Weinbau: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Hochmittelalter, als die Freiherren von Grenchen ihre [[Burg Grenchen | Burg]] bewohnten (1000 - 1225), war die Herrschaft Grenchen weltlich und kirchlich eng mit der Westschweiz und insbesondere mit dem Seeland verbunden. Die Herren von Grenchen waren verwandt mit den Herren von Strassberg (Büren a.A.) und mehrfach verschwägert mit den Grafen von Neuenburg und Neuenburg-Nidau. Auch die enge Bindung des hoch-mittelalterlichen Grenchens an das Kloster Erlach ist urkundlich überliefert.
 
Im Hochmittelalter, als die Freiherren von Grenchen ihre [[Burg Grenchen | Burg]] bewohnten (1000 - 1225), war die Herrschaft Grenchen weltlich und kirchlich eng mit der Westschweiz und insbesondere mit dem Seeland verbunden. Die Herren von Grenchen waren verwandt mit den Herren von Strassberg (Büren a.A.) und mehrfach verschwägert mit den Grafen von Neuenburg und Neuenburg-Nidau. Auch die enge Bindung des hoch-mittelalterlichen Grenchens an das Kloster Erlach ist urkundlich überliefert.
  
Die letzte aus dem Feiherrengeschlecht der von Grenchen, Bertha II von Grenchen, schenkte im Jahre 1225 dem Kloster Erlach ein 4 Schupposen (ca. 16 ha) umfassendes Stück Land zu ihrem und ihres Bruders Seelenheil. Das Grundstück lag unterhalb der Burg. Es handelte sich wohl um einen Teil des Hofachers.
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Die letzte aus dem Feiherrengeschlecht der von Grenchen, [[Bertha II von Grenchen]], schenkte im Jahre [[1225]] dem Kloster Erlach ein 4 Schupposen (ca. 16 ha) umfassendes Stück Land zu ihrem und ihres Bruders Seelenheil. Das Grundstück lag unterhalb der Burg. Es handelte sich wohl um einen Teil des Hofachers.
  
 
Im Mittelalter waren es hauptsächlich die Klöster, die den Anbau von Reben förderten und verbreiteten. Vermutlich ist die ausgeprägte Weinbautradition Grenchens zum Teil in dieser Epoche begründet.
 
