Volkszählung

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Volkszählung 1837[Bearbeiten]

Zufrieden mit den Volkszählungen von 1829 und früheren war niemand im Kanton. Der Kleine Rat (dem heutigen Regierungsrat entsprechend) ärgerte sich kolossal und führte 1837 eine eigene und wie versichert wurde, genauere Volkszählung durch. Diese zeigte, dass der Kanton Solothurn über eine Wohnbevölkerung von 63‘196 Einwohner verfügte, wovon 59‘214 Solothurnisches Bürgerrecht besassen.

Grenchen zählte 1‘423 Einwohner, schön ausgewogen 723 Männer und 700 Frauen. Davon besassen 1‘123 Personen das Bürgerrecht ihrer Wohngemeinde. Mit anderen Worten – 79 Prozent der Einwohner waren Grenchner Bürger. 101 Personen besassen das Bürgerrecht einer anderen Solothurner Gemeindem und 49 Personen waren Bürger anderer Kantone und nur gerade acht Bewohner Grenchens waren Ausländer.

Weil man so schön am Zählen war, wurden weitere statisch wertvolle Eckdaten ermittelt. Unter anderem wurden auf Grund und Boden von Grenchen 291 Häuser gezählt, in denen gesamthaft 273 Haushaltungen lebten. Schliesslich wollte man auch in Erfahrung bringen, welche Berufe die Grenchner ausübten. Da gab es amtlich festgestellt 6 Schneider, 5 Maurer, je 4 Zimmerleute, Wirte, Küffer, Schreiner, und Schuster. Es gab damals auch 3 Müller. Dann stellt man fest dass in Grenchen je 2 Wagner, Krämer, Bäcker, Drechsler, Hafner, Steinhauer und Nagelschmiede arbeiteten. Schliesslich entdeckten die Zähler je 1 Strumpfweber, Sattler, Schmied, Färber, Öler, Kessler, Gerber und Säger im Dorfe Grenchen wirkten. – Interessant sind zwei Feststellungen: Die Zahl der Landwirte wurde offenbar nicht als wichtig genug gestuft und deshalb nicht erwähnt. Auch Frauenberufe fehlen in der Aufstellung gänzlich.

Bleiben wir bei der Statistik: Im Verlaufe des Jahres 1837 wurden in Grenchen 13 Ehen geschlossen, 28 Einwohner verstarben, 10 Männer und 18 Frauen.

Zur Schule ist zu sagen, dass zwei Lehrer total 194 Kinder (!) unterrichteten. Der ältere Lehrer erhielt einen Jahreslohn von 300 Franken, der jüngere musste sich mit 250 Franken zufrieden geben. 163 Kinder waren Bürgerkinder und restlichen 49 sogenannte „Ansassenkinder“. Gemäss einer Aufstellung des damaligen Erziehungsdepartementes produzierten die Kinder 1‘691 begründete und 157 unbegründete Absenzen. Die sogenannte „Fortsetzungsschule“ besuchten – selbstverständlich bei den beiden gleichen Lehrern – 22 Jugendliche. Hier verbuchten die Lehrkräfte vier begründete und 103 unbegründete Absenzen. Und schliesslich wurde im Bericht festgestellt, dass Grenchen und Bettlach über „zu enge Schulzimmer“ verfügten. Gleichzeitig wurde Grenchen gelobt dafür, dass die Gemeinde die Koste für die Lehrmittel übernimmt.

Im Rechenschaftsbericht des Kleinen an den Grossen Rat erscheint Grenchen nur sehr selten. So etwa im Bericht über die Zuchtstierhaltung im Kanton. Am Schluss der Aufzählung der vorbildlichen Gemeinden stellt der Kleine Rat offensichtlich erstaunt fest: „...selbst Grenchen zeichnet sich aus.“

1836 grassierte der Milzbrand in weiten Teilen des Kantons. Dazu der Kleine Rat: “Hierauf fielen mehrere Stück Rindvieh und Ziegen in Grenchen.“

Quellen[Bearbeiten]