Bearbeiten von „Mannlosstein“

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{{File.BildRechts|Breite=400|Bild=Mannlosstein.jpg|Text=Der Mannlosstein trägt die Jahreszahl 1650 und erinnert an den Aussätzigen, der in dieser Gegend gelebt hat. }}
 
{{File.BildRechts|Breite=400|Bild=Mannlosstein.jpg|Text=Der Mannlosstein trägt die Jahreszahl 1650 und erinnert an den Aussätzigen, der in dieser Gegend gelebt hat. }}
{{File.BildRechts|Breite=400|Bild=Mann-los-Stein.jpg|Text=Die Jahreszahl 1650 ist in dem hellen Feld noch sichtbar. So präsentierte sich der Stein vor der Auffrischung der Schrift 2020.}}
 
{{File.BildRechts|Breite=400|Bild=Mannlosstein 2020.jpg|Text=Die Jahreszahl im neuen Glanz.}}
 
 
'''Einsamer Aussätziger beim „Mannlosstein“'''
 
'''Einsamer Aussätziger beim „Mannlosstein“'''
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[[2020]]: Eine Trennlinie namens [[Corona Pandemie | Corona-Virus]] verläuft durch das soziale Leben und spaltet sogar die Generationen in den Familien. Mit dem Virus getestete Personen werden in die Quarantäne geschickt und müssen die Isolation aushalten. Eine Methode, die bei Krankheiten früher konsequent angewandt wurde und ein sehr schlimmes Schicksal bedeutete: An Aussatz erkrankte Menschen wurden auch in Grenchen von der Gesellschaft total getrennt – bis zu ihrem Tod. Am Vorberg erinnert ein unscheinbarer Stein an ein solches Schicksal.
 
[[2020]]: Eine Trennlinie namens [[Corona Pandemie | Corona-Virus]] verläuft durch das soziale Leben und spaltet sogar die Generationen in den Familien. Mit dem Virus getestete Personen werden in die Quarantäne geschickt und müssen die Isolation aushalten. Eine Methode, die bei Krankheiten früher konsequent angewandt wurde und ein sehr schlimmes Schicksal bedeutete: An Aussatz erkrankte Menschen wurden auch in Grenchen von der Gesellschaft total getrennt – bis zu ihrem Tod. Am Vorberg erinnert ein unscheinbarer Stein an ein solches Schicksal.
 
Drei Wege führen von Grenchen auf den Stierenberg und von dort weiter zum Unter- und Obergrenchenberg. Zuerst einmal die neue asphaltierte Bergstrasse, die aber auch schon gut 100 Jahre alt ist. Dann die alte Bergstrasse mit Mergelbelag, die ihren Anfang bei der Holzerhütte hat. Bei gewissen Passagen ist sehr steil und  für Mountainbiker und Jogger eine sportliche Herausforderung.  Der [[Grenchenberglauf]] führt zu einem grossen Teil über diese Strasse.  
 
Drei Wege führen von Grenchen auf den Stierenberg und von dort weiter zum Unter- und Obergrenchenberg. Zuerst einmal die neue asphaltierte Bergstrasse, die aber auch schon gut 100 Jahre alt ist. Dann die alte Bergstrasse mit Mergelbelag, die ihren Anfang bei der Holzerhütte hat. Bei gewissen Passagen ist sehr steil und  für Mountainbiker und Jogger eine sportliche Herausforderung.  Der [[Grenchenberglauf]] führt zu einem grossen Teil über diese Strasse.  
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== Werner Strub berichtet ==
 
== Werner Strub berichtet ==
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{{File.BildRechts|Breite=400|Bild=Mann-los-Stein.jpg|Text=Die Jahreszahl 1650 ist in dem hellen Feld noch sichtbar. Reste roter Farbe weisen darauf hin, dass die Zahlen früher rot bemalt waren.}}
 
Noch liegt der sogenannte ''Mann-Los-Stein'' mit der eingemeisselten Jahreszahl [[1650]] am Altweg oder "Alten Weglein", unweit der Einmündung in den Unterschlagweg.
 
Noch liegt der sogenannte ''Mann-Los-Stein'' mit der eingemeisselten Jahreszahl [[1650]] am Altweg oder "Alten Weglein", unweit der Einmündung in den Unterschlagweg.
 