Im Mittelalter waren es hauptsächlich die Klöster, die den Anbau von Reben förderten und verbreiteten. Vermutlich ist die ausgeprägte Weinbautradition Grenchens zum Teil in dieser Epoche begründet.
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1693]] | Spalte2= Im September weihte der Bischof von Lausanne, Peter von Montenach, die Kapelle Allerheiligen ein. Der Rat spendierte ihm und seinem Gefolge ein Fass Wein haltend 2 Säum (ca. 280 Liter) und 12 Mütt (etwa 800 kg?) Hafer für die Pferde. Nebstdem wurde ihm für die Einweihung eine Entschädigung von 6 Pistolen (etwa 6 Louisdor zu ca. 6.7 g Gold) zugesprochen, wovon die eine Hälfte von der Gemeinde und die andere vom Staat zu bezahlen waren. Dass der Bischof Grenchner Wein in Empfang nehmen durfte, darf durchaus vermutet werden. Übrigens: die Säulen am Haupt- und an den beiden Seitenaltären auf Allerheiligen sind reich mit Weinranken umwunden.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1693]] | Spalte2= Im September weihte der Bischof von Lausanne, Peter von Montenach, die Kapelle Allerheiligen ein. Der Rat spendierte ihm und seinem Gefolge ein Fass Wein haltend 2 Säum (ca. 280 Liter) und 12 Mütt (etwa 800 kg?) Hafer für die Pferde. Nebstdem wurde ihm für die Einweihung eine Entschädigung von 6 Pistolen (etwa 6 Louisdor zu ca. 6.7 g Gold) zugesprochen, wovon die eine Hälfte von der Gemeinde und die andere vom Staat zu bezahlen waren. Dass der Bischof Grenchner Wein in Empfang nehmen durfte, darf durchaus vermutet werden. Übrigens: die Säulen am Haupt- und an den beiden Seitenaltären auf Allerheiligen sind reich mit Weinranken umwunden.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1716]] | Spalte2= [[1716]] wurde dem Pfarrer gestattet, den Wein von den Pfrundreben auszuwirten.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1716]] | Spalte2= [[1716]] wurde dem Pfarrer gestattet, den Wein von den Pfrundreben auszuwirten.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1717]] | Spalte2= Das Rebgelände fand stetsfort eine Erweiterung. So wurde [[1717]] Hans Güggi ein Viertel Land (vermutlich 1/4 Juchart = 9 a) bewilligt, worauf er Reben pflanzte
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1717]] | Spalte2= Das Rebgelände fand stetsfort eine Erweiterung. So wurde [[1717]] Hans Güggi ein Viertel Land (vermutlich 1/4 Juchart = 9 a) bewilligt, worauf er Reben pflanzte}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1731]]-[[1766]] | Spalte2= Auch Georg Gotthard, von [[1731]]-[[1766]] Pfarrer in Grenchen, hatte im Pfarrhaus seinen Wein aus den Pfarr- und Zehntenreben auswirten lassen.}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1731]]-[[1766]] | Spalte2= Auch [[Georg Gotthard]], von [[1731]]-[[1766]] Pfarrer in Grenchen, hatte im Pfarrhaus seinen Wein aus den Pfarr- und Zehntenreben auswirten lassen.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1777]] | Spalte2= Der Bischof wünschte bei seiner letzten Visitation, dass das Wirten des Pfarrers unterbleibe. Pfarrer Nussbaumer liess sich hierauf vernehmen, dass er das Weinausschenken eingestellt habe. Dabei wies er aber darauf hin, dass der Wein einen beträchtlichen Teil seiner Einkünfte ausmache. Mit der Verbesserung der Pfrundreben habe er namhafte Kosten bestritten und den Wein könne er nicht anders als durch das Ausschenken an den Mann bringen. Man solle daher die getroffenen Vorkehrungen gegen sein Wirten etwas mildern, da schon seit 29. Januar [[1716]] seinen Vorgängern das Wirten erlaubt worden sei. Wenigstens solle ihm für dieses Jahr das Ausschenken in einem dritten Hause gestattet werden, da er sonst beträchtlichen Schaden erleide. Der Rat beharrte jedoch auf dem Verbot. Aber schon im nächsten Jahre machte der Wirt zu Grenchen, Ludwig Affolter, den Rat aufmerksam, dass der Pfarrer weiter den Wein im Pfarrhof ausschenke, desgleichen auch der Bäcker Amiet; aber auch der Zapfenwirt zu Allerheiligen handle der «Erkenntnis vom 7. "November [[1777]] zuwider», indem er nicht nur den Wallfahrern, sondern auch den umliegenden bernischen und solothurnischen Untertanen Wein serviere. Der Pfarrer von Grenchen wurde hierauf mit 50 Pfund gebüsst und der Vogt von Lebern beauftragt, innert 14 Tagen die Busse einzukassieren, ansonst der Zehnten des Pfarrers mit Arrest belegt werde. Sollte künftighin der Pfarrer vom Wirten nicht lassen, so werde seine Abberufung verlangt. Auch sollen Amiet und der Wirt zu Allerheiligen wegen ihrer Verfehlungen gegen die Verordnung gebührend bestraft werden.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1777]] | Spalte2= Der Bischof wünschte bei seiner letzten Visitation, dass das Wirten des Pfarrers unterbleibe. Pfarrer Nussbaumer liess sich hierauf vernehmen, dass er das Weinausschenken eingestellt habe. Dabei wies er aber darauf hin, dass der Wein einen beträchtlichen Teil seiner Einkünfte ausmache. Mit der Verbesserung der Pfrundreben habe er namhafte Kosten bestritten und den Wein könne er nicht anders als durch das Ausschenken an den Mann bringen. Man solle daher die getroffenen Vorkehrungen gegen sein Wirten etwas mildern, da schon seit 29. Januar [[1716]] seinen Vorgängern das Wirten erlaubt worden sei. Wenigstens solle ihm für dieses Jahr das Ausschenken in einem dritten Hause gestattet werden, da er sonst beträchtlichen Schaden erleide. Der Rat beharrte jedoch auf dem Verbot. Aber schon im nächsten Jahre machte der Wirt zu Grenchen, Ludwig Affolter, den Rat aufmerksam, dass der Pfarrer weiter den Wein im Pfarrhof ausschenke, desgleichen auch der Bäcker Amiet; aber auch der Zapfenwirt zu Allerheiligen handle der «Erkenntnis vom 7. "November [[1777]] zuwider», indem er nicht nur den Wallfahrern, sondern auch den umliegenden bernischen und solothurnischen Untertanen Wein serviere. Der Pfarrer von Grenchen wurde hierauf mit 50 Pfund gebüsst und der Vogt von Lebern beauftragt, innert 14 Tagen die Busse einzukassieren, ansonst der Zehnten des Pfarrers mit Arrest belegt werde. Sollte künftighin der Pfarrer vom Wirten nicht lassen, so werde seine Abberufung verlangt. Auch sollen Amiet und der Wirt zu Allerheiligen wegen ihrer Verfehlungen gegen die Verordnung gebührend bestraft werden.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1783]] | Spalte2= Als der Bischof von Lausanne, Bernhard Emanuel von Lenzburg, im Jahre [[1783]] die Pfarreien seines Bistums besuchte, hörte er auch vom Grenchner Wein. Der Solothurner Benedikt Bass erzählt darüber: «Als er zu Grenchen zu Mittag speisete, forderte er von Herrn Pfahrherrn den Grenchner Wein zu versuchen. Als man ihm dessen befragete, gab er in Rückantworth, es seye besser, den bischöfliechen Seegen zu trinken, als einen solchen andern Grenchner Wein. Nichtsdestoweniger verkostete er denselben und fande ihn sehr sauer; worauf ein grosses Gelächter entstunde.»
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1783]] | Spalte2= Als der Bischof von Lausanne, Bernhard Emanuel von Lenzburg, im Jahre [[1783]] die Pfarreien seines Bistums besuchte, hörte er auch vom Grenchner Wein. Der Solothurner Benedikt Bass erzählt darüber: «Als er zu Grenchen zu Mittag speisete, forderte er von Herrn Pfahrherrn den Grenchner Wein zu versuchen. Als man ihm dessen befragete, gab er in Rückantworth, es seye besser, den bischöfliechen Seegen zu trinken, als einen solchen andern Grenchner Wein. Nichtsdestoweniger verkostete er denselben und fande ihn sehr sauer; worauf ein grosses Gelächter entstunde.»}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1802]] | Spalte2= Josef Hugi, Präsident der Munizipalität zu Grenchen, und Josef Wullimann liessen die Regierungskommission zu Solothurn wissen, dass die Gemeinde Grenchen pro 1802 keinen Weinzehnten zu geben willens sei, da die meisten Reben erfroren seien, weshalb die Ernte nur gering ausfiel. Zudem verursachte diese Zehntenforderung bei den Gemeindegenossen grossen Unwillen. Die Regierungskommission verfügte hierauf, dass nur diejenigen den Zehnten zu geben schuldig seien, die Wein geerntet haben und es sei ihnen gestattet, diesen in natura oder in bar zu bezahlen.
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1802]] | Spalte2= Josef Hugi, Präsident der Munizipalität zu Grenchen, und Josef Wullimann liessen die Regierungskommission zu Solothurn wissen, dass die Gemeinde Grenchen pro 1802 keinen Weinzehnten zu geben willens sei, da die meisten Reben erfroren seien, weshalb die Ernte nur gering ausfiel. Zudem verursachte diese Zehntenforderung bei den Gemeindegenossen grossen Unwillen. Die Regierungskommission verfügte hierauf, dass nur diejenigen den Zehnten zu geben schuldig seien, die Wein geerntet haben und es sei ihnen gestattet, diesen in natura oder in bar zu bezahlen.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1817]] | Spalte2= Jakob Lüthi musste 1817 beim Antritt der Pfarrei den Eid schwören, dass er für alle vorigen Pfarrechte besorgt sein wolle. Der Wein bildete einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Einkommens. Missriet er, so war der Pfarrer übel daran; denn die jährlichen Auslagen an Arbeitslohn für Rebarbeiten betrugen gegen 400 Batzen. Seit neun Jahren, so erklärte Lüthi, habe er nicht soviel aus der Wirtschaft gezogen, als die sämtlichen Unkosten für die Reben ausmachten.}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1817]] | Spalte2= Jakob Lüthi musste [[1817]] beim Antritt der Pfarrei den Eid schwören, dass er für alle vorigen Pfarrechte besorgt sein wolle. Der Wein bildete einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Einkommens. Missriet er, so war der Pfarrer übel daran; denn die jährlichen Auslagen an Arbeitslohn für Rebarbeiten betrugen gegen 400 Batzen. Seit neun Jahren, so erklärte Lüthi, habe er nicht soviel aus der Wirtschaft gezogen, als die sämtlichen Unkosten für die Reben ausmachten.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1826]] | Spalte2= Am 13. September 1826 berichtete der Oberamtmann an den Finanzrat: «Auf mehrfache Verzeihung hin habe ich gegen Jakob Frei, Krämer, eine Untersuchung angebahnt; denn dieser Mann trachtet alle Jahre, so oft es Grenchner Wein gibt, sowohl den zuhanden der Regierung als auch zuhanden des Pfarrers abfallenden Weinzehnten zu kaufen, um denselben auszuwirten. So trieb Frei schon einige Jahre eine ziemlich frequente Wirtschaft, wobei er dann als Krämer auch Branntwein ausschenkte. Auch habe ich erfahren, dass er des Nachts fremden Wein einführte und bei seinem Schwiegervater einkellerte. Letzten Monat liess ich durch Hans Zetter des Freis Keller untersuchen; er fand zwar keinen fremden Wein, sondern Grenchner, der aber beinahe verdorben war. Wäre es, zur Vermeidung ferneren Missbrauchs, nicht zweckmässig, bei der Zehntsteigerung zu eröffnen, dass der Käufer dadurch, wenn er nicht schon als Wirt berechtigt sei, kein Recht habe, den Zehntenwein auszuwirten. Ebenso sollte dem Pfarrer verdeutet werden, dass derjenige, welcher seinen Zehntenwein besteht, deswegen kein Recht zum Auswirten habe; sonst tritt der gleiche Uebelstand ein. Zwar wird dann der Pfarrer den Zehntenwein sowie sein Eigengewächs selbst wirten, was dann noch schlimmer ist. Denn ich vernahm im Laufe dieses Jahres, dass einige Saufgelage im Pfarrhofe zu Grenchen Platz hatten, wobei man sich nicht erbauen konnte und im Publikum Aufsehen erregte, welches der Würde des Pfarrers schadet. Aber wie darf man Abhilfe begehren, da das Gesetz das Ausschenken des Eigengewächses erlaubt und da das Wirten im Pfarrhof zu Grenchen schon von jeher üblich war»}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1826]] | Spalte2= Am 13. September [[1826]] berichtete der Oberamtmann an den Finanzrat: «Auf mehrfache Verzeihung hin habe ich gegen Jakob Frei, Krämer, eine Untersuchung angebahnt; denn dieser Mann trachtet alle Jahre, so oft es Grenchner Wein gibt, sowohl den zuhanden der Regierung als auch zuhanden des Pfarrers abfallenden Weinzehnten zu kaufen, um denselben auszuwirten. So trieb Frei schon einige Jahre eine ziemlich frequente Wirtschaft, wobei er dann als Krämer auch Branntwein ausschenkte. Auch habe ich erfahren, dass er des Nachts fremden Wein einführte und bei seinem Schwiegervater einkellerte. Letzten Monat liess ich durch Hans Zetter des Freis Keller untersuchen; er fand zwar keinen fremden Wein, sondern Grenchner, der aber beinahe verdorben war. Wäre es, zur Vermeidung ferneren Missbrauchs, nicht zweckmässig, bei der Zehntsteigerung zu eröffnen, dass der Käufer dadurch, wenn er nicht schon als Wirt berechtigt sei, kein Recht habe, den Zehntenwein auszuwirten. Ebenso sollte dem Pfarrer verdeutet werden, dass derjenige, welcher seinen Zehntenwein besteht, deswegen kein Recht zum Auswirten habe; sonst tritt der gleiche Uebelstand ein. Zwar wird dann der Pfarrer den Zehntenwein sowie sein Eigengewächs selbst wirten, was dann noch schlimmer ist. Denn ich vernahm im Laufe dieses Jahres, dass einige Saufgelage im Pfarrhofe zu Grenchen Platz hatten, wobei man sich nicht erbauen konnte und im Publikum Aufsehen erregte, welches der Würde des Pfarrers schadet. Aber wie darf man Abhilfe begehren, da das Gesetz das Ausschenken des Eigengewächses erlaubt und da das Wirten im Pfarrhof zu Grenchen schon von jeher üblich war»}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1827]] | Spalte2= Durch Ratsbeschluss vom 22. September [[1827]] untersagte man in Zukunft dem jeweiligen Pfarrer von Grenchen, seinen Zehntenwein und denjenigen der Pfründe auszuwirten. Man gestatte ihm aber, den Wein durch jemand anders im Dorfe auswirten zu lassen. Nur musste dem Finanzrat die Person und das Lokal, worin der Wein ausgeschenkt wurde, angezeigt werden. Auch konnte der Wein en gros an Gemeindeangehörige verkauft werden, denen man das Recht einräumte, den Pfarrwein der Kehre nach auszuwirten.