Willy Farner

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Willi Farner
* 6. Oktober 1905 in Köln
† 8. November 1978 in Solothurn
Flugpionier, Unternehmer


Willi Farner im Segelfluglager auf dem Jungfraujoch 1932.

Text Ehrentreppe[Bearbeiten]

Willi Farner wurde 1905 in Köln geboren. Er liess sich an der ETH in Zürich zum Flugzeugingenieur ausbilden, wurde Militärpilot und machte sich schnell einen Ruf als Aviatik-Pionier. So stellte Farner 1925 den Schweizer Rekord im Dauersegelfliegen auf und präsentierte 1932 als weltweit erster seine Segelflugakrobatik. Als Anfang der 1930er Jahre die Uhrenindustrie in der Krise steckte, verloren viele Angestellte ihre Stelle. In Grenchen bemühte man sich deshalb um Umschulungskurse für die freigestellten Arbeiterinnen und Arbeiter. Besonders der Industrielle Adolf Schild machte sich für die Förderung des Flugplatzes stark und die Umschulungskurse wurden auf seine Initiative auf die Luftfahrtindustrie ausgerichtet. Man ernannte Willi Farner zum technischen Leiter der Kurse. Unter seiner Führung entstanden im Rahmen des Programms sowohl der Prototyp des Schulsegelflieger W. F. 7 und der Prototyp W. F. 8, der für erfahrenere Piloten konstruiert wurde. Der Kurs wurde allerdings schon ein Jahr später, 1934, beendet und stattdessen wurde die Einzelfirma W. Farner Flugzeugbau Grenchen gegründet. Die ersten zwei Jahre nach der Firmengründung waren für Farner von einem harten Existenzkampf gezeichnet. Ab 1936 erhielt er allerdings zunehmend Aufträge des Bundes für Revisionen und Umbauten an Militärflugzeugen. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 stellten Aufträge der Militäraviatik sogar 50% von Farners Produktion dar. In dieser Hochzeit gründete Farner in Moutier eine zweite Firma, Farner Motoren AG. Als in den 1990er Jahren die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem NS-Regime aufgearbeitet wurden, wurde klar, dass Farners Firma in Moutier mit deutschem Geld gegründet worden war und dort Zünder für den Krieg herstellte. Ab den 1960er Jahren war Farner mit seinem anderen Unternehmen Farner Air Service AG für den Flugzeugunterhalt auf dem Flugplatz Grenchen zuständig. Von 1934 bis zu seinem Tod 1978 führte er das Unternehmen als Direktor und Verwaltungsratspräsident. 1937, 1941 und 1945 sass Farner für die Partei Landesring der Unabhängigen (LdU) im Grenchner Gemeinderat.

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Quellen[Bearbeiten]

  • KAUZ, Daniel et al., Stadt Grenchen (Hrsg.), Vom Bauerndorf zur Uhrenmetropole. Grenchen im 19. und 20. Jahrhundert, Grenchen 2018, S. 51 und 215f.
  • MARTI, Willy, 1931-1981, in: 50 Jahre Flugplatz Grenchen, Grenchen 1981, S. 7f.
  • SCHILD, Adolf Richard, Schild-Hugi-Bilderbogen. Eine Plauderei über Familien- und Ortsgeschichte, Grenchen 1997, S. 58.
  • STRUB, Werner, Heimatbuch Grenchen, Grenchen 1949, S. 317f.
  • WEIBEL, Andrea, Willi Farner, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 24.10.2005, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032129/2005-10-24/ (Zugriff: 13.07.2020).