ||        ||        || 100    ||    ||    ||    ||  100
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | Siegrist Urs          ||        ||      1 ||        || 29 ||  4 ||  1 ||  35
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | Stämpfli Erhard      ||        ||        ||        ||    ||    ||    ||    0
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | Stauffer Günter      ||      20 ||      35 ||        ||    ||    ||    ||  34
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | Walker Ursula        ||        ||''*500'' ||        ||    ||    ||    ||  500
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | Wälti Hanspeter      ||      20 ||      35 ||        ||    ||    ||    ||  55
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | Wermelinger Alois    ||        ||        ||        ||    ||  3 ||    ||    3
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | Wohlfahrt Werner      ||      7 ||      54 ||        ||    ||    ||    ||  61
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | Zwahlen Roland        ||        ||      70 ||        ||    ||    ||    ||  70
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | '''Total'''          ||    582 ||    1031 ||    486 ||236 ||  23 || 35 || 2393 
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | '''Region Grenchen''' ||    182 ||    531 ||    126 ||236 ||  23 || 35 || 1133 
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" |''*Wallis / Tessin''  ||    400 ||    500 ||    360 ||  0 ||  0 ||  0 || 1260 
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | '''Total rot'''      ||                          colspan="6" | ''*760'' ||  331
 
|-                                                                               
 
| style="text-align:left" | '''Total weiss'''    ||                          colspan="6" | ''*500'' ||  802
 
 
|}
 
 
== Ausstellung im Kultur-Historischen Museum ==
 
2007 fand im [[Kultur-Historisches Museum | Kultur-Historischen Museum]] eine Ausstellung zum Grenchner Weinbau statt. Das Thema der Ausstellung war "Gränchner Räbbuure" = "Gränchner Vielfalt". Anlässlich dieser Ausstellung fand auch ein [[Winzerfest]] statt.
 
  
 
== Dank ==
 
== Dank ==
Zeile 731: Zeile 544:
 
* Schweizerisches Idiotikon : Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Ges. auf Veranstaltung der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes bearb. von Friedrich Staub und Ludwig Tobler [et al.] Frauenfeld : Huber, 1881- Bd. 1-
 
* Schweizerisches Idiotikon : Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Ges. auf Veranstaltung der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes bearb. von Friedrich Staub und Ludwig Tobler [et al.] Frauenfeld : Huber, 1881- Bd. 1-
 
* [[Werner Strub | Strub, Werner]]: [[Heimatbuch Grenchen]]. Die vergangenen Jahrhunderte bis in die Gegenwart dargestellt von Werner Strub. Solothurn: Vogt-Schild, 1949. - XVI, 758 S., ill,
 
* [[Werner Strub | Strub, Werner]]: [[Heimatbuch Grenchen]]. Die vergangenen Jahrhunderte bis in die Gegenwart dargestellt von Werner Strub. Solothurn: Vogt-Schild, 1949. - XVI, 758 S., ill,
 +
 +
== Einzelnachweis ==
 +
<references />
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
Zeile 742: Zeile 558:
 
* Geometrischer Plan über die Bachtalen und der daran liegenden Güter. Von Geometer J.U. Walker. Ca. 1830, Orig. 47 cm x 36 cm. Staatsarchiv Solothurn
 
* Geometrischer Plan über die Bachtalen und der daran liegenden Güter. Von Geometer J.U. Walker. Ca. 1830, Orig. 47 cm x 36 cm. Staatsarchiv Solothurn
 
* Zehnt-Pläne des Stifts St. Ursen: Pläne der zehntpflichtigen Güter in Grenchen. Pläne Nr. 11, 12, 13, 14. ca. [[1820]]. Staatsarchiv Solothurn.
 
* Zehnt-Pläne des Stifts St. Ursen: Pläne der zehntpflichtigen Güter in Grenchen. Pläne Nr. 11, 12, 13, 14. ca. [[1820]]. Staatsarchiv Solothurn.
 
{{Einzelnachweis}}
 
  
 
[[Kategorie:Landwirtschaft]]
 
[[Kategorie:Landwirtschaft]]

Bitte beachte, dass alle Beiträge zu Wiki der Stadt Grenchen von anderen Mitwirkenden bearbeitet, geändert oder gelöscht werden können. Reiche hier keine Texte ein, falls du nicht willst, dass diese ohne Einschränkung geändert werden können.

Du bestätigst hiermit auch, dass du diese Texte selbst geschrieben hast oder diese von einer gemeinfreien Quelle kopiert hast (weitere Einzelheiten unter Wiki der Stadt Grenchen:Urheberrechte). ÜBERTRAGE OHNE GENEHMIGUNG KEINE URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZTEN INHALTE!

Bitte beantworte die folgende Frage, um diese Seite speichern zu können (weitere Informationen):

Abbrechen Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)