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1827]] | Spalte2= Durch Ratsbeschluss vom 22. September [[1827]] untersagte man in Zukunft dem jeweiligen Pfarrer von Grenchen, seinen Zehntenwein und denjenigen der Pfründe auszuwirten. Man gestatte ihm aber, den Wein durch jemand anders im Dorfe auswirten zu lassen. Nur musste dem Finanzrat die Person und das Lokal, worin der Wein ausgeschenkt wurde, angezeigt werden. Auch konnte der Wein en gros an Gemeindeangehörige verkauft werden, denen man das Recht einräumte, den Pfarrwein der Kehre nach auszuwirten.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1830]] | Spalte2= waren 30 Jucharten oder etwa 11 ha mit Reben bestockt. Die Jucharte (36 a) Reben galt Fr. 800.- bis Fr. 1200.-.}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1830]] | Spalte2= Waren 30 Jucharten oder etwa 11 ha mit Reben bestockt. Die Jucharte (36 a) Reben galt Fr. 800.- bis Fr. 1200.-.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1833]] | Spalte2= Nun verlangte das Verbrauchssteuergesetz für das Mass selbstgepflanzten Weines einen Rappen per Mass. Das traf die rebenbauenden Bauern schwer, weshalb die Gemeinde Grenchen am 9. Dezember [[1833]] eine Petition an den Grossen Rat richtete, worin ausgeführt wurde, dass man für das Mass fremden Weines sechs Rappen zu bezahlen habe, die aber vom Konsumenten getragen werden. Allein der einheimische Wein müsse vom Rebbauer selbst getrunken werden, was für die Gemeinde Grenchen besonders zutreffe, da dieser nicht verkauft werde. Es sei daher diese Verbrauchssteuer eine Ungerechtigkeit und der Rat solle das Gesetz zurückziehen. Der berühmte Grenchner Arzt, Dr. losef Girard (1803-1869), der Emigrantenfreund und Industriegründer, erfüllte in dieser Hinsicht besonderen Lokalstolz. Ihm ist es zu verdanken, dass der Grenchner Wein einmal sogar im solothurnischen Kantonsrate erwähnt wurde, wie wir aus der Berichterstattung über die Grossratsitzung vom 14. Dezember 1833 dem Solothurner Blatt gleichen Tages entnehmen können. Als letzter Redner unterstützte Dr. Girard damals die erwähnte Petition der Weinbauern vom Leimenthal und von Grenchen gegen die Rappenabgabe: «Es tut mir leid, nicht ein Müsterchen vom heurigen Grenchenwein mit mir genommen zu haben, um jeden der Herren vor dem Abstimmen versuchen zu lassen, was vielleicht auf ihre Vota günstig einwirken würde!» Leider hatte Girard seinen Wein im entscheidenden Augenblicke nicht zur Hand; die Zeitung meldet lakonisch über den Ausgang des Geschäftes: «Die Petition geht endlich in der Tagesordnung unter.»
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1833]] | Spalte2= Nun verlangte das Verbrauchssteuergesetz für das Mass selbstgepflanzten Weines einen Rappen per Mass. Das traf die rebenbauenden Bauern schwer, weshalb die Gemeinde Grenchen am 9. Dezember [[1833]] eine Petition an den Grossen Rat richtete, worin ausgeführt wurde, dass man für das Mass fremden Weines sechs Rappen zu bezahlen habe, die aber vom Konsumenten getragen werden. Allein der einheimische Wein müsse vom Rebbauer selbst getrunken werden, was für die Gemeinde Grenchen besonders zutreffe, da dieser nicht verkauft werde. Es sei daher diese Verbrauchssteuer eine Ungerechtigkeit und der Rat solle das Gesetz zurückziehen. Der berühmte Grenchner Arzt, Dr. losef Girard (1803-1869), der Emigrantenfreund und Industriegründer, erfüllte in dieser Hinsicht besonderen Lokalstolz. Ihm ist es zu verdanken, dass der Grenchner Wein einmal sogar im solothurnischen Kantonsrate erwähnt wurde, wie wir aus der Berichterstattung über die Grossratsitzung vom 14. Dezember 1833 dem Solothurner Blatt gleichen Tages entnehmen können. Als letzter Redner unterstützte Dr. Girard damals die erwähnte Petition der Weinbauern vom Leimenthal und von Grenchen gegen die Rappenabgabe: «Es tut mir leid, nicht ein Müsterchen vom heurigen Grenchenwein mit mir genommen zu haben, um jeden der Herren vor dem Abstimmen versuchen zu lassen, was vielleicht auf ihre Vota günstig einwirken würde!» Leider hatte Girard seinen Wein im entscheidenden Augenblicke nicht zur Hand; die Zeitung meldet lakonisch über den Ausgang des Geschäftes: «Die Petition geht endlich in der Tagesordnung unter.»]}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1834]] | Spalte2= Im Zuge der Regeneration im Jahre 1830 und den folgenden Jahren, als hauptsächlich die Landbevölkerung des Kantons auf ihre Rechte und auf eine angemessene Vertretung in Parlament und Regierung pochte, nahm auch der Druck wieder zu auf die Abschaffung der Zehnten und Bodenzinse durch Loskäufe. In der Ausstellung zum Grenchner Weinbau liegt ein Originaldokument (1834) aus den Beständen der Heimatsammlung Grenchen Hans Kohler auf, das die Bereitschaft der Rebenbesitzer des Weinbergs in der Unteren Neuen Zelg bezeugt, sich von den Zehnten des St. Ursenstifts in Solothurn los zu kaufen. Der Loskauf der Rebenbesitzer in der Unteren Neuen Zelg ist nicht als Einzelfall zu werten, sondern als Teil der Freiheitsbewegung, die sich in diesen Jahren mit grosser Kraft durchzusetzen begann und mit der Gründung des schweizerischen Bundesstaates 1848 und der freiheitlichen Kantonsverfassung von 1856 ihr Ziel finden sollte. Als Berechnungsgrundlage der Loskaufssummen diente meistens der Durchschnittswert des Zehntertrages der letzten Jahre multipliziert mit 15 bis 25.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1834]] | Spalte2= Im Zuge der Regeneration im Jahre 1830 und den folgenden Jahren, als hauptsächlich die Landbevölkerung des Kantons auf ihre Rechte und auf eine angemessene Vertretung in Parlament und Regierung pochte, nahm auch der Druck wieder zu auf die Abschaffung der Zehnten und Bodenzinse durch Loskäufe. In der Ausstellung zum Grenchner Weinbau liegt ein Originaldokument (1834) aus den Beständen der Heimatsammlung Grenchen Hans Kohler auf, das die Bereitschaft der Rebenbesitzer des Weinbergs in der Unteren Neuen Zelg bezeugt, sich von den Zehnten des St. Ursenstifts in Solothurn los zu kaufen. Der Loskauf der Rebenbesitzer in der Unteren Neuen Zelg ist nicht als Einzelfall zu werten, sondern als Teil der Freiheitsbewegung, die sich in diesen Jahren mit grosser Kraft durchzusetzen begann und mit der Gründung des schweizerischen Bundesstaates 1848 und der freiheitlichen Kantonsverfassung von 1856 ihr Ziel finden sollte. Als Berechnungsgrundlage der Loskaufssummen diente meistens der Durchschnittswert des Zehntertrages der letzten Jahre multipliziert mit 15 bis 25.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1836]] | Spalte2= Die Weinlese setzte jeweils die Gemeindeversammlung fest. So wurde 1836 die Weinlese auf den 23. Oktober verschoben und dem Ortspfarrer die Erlaubnis gegeben, zwei Tage vorher in seinen Reben mit dem Lesen zu beginnen.}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1836]] | Spalte2= Die Weinlese setzte jeweils die Gemeindeversammlung fest. So wurde [[1836]] die Weinlese auf den 23. Oktober verschoben und dem Ortspfarrer die Erlaubnis gegeben, zwei Tage vorher in seinen Reben mit dem Lesen zu beginnen.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1847]] | Spalte2= Auch der Wein des Nachbardorfs Lengnau dürfte als recht sauer bekannt gewesen sein. Kein geringerer als Jeremias Gotthelf erwähnte den Tropfen in seinem „Doctor Dorbach“ mit den Worten: „..in Längnau wächst nicht bloss ein Wein, der seinesgleichen nicht hat in Europa (derselbe vergläsurt die Magen, nämlich die, welche ihn ertragen mögen, so, dass sie fürder verdauen und verwerchen können an Speis und Trank, was unter dem Himmel auf Erden ist, hundertjähriges Kalbfleisch, französischen Branntwein in Nidau oder Biel gemacht, ja Specksalat von Schirling und Erbsmus mit Blausäure gekocht)..“.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1847]] | Spalte2= Auch der Wein des Nachbardorfs Lengnau dürfte als recht sauer bekannt gewesen sein. Kein geringerer als Jeremias Gotthelf erwähnte den Tropfen in seinem „Doctor Dorbach“ mit den Worten: „..in Längnau wächst nicht bloss ein Wein, der seinesgleichen nicht hat in Europa (derselbe vergläsurt die Magen, nämlich die, welche ihn ertragen mögen, so, dass sie fürder verdauen und verwerchen können an Speis und Trank, was unter dem Himmel auf Erden ist, hundertjähriges Kalbfleisch, französischen Branntwein in Nidau oder Biel gemacht, ja Specksalat von Schirling und Erbsmus mit Blausäure gekocht)..“.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1853]] | Spalte2= Dass der Grenchner Wein seinem Rufe alle Ehre machte, beweist folgender Vorfall, der am 29. Oktober 1853 im Solothurner Blatt geschildert wird: «Vor einigen Tagen ertappte der Landjäger in Grenchen eine Frau in den Reben, wo sie Trauben stahl. Er arretierte die Frau und führte sie zum Friedensrichter, damit sie für den Frevel angemessen bestraft werde. Der Friedensrichter sprach: ,Weib, dein Vergehen ist gross und schwer zu sühnen, daher verurteile ich dich dazu, die gestohlenen Trauben auf der Stelle und vor meinen Augen zu essen.' Das Weib flehte: ,Habt Barmherzigkeit mit einer armen Frau!' ,Nichts da', sprach der Friedensrichter, ,die Strafe muss der Sünde angemessen sein und es muss ein Exempel statuiert werden'.» Das Urteil ward vollzogen und die Frau schwor bei allen Heiligen, nie mehr Grenchner Trauben zu stehlen.»}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1853]] | Spalte2= Dass der Grenchner Wein seinem Rufe alle Ehre machte, beweist folgender Vorfall, der am 29. Oktober 1853 im Solothurner Blatt geschildert wird: «Vor einigen Tagen ertappte der Landjäger in Grenchen eine Frau in den Reben, wo sie Trauben stahl. Er arretierte die Frau und führte sie zum Friedensrichter, damit sie für den Frevel angemessen bestraft werde. Der Friedensrichter sprach: ,Weib, dein Vergehen ist gross und schwer zu sühnen, daher verurteile ich dich dazu, die gestohlenen Trauben auf der Stelle und vor meinen Augen zu essen.' Das Weib flehte: ,Habt Barmherzigkeit mit einer armen Frau!' ,Nichts da', sprach der Friedensrichter, ,die Strafe muss der Sünde angemessen sein und es muss ein Exempel statuiert werden'.» Das Urteil ward vollzogen und die Frau schwor bei allen Heiligen, nie mehr Grenchner Trauben zu stehlen.»}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1857]] | Spalte2= Ums Jahr 1857 waren die Grenchner noch stolz auf ihre Reben. Was war das für eine Freude im Weinmonat, wenn es ans Lesen ging! Die jungen Grenchner der alten Zeit konnten auch schön jodeln und jauchzen und von den Reben her hörte man schon früh morgens die fröhlichen Stimmen der Winzer. Und wenn dann das letzte Fuder Trauben heimgeführt wurde, trug die Hausfrau oder wohl auch die hübsche Tochter einen vollen Rebstock in der Hand wie einen «Meie».}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1857]] | Spalte2= Ums Jahr 1857 waren die Grenchner noch stolz auf ihre Reben. Was war das für eine Freude im Weinmonat, wenn es ans Lesen ging! Die jungen Grenchner der alten Zeit konnten auch schön jodeln und jauchzen und von den Reben her hörte man schon früh morgens die fröhlichen Stimmen der Winzer. Und wenn dann das letzte Fuder Trauben heimgeführt wurde, trug die Hausfrau oder wohl auch die hübsche Tochter einen vollen Rebstock in der Hand wie einen «Meie».}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1860]] | Spalte2= «Letzte Woche herrschte in unserm Dorfe ungeheurer Jubel (Ende Oktober 1860). Eine Hochzeit? Nein. Eine Kindstaufe? Auch nicht. Die Weinlese, die Weinlese! Die Qualität steht hinter dem Bieler nicht weit zurück; wenigstens haben wir es unsern werten Nachbarn mit dem Zuckern nicht nachmachen müssen. Die Quantität wäre befriedigend ausgefallen, wenn der letzte Reif nicht so übel gehaust hätte. Preis haben wir keinen ausgemittelt; wir glauben, den Most in acht Tagen vertilgen zu können.»