[[Werner Strub]]<ref Name=Strub/> erzählt in seinem [[Heimatbuch Grenchen | Heimatbuch]], wie der Stein mit der Geschichte eines aussätzigen Söldners aus dem Dreissigjähriger Krieg<ref>Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Dreißigjähriger_Krieg Dreissigjähriger Krieg]</ref> zusammenhängen soll:
 
[[Werner Strub]]<ref Name=Strub/> erzählt in seinem [[Heimatbuch Grenchen | Heimatbuch]], wie der Stein mit der Geschichte eines aussätzigen Söldners aus dem Dreissigjähriger Krieg<ref>Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Dreißigjähriger_Krieg Dreissigjähriger Krieg]</ref> zusammenhängen soll:
 
<blockquote>Der kürzeste Weg auf den Stierenberg ist der sogenannte «alte Weg». Bevor er in die Bergstrasse einmündet, sieht man rechts einen ziemlich grossen Granitblock. Er trägt die Jahreszahl 1650, die tadellos leserlich ist. Mit diesem Findling hat es folgende Bewandtnis. Hier in der Nähe lebte ein Mann, der eine gefährliche ansteckende Krankheit hatte. Er wurde an diesen einsamen Ort abgeschoben, damit er seinen Mitbürgern nicht gefährlich werde. Den Aussagen nach soll er ein Reisläufer gewesen sein, der mit dem furchtbaren Aussatz zurückkehrte. Selbstverständlich musste er auch verpflegt werden. Täglich wurde ihm das Nötige vom Dorfe aus gebracht. Aus Furcht vor Ansteckung waren die Ueberbringer besorgt, jedwelche Berührung mit dem armen Ausgestossenen zu vermeiden. Sie stellten daher den Proviant jeweilen auf den betreffenden Granitblock und riefen «Mann los», zum Zeichen, dass er das Gebrachte abholen solle. Sofort verschwanden dann die Überbringer und er holte es ab.<br>
 
<blockquote>Der kürzeste Weg auf den Stierenberg ist der sogenannte «alte Weg». Bevor er in die Bergstrasse einmündet, sieht man rechts einen ziemlich grossen Granitblock. Er trägt die Jahreszahl 1650, die tadellos leserlich ist. Mit diesem Findling hat es folgende Bewandtnis. Hier in der Nähe lebte ein Mann, der eine gefährliche ansteckende Krankheit hatte. Er wurde an diesen einsamen Ort abgeschoben, damit er seinen Mitbürgern nicht gefährlich werde. Den Aussagen nach soll er ein Reisläufer gewesen sein, der mit dem furchtbaren Aussatz zurückkehrte. Selbstverständlich musste er auch verpflegt werden. Täglich wurde ihm das Nötige vom Dorfe aus gebracht. Aus Furcht vor Ansteckung waren die Ueberbringer besorgt, jedwelche Berührung mit dem armen Ausgestossenen zu vermeiden. Sie stellten daher den Proviant jeweilen auf den betreffenden Granitblock und riefen «Mann los», zum Zeichen, dass er das Gebrachte abholen solle. Sofort verschwanden dann die Überbringer und er holte es ab.<br>
 
Das Äussere des Einsiedlers soll nicht gerade den vertrauenerweckendsten Eindruck gemacht haben, was man sich bei einer solchen Vernachlässigung denken kann. Es war ein regelrechter Waldmensch. Um die Nachwelt an seine einstige traurige Existenz zu erinnern, hat er die Jahreszahl 1650 in den harten Granitblock eingemeisselt. Furchtsame wollen noch längere Zeit den Rufnamen gehört haben.</blockquote>
 
Das Äussere des Einsiedlers soll nicht gerade den vertrauenerweckendsten Eindruck gemacht haben, was man sich bei einer solchen Vernachlässigung denken kann. Es war ein regelrechter Waldmensch. Um die Nachwelt an seine einstige traurige Existenz zu erinnern, hat er die Jahreszahl 1650 in den harten Granitblock eingemeisselt. Furchtsame wollen noch längere Zeit den Rufnamen gehört haben.</blockquote>
Der Felsblock besteht allerdings nicht aus Granit sondern aus dem ortsüblichen Juragestein und ist somit auch kein Findling.
 
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==

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