}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1860]] | Spalte2= «Letzte Woche herrschte in unserm Dorfe ungeheurer Jubel (Ende Oktober [[1860]]). Eine Hochzeit? Nein. Eine Kindstaufe? Auch nicht. Die Weinlese, die Weinlese! Die Qualität steht hinter dem Bieler nicht weit zurück; wenigstens haben wir es unsern werten Nachbarn mit dem Zuckern nicht nachmachen müssen. Die Quantität wäre befriedigend ausgefallen, wenn der letzte Reif nicht so übel gehaust hätte. Preis haben wir keinen ausgemittelt; wir glauben, den Most in acht Tagen vertilgen zu können.»}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1866]] | Spalte2= Nach dem Katasterplan von 1866 besass Grenchen noch 9 ha Rebgut, das sich in der neuen Zelg, im Krähenberg, im Gespernmoos und in den hohen Reben befand.}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1866]] | Spalte2= Nach dem Katasterplan von [[1866]] besass Grenchen noch 9 ha Rebgut, das sich in der neuen Zelg, im Krähenberg, im Gespernmoos und in den hohen Reben befand.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1871]] | Spalte2= Im Jahre 1871 hatten die Reben sehr viel Früchte angehängt, die aber aus Mangel an warmem Sonnenschein nicht recht zur Reife gelangen konnten. Ein Pfiffikus meinte, die hiesigen Rebbesitzer hätten billig die Ueberkiesung der projektierten Bahnlinie Lyss-Herzogenbuchsee übernehmen können. Impulsive Eigenschaften musste aber der Grenchner Wein besitzen; denn im «Solothurner Landbote»vom 14. Juli [[1873]] ist zu lesen: «Neben den industriellen Arbeiten und der vielseitigen Beschäftigung auf den Baustellen zappelt und krappelt es auf Wiese und Feld, als ob Grenchen ein rein landwirtschaftliches Dorf wäre. Rührigkeit und Ausdauer lassen sich unserer Einwohnerschaft nicht absprechen und dazu trägt unser Grenchner Wein sicher sehr viel bei; man mag darüber lachen und sich lustig,machen, es isch einewäg so!»}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1871]] | Spalte2= Im Jahre [[1871]] hatten die Reben sehr viel Früchte angehängt, die aber aus Mangel an warmem Sonnenschein nicht recht zur Reife gelangen konnten. Ein Pfiffikus meinte, die hiesigen Rebbesitzer hätten billig die Ueberkiesung der projektierten Bahnlinie Lyss-Herzogenbuchsee übernehmen können. Impulsive Eigenschaften musste aber der Grenchner Wein besitzen; denn im «Solothurner Landbote»vom 14. Juli [[1873]] ist zu lesen: «Neben den industriellen Arbeiten und der vielseitigen Beschäftigung auf den Baustellen zappelt und krappelt es auf Wiese und Feld, als ob Grenchen ein rein landwirtschaftliches Dorf wäre. Rührigkeit und Ausdauer lassen sich unserer Einwohnerschaft nicht absprechen und dazu trägt unser Grenchner Wein sicher sehr viel bei; man mag darüber lachen und sich lustig,machen, es isch einewäg so!»}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1876]] | Spalte2= Vom Jahre 1876 an gab es viele Fehljahre; entweder erfroren die Trauben zur Blütezeit, oder sie vermochten im Herbst nicht die richtige Reife zu erlangen, weil die nötige Sonne fehlte und folglich blieben die Beeren hart, so dass man, wie böse Zungen behaupteten, die Beeren gedroschen werden mussten, und da wollte es das Unglück, dass in einer Tenne, wo Trauben gedroschen wurden, ein Barrenladen offen war und eine Beere da hineinsprang und einem Stier ein Auge ausschlug! Und ein anderer Unfall passierte auf der Bahn, allwo eine Traubenbeere aus einem Korbe auf die Bahnschiene fiel und den Zug zum Entgleisen brachte! Um nun solche und ähnliche Unfälle zu verhüten, wurden die Reben nach und nach ausgerottet, was die Kinder sehr bedauerten; denn jetzt konnten sie nicht mehr «Rappen» gehen; d. h. sie durften nach dem «Läset» die vergessenen Trauben zusammenlesen.}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1876]] | Spalte2= Vom Jahre [[1876]] an gab es viele Fehljahre; entweder erfroren die Trauben zur Blütezeit, oder sie vermochten im Herbst nicht die richtige Reife zu erlangen, weil die nötige Sonne fehlte und folglich blieben die Beeren hart, so dass man, wie böse Zungen behaupteten, die Beeren gedroschen werden mussten, und da wollte es das Unglück, dass in einer Tenne, wo Trauben gedroschen wurden, ein Barrenladen offen war und eine Beere da hineinsprang und einem Stier ein Auge ausschlug! Und ein anderer Unfall passierte auf der Bahn, allwo eine Traubenbeere aus einem Korbe auf die Bahnschiene fiel und den Zug zum Entgleisen brachte! Um nun solche und ähnliche Unfälle zu verhüten, wurden die Reben nach und nach ausgerottet, was die Kinder sehr bedauerten; denn jetzt konnten sie nicht mehr «Rappen» gehen; d. h. sie durften nach dem «Läset» die vergessenen Trauben zusammenlesen.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1884]] | Spalte2= Erstes Auftreten des falschen Mehltaus (Peronospora) am Bielersee. Eine Rebkrankheit (Pilz), die vermutlich bald auch in Grenchen ausbrach. Am Bielersee tauchte die Reblaus im Jahre 1905 das erste Mal auf, zu einer Zeit als in Grenchen der Rebbau schon fast ganz aufgegeben war.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1884]] | Spalte2= Erstes Auftreten des falschen Mehltaus (Peronospora) am Bielersee. Eine Rebkrankheit (Pilz), die vermutlich bald auch in Grenchen ausbrach. Am Bielersee tauchte die Reblaus im Jahre 1905 das erste Mal auf, zu einer Zeit als in Grenchen der Rebbau schon fast ganz aufgegeben war.}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1887]] | Spalte2= Ueber die Ernte von 1887 schreibt «Der Freie Solothurner»: «Letzten Donnerstag (13. Oktober) fand nun der hiesige ,Leset' statt und glücklich ist derselbe um zirka zehn Uhr vormittags desselben Tages fertig geworden. Ueber die Quantität ist man nicht befriedigt, ebenso behauptet man von der Qualität, dass selbe alle frühern Jahrgänge übertreffe, d. h. in Bezug auf die ,Strumpflöcherzusammenziehende Eigenschaft'. Von freudiger Stimmung haben wir beim Leset nichts wahrgenommen.»
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1887]] | Spalte2= Ueber die Ernte von [[1887]] schreibt «Der Freie Solothurner»: «Letzten Donnerstag (13. Oktober) fand nun der hiesige ,Leset' statt und glücklich ist derselbe um zirka zehn Uhr vormittags desselben Tages fertig geworden. Ueber die Quantität ist man nicht befriedigt, ebenso behauptet man von der Qualität, dass selbe alle frühern Jahrgänge übertreffe, d. h. in Bezug auf die ,Strumpflöcherzusammenziehende Eigenschaft'. Von freudiger Stimmung haben wir beim Leset nichts wahrgenommen.»}}
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1902]]-[[1910]] | Spalte2= Hans Kaufmann schrieb: „Das Blatt Grenchen des Topographischen Atlasses der Schweiz, der besser unter der Bezeichnung «Siegfriedatlas» bekannt ist, verzeichnet in der Ausgabe von 1875 noch fünf Rebareale: die Höhreben unter der Schönegg, die Krähenbergreben zwischen Weinberg- und Promenadenstrasse, die oberen Neureben zwischen Bergstrasse und Grubenweg und zwei Rebparzellen im Neuen Zelg. Auch der Kartennachtrag von 1891 dokumentiert noch diese fünf Areale; während die Ausgabe von 1902 nur noch ein ganz kleines Stücklein Rebland am Krähenberg nachweist, zeigt die Karte von 1910 überhaupt kein Rebland mehr. Aber schon die Ausdehnung von 1875 dieser sympathischen landwirtschaftlichen Nutzungsform bedeutet Reliktzustand; damals waren die Büelireben, die Katzenreben, die Ribireben, die Mühlereben und die unteren Neureben bereits verschwunden.“}}
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{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1902]]-[[1910]] | Spalte2= Hans Kaufmann schrieb: „Das Blatt Grenchen des Topographischen Atlasses der Schweiz, der besser unter der Bezeichnung «Siegfriedatlas» bekannt ist, verzeichnet in der Ausgabe von [[1875]] noch fünf Rebareale: die Höhreben unter der Schönegg, die Krähenbergreben zwischen Weinberg- und Promenadenstrasse, die oberen Neureben zwischen Bergstrasse und Grubenweg und zwei Rebparzellen im Neuen Zelg. Auch der Kartennachtrag von [[1891]] dokumentiert noch diese fünf Areale; während die Ausgabe von 1902 nur noch ein ganz kleines Stücklein Rebland am Krähenberg nachweist, zeigt die Karte von [[1910]] überhaupt kein Rebland mehr. Aber schon die Ausdehnung von [[1875]] dieser sympathischen landwirtschaftlichen Nutzungsform bedeutet Reliktzustand; damals waren die Büelireben, die Katzenreben, die Ribireben, die Mühlereben und die unteren Neureben bereits verschwunden.“}}
So waren 1875 auch die Bachtalen-Reben (Allerheiligenstrasse / Dählenstrasse) nicht mehr nachgewiesen, die auf dem Bachtalen-Plan (ca. 1830) von J. U. Walker eingetragen sind. Die Siegfriedkarten weisen nach, dass zwischen den Jahren 1891 und 1902 die Grenchner Rebareale bis auf einen winzigen Weinberg am Krähenberg verschwanden. Alternativen zum Weinbau waren einerseits die Uhrenindustrie Grenchens und anderseits die Verlagerung des betrieblichen Schwergewichts der Rebbauern auf die sich besser bezahlt machende Landwirtschaft, die in Grenchen durch Entsumpfung der Witi ab 1878 positive Impulse erhielt. Schliesslich war es der falsche Mehltau, eine Rebkrankheit, die dem Rebbau in Grenchen den Rest gab und innert weniger Jahre zum Erliegen brachte. Die Grenchner Rebbauern hatten nicht mehr viel zu verlieren, doch Grenchen verlor in diesen wenigen Jahren eine jahrhundertealte traditionsreiche Kultur - unwiederbringlich.
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So waren 1875 auch die Bachtalen-Reben (Allerheiligenstrasse / Dählenstrasse) nicht mehr nachgewiesen, die auf dem Bachtalen-Plan (ca. [[1830]]) von J. U. Walker eingetragen sind. Die Siegfriedkarten weisen nach, dass zwischen den Jahren 1891 und [[1902]] die Grenchner Rebareale bis auf einen winzigen Weinberg am Krähenberg verschwanden. Alternativen zum Weinbau waren einerseits die Uhrenindustrie Grenchens und anderseits die Verlagerung des betrieblichen Schwergewichts der Rebbauern auf die sich besser bezahlt machende Landwirtschaft, die in Grenchen durch Entsumpfung der Witi ab 1878 positive Impulse erhielt. Schliesslich war es der falsche Mehltau, eine Rebkrankheit, die dem Rebbau in Grenchen den Rest gab und innert weniger Jahre zum Erliegen brachte. Die Grenchner Rebbauern hatten nicht mehr viel zu verlieren, doch Grenchen verlor in diesen wenigen Jahren eine jahrhundertealte traditionsreiche Kultur - unwiederbringlich.
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1914]] | Spalte2= W. Strub: „Warum ging der Weinbau in Grenchen ein? Mit der Einführung der Industrie verlor die Landwirtschaft Arbeitskräfte. Die Reben verlangten aber exakte und geübte Arbeiter, die nicht mehr vorhanden waren. Die Reben wurden in der Folge nur noch nachlässig bearbeitet, was den Ertrag schmälerte. Dazu gesellten sich Rebkrankheiten, namentlich der falsche Mehltau, so dass man die Stöcke nicht mehr verjüngte. Zu allem wurden billige italienische und spanische Weine eingeführt, so dass in verhältnismässig kurzer Zeit der Rebbau aufhörte. Im Jahre 1914 verschwand das letzte Stück Rebland, das sich im Krähenberg befand.“}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= [[1914]] | Spalte2= W. Strub: „Warum ging der Weinbau in Grenchen ein? Mit der Einführung der Industrie verlor die Landwirtschaft Arbeitskräfte. Die Reben verlangten aber exakte und geübte Arbeiter, die nicht mehr vorhanden waren. Die Reben wurden in der Folge nur noch nachlässig bearbeitet, was den Ertrag schmälerte. Dazu gesellten sich Rebkrankheiten, namentlich der falsche Mehltau, so dass man die Stöcke nicht mehr verjüngte. Zu allem wurden billige italienische und spanische Weine eingeführt, so dass in verhältnismässig kurzer Zeit der Rebbau aufhörte. Im Jahre 1914 verschwand das letzte Stück Rebland, das sich im Krähenberg befand.“}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= Nach [[1914]] | Spalte2= Die Grenchner Rebberge befanden sich ausnahmslos in sonnigen und aussichtsreichen Lagen wie Schönegg / Rebgasse, Traubenweg / Weinbergstrasse, Neue Zelg, Gespermoosstrasse / Bergstrasse / Grubenweg. So setzte kurz nach dem Roden der Rebberge deren Überbauung mit Wohnhäusern ein. Die Bauaktivität erreichte in den Fünfziger- und Sechziger Jahren, also während der Hochkonjunktur der Uhrenindustrie, ihren Höhepunkt. Heute ist das ehemalige Rebgelände mit Ausnahme der Neuen Zelg weitgehend überbaut und bietet vielen Grenchnerinnen und Grenchnern ein sonniges Zuhause mit prächtiger Aussicht auf die Aareebene, den Bucheggberg und die Alpen.}}
 
{{Tabelle.Zeile| Spalte1= Nach [[1914]] | Spalte2= Die Grenchner Rebberge befanden sich ausnahmslos in sonnigen und aussichtsreichen Lagen wie Schönegg / Rebgasse, Traubenweg / Weinbergstrasse, Neue Zelg, Gespermoosstrasse / Bergstrasse / Grubenweg. So setzte kurz nach dem Roden der Rebberge deren Überbauung mit Wohnhäusern ein. Die Bauaktivität erreichte in den Fünfziger- und Sechziger Jahren, also während der Hochkonjunktur der Uhrenindustrie, ihren Höhepunkt. Heute ist das ehemalige Rebgelände mit Ausnahme der Neuen Zelg weitgehend überbaut und bietet vielen Grenchnerinnen und Grenchnern ein sonniges Zuhause mit prächtiger Aussicht auf die Aareebene, den Bucheggberg und die Alpen.}}

Version vom 18. Juli 2015, 16:36 Uhr

Weinbautradition in Grenchen

Nach heutigem Wissensstand ist der Weinbau in Grenchen seit 1576 schriftlich belegt. Diese Tatsache lässt die Vermutung zu, dass die Grenchner schon viel früher ihre Rebberge anlegten und auf eine jahrhundertealte Weinbautradition zurück blicken durften. Im Laufe dieser langen Zeit entwickelten sich über Generationen reiches Wissen und Erfahrung, ein Schatz der mit der Aufgabe der Rebberge anfangs des 20. Jahrhunderts verloren ging und heute von den Mitgliedern der Grenchner Rebbauvereine neu erarbeitet und erworben werden muss. Dabei geht es weniger um Rebsorten und Weinbereitungsmethoden, als um jenen jahrhundertealten Fundus, den man Tradition und Kultur nennt.

Man kann davon ausgehen, dass sich während der historischen Weinbau-Epoche bis 1914 die Dorfbevölkerung voll mit dem Verlauf des Rebenjahres identifizierte. Die Entwicklung der Reben, der Leset und der Wein hatten ihren festen Platz im Grenchner Alltag, waren tägliches Gesprächsthema, das alleweil zu Diskussionen und Witzeleien Anlass gab.

Römerzeit

Das Ausmass des römischen Gutshofs Breitholz (150 n.Chr. - 300 n.Chr.) und die Amphorenfunde bei den Ausgrabungen 1940/41 lassen den Rückschluss zu, dass Wein in dieser Zeit konsumiert wurde. Die Römer waren bekannt als Weintrinker. Offen bleibt, ob es auch Rebberge gab. Da die Römer über ein weites und gutes Handelsnetz verfügten, liegt die Vermutung näher, dass sie Trauben und Wein nach Grenchen transportieren liessen.

Mittelalter

Im Hochmittelalter, als die Freiherren von Grenchen ihre Burg bewohnten (1000 - 1225), war die Herrschaft Grenchen weltlich und kirchlich eng mit der Westschweiz und insbesondere mit dem Seeland verbunden. Die Herren von Grenchen waren verwandt mit den Herren von Strassberg (Büren a.A.) und mehrfach verschwägert mit den Grafen von Neuenburg und Neuenburg-Nidau. Auch die enge Bindung des hoch-mittelalterlichen Grenchens an das Kloster Erlach ist urkundlich überliefert.

Die letzte aus dem Feiherrengeschlecht der von Grenchen, Bertha II von Grenchen, schenkte im Jahre 1225 dem Kloster Erlach ein 4 Schupposen (ca. 16 ha) umfassendes Stück Land zu ihrem und ihres Bruders Seelenheil. Das Grundstück lag unterhalb der Burg. Es handelte sich wohl um einen Teil des Hofachers.

Im Mittelalter waren es hauptsächlich die Klöster, die den Anbau von Reben förderten und verbreiteten. Vermutlich ist die ausgeprägte Weinbautradition Grenchens zum Teil in dieser Epoche begründet.

Weinbau-Chronik Grenchen bis 1914

150 n.Chr. - 300 n.Chr. Die Grösse des römischen Gutshofs Breitholz und die Amphorenfunde bei den Ausgrabungen 1940/41 lassen den Rückschluss zu, dass Wein in dieser Zeit konsumiert wurde. Die Römer waren bekannt als Weintrinker. Offen bleibt, ob es auch Rebberge gab. Da die Römer über ein weites und gutes Handelsnetz verfügten, liegt die Vermutung näher, dass Trauben und Wein nach Grenchen transportiert wurden.
1000-1225 Im Hochmittelalter, als die Freiherren von Grenchen ihre Burg bewohnten (1000 - 1225), war die Herrschaft Grenchen weltlich und kirchlich eng mit der Westschweiz und insbesondere mit dem Seeland verbunden. Die Herren von Grenchen waren verwandt mit den Strassbergern (Büren a.A.) und mehrfach verschwägert mit den Grafen von Neuenburg und Neuenburg-Nidau. Auch die enge Bindung des hochmittelalterlichen Grenchens an das Kloster Erlach ist urkundlich überliefert. Die letzte aus dem Feiherrengeschlecht der von Grenchen, Bertha II von Grenchen, schenkte im Jahre 1225 dem Kloster Erlach ein 4 Schupposen (ca. 16 ha) umfassendes Stück Land zu ihrem und ihres Bruders Seelenheil. Das Grundstück soll unterhalb der Burg gelegen haben. Es dürfte sich um einen Teil des Hofachers gehandelt haben. Im Mittelalter waren es vor allem die Klöster, die den Anbau von Reben förderten und ausbauten. Vermutlich ist die ausgeprägte Weinbautradition Grenchens zum Teil in dieser Epoche begründet.
1576 Schon im Jahre 1576 beschwerte sich der Rat beim Ammann von Grenchen, dass er den Kilchherren verbiete, Wein beim Zapfen auszuschenken oder zu wirten «dhann es keinem geystlichne zuostatt.
1581 Bewilligte der Rat von Solothurn Marx Ris, dem Müller von Grenchen, im Jahre 1581 Rebstecken aus dem Ittenberg
1611 Jakob Menz erhielt 1611 die Bewilligung, eine Gemeindetrotte zu erstellen
1625 u. 1661 Erfolgten Neuanlagen (neue Rebberge)
1634 Nebst dem Rotwein gedieh aber auch der Weisswein und dieser wird wohl qualitativ dem Rotwein den Rang streitig gemacht haben; denn aus einem Beschlusse des St. Ursenstiftes vom Jahre 1634 ist zu entnehmen: «Was den Zehntenwein von Grenchen anbelangt, so soll der rote im Schulhaus mit Fröhlichkeit getrunken werden; der weisse aber soll fürderlich nach Solothurn geschickt und unter die Chorherren verteilt werden.»
1693 Im September weihte der Bischof von Lausanne, Peter von Montenach, die Kapelle Allerheiligen ein. Der Rat spendierte ihm und seinem Gefolge ein Fass Wein haltend 2 Säum (ca. 280 Liter) und 12 Mütt (etwa 800 kg?) Hafer für die Pferde. Nebstdem wurde ihm für die Einweihung eine Entschädigung von 6 Pistolen (etwa 6 Louisdor zu ca. 6.7 g Gold) zugesprochen, wovon die eine Hälfte von der Gemeinde und die andere vom Staat zu bezahlen waren. Dass der Bischof Grenchner Wein in Empfang nehmen durfte, darf durchaus vermutet werden. Übrigens: die Säulen am Haupt- und an den beiden Seitenaltären auf Allerheiligen sind reich mit Weinranken umwunden.
1716 1716 wurde dem Pfarrer gestattet, den Wein von den Pfrundreben auszuwirten.
1717 Das Rebgelände fand stetsfort eine Erweiterung. So wurde 1717 Hans Güggi ein Viertel Land (vermutlich 1/4 Juchart = 9 a) bewilligt, worauf er Reben pflanzte
1731-1766 Auch Georg Gotthard, von 1731-1766 Pfarrer in Grenchen, hatte im Pfarrhaus seinen Wein aus den Pfarr- und Zehntenreben auswirten lassen.
1777 Der Bischof wünschte bei seiner letzten Visitation, dass das Wirten des Pfarrers unterbleibe. Pfarrer Nussbaumer liess sich hierauf vernehmen, dass er das Weinausschenken eingestellt habe. Dabei wies er aber darauf hin, dass der Wein einen beträchtlichen Teil seiner Einkünfte ausmache. Mit der Verbesserung der Pfrundreben habe er namhafte Kosten bestritten und den Wein könne er nicht anders als durch das Ausschenken an den Mann bringen. Man solle daher die getroffenen Vorkehrungen gegen sein Wirten etwas mildern, da schon seit 29. Januar 1716 seinen Vorgängern das Wirten erlaubt worden sei. Wenigstens solle ihm für dieses Jahr das Ausschenken in einem dritten Hause gestattet werden, da er sonst beträchtlichen Schaden erleide. Der Rat beharrte jedoch auf dem Verbot. Aber schon im nächsten Jahre machte der Wirt zu Grenchen, Ludwig Affolter, den Rat aufmerksam, dass der Pfarrer weiter den Wein im Pfarrhof ausschenke, desgleichen auch der Bäcker Amiet; aber auch der Zapfenwirt zu Allerheiligen handle der «Erkenntnis vom 7. "November 1777 zuwider», indem er nicht nur den Wallfahrern, sondern auch den umliegenden bernischen und solothurnischen Untertanen Wein serviere. Der Pfarrer von Grenchen wurde hierauf mit 50 Pfund gebüsst und der Vogt von Lebern beauftragt, innert 14 Tagen die Busse einzukassieren, ansonst der Zehnten des Pfarrers mit Arrest belegt werde. Sollte künftighin der Pfarrer vom Wirten nicht lassen, so werde seine Abberufung verlangt. Auch sollen Amiet und der Wirt zu Allerheiligen wegen ihrer Verfehlungen gegen die Verordnung gebührend bestraft werden.
1783 Als der Bischof von Lausanne, Bernhard Emanuel von Lenzburg, im Jahre 1783 die Pfarreien seines Bistums besuchte, hörte er auch vom Grenchner Wein. Der Solothurner Benedikt Bass erzählt darüber: «Als er zu Grenchen zu Mittag speisete, forderte er von Herrn Pfahrherrn den Grenchner Wein zu versuchen. Als man ihm dessen befragete, gab er in Rückantworth, es seye besser, den bischöfliechen Seegen zu trinken, als einen solchen andern Grenchner Wein. Nichtsdestoweniger verkostete er denselben und fande ihn sehr sauer; worauf ein grosses Gelächter entstunde.»
1802 Josef Hugi, Präsident der Munizipalität zu Grenchen, und Josef Wullimann liessen die Regierungskommission zu Solothurn wissen, dass die Gemeinde Grenchen pro 1802 keinen Weinzehnten zu geben willens sei, da die meisten Reben erfroren seien, weshalb die Ernte nur gering ausfiel. Zudem verursachte diese Zehntenforderung bei den Gemeindegenossen grossen Unwillen. Die Regierungskommission verfügte hierauf, dass nur diejenigen den Zehnten zu geben schuldig seien, die Wein geerntet haben und es sei ihnen gestattet, diesen in natura oder in bar zu bezahlen.
1817 Jakob Lüthi musste 1817 beim Antritt der Pfarrei den Eid schwören, dass er für alle vorigen Pfarrechte besorgt sein wolle. Der Wein bildete einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Einkommens. Missriet er, so war der Pfarrer übel daran; denn die jährlichen Auslagen an Arbeitslohn für Rebarbeiten betrugen gegen 400 Batzen. Seit neun Jahren, so erklärte Lüthi, habe er nicht soviel aus der Wirtschaft gezogen, als die sämtlichen Unkosten für die Reben ausmachten.
1826 Am 13. September 1826 berichtete der Oberamtmann an den Finanzrat: «Auf mehrfache Verzeihung hin habe ich gegen Jakob Frei, Krämer, eine Untersuchung angebahnt; denn dieser Mann trachtet alle Jahre, so oft es Grenchner Wein gibt, sowohl den zuhanden der Regierung als auch zuhanden des Pfarrers abfallenden Weinzehnten zu kaufen, um denselben auszuwirten. So trieb Frei schon einige Jahre eine ziemlich frequente Wirtschaft, wobei er dann als Krämer auch Branntwein ausschenkte. Auch habe ich erfahren, dass er des Nachts fremden Wein einführte und bei seinem Schwiegervater einkellerte. Letzten Monat liess ich durch Hans Zetter des Freis Keller untersuchen; er fand zwar keinen fremden Wein, sondern Grenchner, der aber beinahe verdorben war. Wäre es, zur Vermeidung ferneren Missbrauchs, nicht zweckmässig, bei der Zehntsteigerung zu eröffnen, dass der Käufer dadurch, wenn er nicht schon als Wirt berechtigt sei, kein Recht habe, den Zehntenwein auszuwirten. Ebenso sollte dem Pfarrer verdeutet werden, dass derjenige, welcher seinen Zehntenwein besteht, deswegen kein Recht zum Auswirten habe; sonst tritt der gleiche Uebelstand ein. Zwar wird dann der Pfarrer den Zehntenwein sowie sein Eigengewächs selbst wirten, was dann noch schlimmer ist. Denn ich vernahm im Laufe dieses Jahres, dass einige Saufgelage im Pfarrhofe zu Grenchen Platz hatten, wobei man sich nicht erbauen konnte und im Publikum Aufsehen erregte, welches der Würde des Pfarrers schadet. Aber wie darf man Abhilfe begehren, da das Gesetz das Ausschenken des Eigengewächses erlaubt und da das Wirten im Pfarrhof zu Grenchen schon von jeher üblich war»
1827 Durch Ratsbeschluss vom 22. September 1827 untersagte man in Zukunft dem jeweiligen Pfarrer von Grenchen, seinen Zehntenwein und denjenigen der Pfründe auszuwirten. Man gestatte ihm aber, den Wein durch jemand anders im Dorfe auswirten zu lassen. Nur musste dem Finanzrat die Person und das Lokal, worin der Wein ausgeschenkt wurde, angezeigt werden. Auch konnte der Wein en gros an Gemeindeangehörige verkauft werden, denen man das Recht einräumte, den Pfarrwein der Kehre nach auszuwirten.
1830 Waren 30 Jucharten oder etwa 11 ha mit Reben bestockt. Die Jucharte (36 a) Reben galt Fr. 800.- bis Fr. 1200.-.
1833 Nun verlangte das Verbrauchssteuergesetz für das Mass selbstgepflanzten Weines einen Rappen per Mass. Das traf die rebenbauenden Bauern schwer, weshalb die Gemeinde Grenchen am 9. Dezember 1833 eine Petition an den Grossen Rat richtete, worin ausgeführt wurde, dass man für das Mass fremden Weines sechs Rappen zu bezahlen habe, die aber vom Konsumenten getragen werden. Allein der einheimische Wein müsse vom Rebbauer selbst getrunken werden, was für die Gemeinde Grenchen besonders zutreffe, da dieser nicht verkauft werde. Es sei daher diese Verbrauchssteuer eine Ungerechtigkeit und der Rat solle das Gesetz zurückziehen. Der berühmte Grenchner Arzt, Dr. losef Girard (1803-1869), der Emigrantenfreund und Industriegründer, erfüllte in dieser Hinsicht besonderen Lokalstolz. Ihm ist es zu verdanken, dass der Grenchner Wein einmal sogar im solothurnischen Kantonsrate erwähnt wurde, wie wir aus der Berichterstattung über die Grossratsitzung vom 14. Dezember 1833 dem Solothurner Blatt gleichen Tages entnehmen können. Als letzter Redner unterstützte Dr. Girard damals die erwähnte Petition der Weinbauern vom Leimenthal und von Grenchen gegen die Rappenabgabe: «Es tut mir leid, nicht ein Müsterchen vom heurigen Grenchenwein mit mir genommen zu haben, um jeden der Herren vor dem Abstimmen versuchen zu lassen, was vielleicht auf ihre Vota günstig einwirken würde!» Leider hatte Girard seinen Wein im entscheidenden Augenblicke nicht zur Hand; die Zeitung meldet lakonisch über den Ausgang des Geschäftes: «Die Petition geht endlich in der Tagesordnung unter.»]
1834 Im Zuge der Regeneration im Jahre 1830 und den folgenden Jahren, als hauptsächlich die Landbevölkerung des Kantons auf ihre Rechte und auf eine angemessene Vertretung in Parlament und Regierung pochte, nahm auch der Druck wieder zu auf die Abschaffung der Zehnten und Bodenzinse durch Loskäufe. In der Ausstellung zum Grenchner Weinbau liegt ein Originaldokument (1834) aus den Beständen der Heimatsammlung Grenchen Hans Kohler auf, das die Bereitschaft der Rebenbesitzer des Weinbergs in der Unteren Neuen Zelg bezeugt, sich von den Zehnten des St. Ursenstifts in Solothurn los zu kaufen. Der Loskauf der Rebenbesitzer in der Unteren Neuen Zelg ist nicht als Einzelfall zu werten, sondern als Teil der Freiheitsbewegung, die sich in diesen Jahren mit grosser Kraft durchzusetzen begann und mit der Gründung des schweizerischen Bundesstaates 1848 und der freiheitlichen Kantonsverfassung von 1856 ihr Ziel finden sollte. Als Berechnungsgrundlage der Loskaufssummen diente meistens der Durchschnittswert des Zehntertrages der letzten Jahre multipliziert mit 15 bis 25.
1836 Die Weinlese setzte jeweils die Gemeindeversammlung fest. So wurde 1836 die Weinlese auf den 23. Oktober verschoben und dem Ortspfarrer die Erlaubnis gegeben, zwei Tage vorher in seinen Reben mit dem Lesen zu beginnen.
1847 Auch der Wein des Nachbardorfs Lengnau dürfte als recht sauer bekannt gewesen sein. Kein geringerer als Jeremias Gotthelf erwähnte den Tropfen in seinem „Doctor Dorbach“ mit den Worten: „..in Längnau wächst nicht bloss ein Wein, der seinesgleichen nicht hat in Europa (derselbe vergläsurt die Magen, nämlich die, welche ihn ertragen mögen, so, dass sie fürder verdauen und verwerchen können an Speis und Trank, was unter dem Himmel auf Erden ist, hundertjähriges Kalbfleisch, französischen Branntwein in Nidau oder Biel gemacht, ja Specksalat von Schirling und Erbsmus mit Blausäure gekocht)..“.
1853 Dass der Grenchner Wein seinem Rufe alle Ehre machte, beweist folgender Vorfall, der am 29. Oktober 1853 im Solothurner Blatt geschildert wird: «Vor einigen Tagen ertappte der Landjäger in Grenchen eine Frau in den Reben, wo sie Trauben stahl. Er arretierte die Frau und führte sie zum Friedensrichter, damit sie für den Frevel angemessen bestraft werde. Der Friedensrichter sprach: ,Weib, dein Vergehen ist gross und schwer zu sühnen, daher verurteile ich dich dazu, die gestohlenen Trauben auf der Stelle und vor meinen Augen zu essen.' Das Weib flehte: ,Habt Barmherzigkeit mit einer armen Frau!' ,Nichts da', sprach der Friedensrichter, ,die Strafe muss der Sünde angemessen sein und es muss ein Exempel statuiert werden'.» Das Urteil ward vollzogen und die Frau schwor bei allen Heiligen, nie mehr Grenchner Trauben zu stehlen.»
1857 Ums Jahr 1857 waren die Grenchner noch stolz auf ihre Reben. Was war das für eine Freude im Weinmonat, wenn es ans Lesen ging! Die jungen Grenchner der alten Zeit konnten auch schön jodeln und jauchzen und von den Reben her hörte man schon früh morgens die fröhlichen Stimmen der Winzer. Und wenn dann das letzte Fuder Trauben heimgeführt wurde, trug die Hausfrau oder wohl auch die hübsche Tochter einen vollen Rebstock in der Hand wie einen «Meie».
1860 «Letzte Woche herrschte in unserm Dorfe ungeheurer Jubel (Ende Oktober 1860). Eine Hochzeit? Nein. Eine Kindstaufe? Auch nicht. Die Weinlese, die Weinlese! Die Qualität steht hinter dem Bieler nicht weit zurück; wenigstens haben wir es unsern werten Nachbarn mit dem Zuckern nicht nachmachen müssen. Die Quantität wäre befriedigend ausgefallen, wenn der letzte Reif nicht so übel gehaust hätte. Preis haben wir keinen ausgemittelt; wir glauben, den Most in acht Tagen vertilgen zu können.»
1866 Nach dem Katasterplan von 1866 besass Grenchen noch 9 ha Rebgut, das sich in der neuen Zelg, im Krähenberg, im Gespernmoos und in den hohen Reben befand.
1871 Im Jahre 1871 hatten die Reben sehr viel Früchte angehängt, die aber aus Mangel an warmem Sonnenschein nicht recht zur Reife gelangen konnten. Ein Pfiffikus meinte, die hiesigen Rebbesitzer hätten billig die Ueberkiesung der projektierten Bahnlinie Lyss-Herzogenbuchsee übernehmen können. Impulsive Eigenschaften musste aber der Grenchner Wein besitzen; denn im «Solothurner Landbote»vom 14. Juli 1873 ist zu lesen: «Neben den industriellen Arbeiten und der vielseitigen Beschäftigung auf den Baustellen zappelt und krappelt es auf Wiese und Feld, als ob Grenchen ein rein landwirtschaftliches Dorf wäre. Rührigkeit und Ausdauer lassen sich unserer Einwohnerschaft nicht absprechen und dazu trägt unser Grenchner Wein sicher sehr viel bei; man mag darüber lachen und sich lustig,machen, es isch einewäg so!»
1876 Vom Jahre 1876 an gab es viele Fehljahre; entweder erfroren die Trauben zur Blütezeit, oder sie vermochten im Herbst nicht die richtige Reife zu erlangen, weil die nötige Sonne fehlte und folglich blieben die Beeren hart, so dass man, wie böse Zungen behaupteten, die Beeren gedroschen werden mussten, und da wollte es das Unglück, dass in einer Tenne, wo Trauben gedroschen wurden, ein Barrenladen offen war und eine Beere da hineinsprang und einem Stier ein Auge ausschlug! Und ein anderer Unfall passierte auf der Bahn, allwo eine Traubenbeere aus einem Korbe auf die Bahnschiene fiel und den Zug zum Entgleisen brachte! Um nun solche und ähnliche Unfälle zu verhüten, wurden die Reben nach und nach ausgerottet, was die Kinder sehr bedauerten; denn jetzt konnten sie nicht mehr «Rappen» gehen; d. h. sie durften nach dem «Läset» die vergessenen Trauben zusammenlesen.
1884 Erstes Auftreten des falschen Mehltaus (Peronospora) am Bielersee. Eine Rebkrankheit (Pilz), die vermutlich bald auch in Grenchen ausbrach. Am Bielersee tauchte die Reblaus im Jahre 1905 das erste Mal auf, zu einer Zeit als in Grenchen der Rebbau schon fast ganz aufgegeben war.
1887 Ueber die Ernte von 1887 schreibt «Der Freie Solothurner»: «Letzten Donnerstag (13. Oktober) fand nun der hiesige ,Leset' statt und glücklich ist derselbe um zirka zehn Uhr vormittags desselben Tages fertig geworden. Ueber die Quantität ist man nicht befriedigt, ebenso behauptet man von der Qualität, dass selbe alle frühern Jahrgänge übertreffe, d. h. in Bezug auf die ,Strumpflöcherzusammenziehende Eigenschaft'. Von freudiger Stimmung haben wir beim Leset nichts wahrgenommen.»
1902-1910 Hans Kaufmann schrieb: „Das Blatt Grenchen des Topographischen Atlasses der Schweiz, der besser unter der Bezeichnung «Siegfriedatlas» bekannt ist, verzeichnet in der Ausgabe von 1875 noch fünf Rebareale: die Höhreben unter der Schönegg, die Krähenbergreben zwischen Weinberg- und Promenadenstrasse, die oberen Neureben zwischen Bergstrasse und Grubenweg und zwei Rebparzellen im Neuen Zelg. Auch der Kartennachtrag von 1891 dokumentiert noch diese fünf Areale; während die Ausgabe von 1902 nur noch ein ganz kleines Stücklein Rebland am Krähenberg nachweist, zeigt die Karte von 1910 überhaupt kein Rebland mehr. Aber schon die Ausdehnung von 1875 dieser sympathischen landwirtschaftlichen Nutzungsform bedeutet Reliktzustand; damals waren die Büelireben, die Katzenreben, die Ribireben, die Mühlereben und die unteren Neureben bereits verschwunden.“

So waren 1875 auch die Bachtalen-Reben (Allerheiligenstrasse / Dählenstrasse) nicht mehr nachgewiesen, die auf dem Bachtalen-Plan (ca. 1830) von J. U. Walker eingetragen sind. Die Siegfriedkarten weisen nach, dass zwischen den Jahren 1891 und 1902 die Grenchner Rebareale bis auf einen winzigen Weinberg am Krähenberg verschwanden. Alternativen zum Weinbau waren einerseits die Uhrenindustrie Grenchens und anderseits die Verlagerung des betrieblichen Schwergewichts der Rebbauern auf die sich besser bezahlt machende Landwirtschaft, die in Grenchen durch Entsumpfung der Witi ab 1878 positive Impulse erhielt. Schliesslich war es der falsche Mehltau, eine Rebkrankheit, die dem Rebbau in Grenchen den Rest gab und innert weniger Jahre zum Erliegen brachte. Die Grenchner Rebbauern hatten nicht mehr viel zu verlieren, doch Grenchen verlor in diesen wenigen Jahren eine jahrhundertealte traditionsreiche Kultur - unwiederbringlich.

1914 W. Strub: „Warum ging der Weinbau in Grenchen ein? Mit der Einführung der Industrie verlor die Landwirtschaft Arbeitskräfte. Die Reben verlangten aber exakte und geübte Arbeiter, die nicht mehr vorhanden waren. Die Reben wurden in der Folge nur noch nachlässig bearbeitet, was den Ertrag schmälerte. Dazu gesellten sich Rebkrankheiten, namentlich der falsche Mehltau, so dass man die Stöcke nicht mehr verjüngte. Zu allem wurden billige italienische und spanische Weine eingeführt, so dass in verhältnismässig kurzer Zeit der Rebbau aufhörte. Im Jahre 1914 verschwand das letzte Stück Rebland, das sich im Krähenberg befand.“
Nach 1914 Die Grenchner Rebberge befanden sich ausnahmslos in sonnigen und aussichtsreichen Lagen wie Schönegg / Rebgasse, Traubenweg / Weinbergstrasse, Neue Zelg, Gespermoosstrasse / Bergstrasse / Grubenweg. So setzte kurz nach dem Roden der Rebberge deren Überbauung mit Wohnhäusern ein. Die Bauaktivität erreichte in den Fünfziger- und Sechziger Jahren, also während der Hochkonjunktur der Uhrenindustrie, ihren Höhepunkt. Heute ist das ehemalige Rebgelände mit Ausnahme der Neuen Zelg weitgehend überbaut und bietet vielen Grenchnerinnen und Grenchnern ein sonniges Zuhause mit prächtiger Aussicht auf die Aareebene, den Bucheggberg und die Alpen.

Dank

Dieser Eintrag über den Grenchner Weinbau basiert auf der Ausstellung "Gretulozuzi" Geschichte des Weinbaus in Grenchen, die vom 27. April 2007 bis 28. September 2007 im Kultur-Historischen Museum Grenchen statt findet. Ein grosses Dankeschön gebührt folgenden Personen und Institutionen, die durch ihre Mitarbeit zur Realisierung der Darstellung beigetragen haben:

  • Fred Fischer, Chäsi, Grenchen
  • Roland Gasser, Produzent DVD, Balsthal
  • Peter Gassler, Bäckerei, Grenchen
  • Roland Guex, Metzgerei, Grenchen
  • René Inderkummen, Museums-Gesellschaft Grenchen
  • Manfred Kliegl, Weinbauer, Grenchen
  • Hans Kohler, Heimatsammlung Grenchen, Grenchen
  • Heidi Lüdi, Konservatorin, Rebbau-Museum am Bielersee "Hof", Ligerz
  • Isabelle Sieber, Ausstellungsgestaltung, Leuzigen
  • Urs Siegrist, Sozialpädagoge und Weinbauer, Grenchen
  • Lukas Walter, Stiftung Museum, Grenchen
  • Rainer W. Walter, Grenchen
  • Burgerbibliothek Bern
  • Rebbau-Museum am Bielersee "Hof", Ligerz
  • Staatsarchiv Solothurn
  • Stadtarchiv Grenchen
  • Universitätsbibliothek Bern, Zentralbibliothek

Quellen