Bearbeiten von „Spital Grenchen“

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=== Der Polen Adler ===
 
=== Der Polen Adler ===
In der Liste der Donatoren des Spitalfonds figuriert der polnische General [[Graf Marian von Langiewicz | Langiewicz]]. Der mathematisch Hochbegabte diente vorerst als Artillerieoffizier im Preussischen Heer. [[1860]] übernahm der damals 33-Jährige eine Lehrstelle an der neuen Militärschule von Paris. [[1861]] beteiligte er sich als Adjutant des Generals von Milbitz an der Eroberung Neapels durch Garibaldi. Hier dürfte er mit den Anhängern des Risorgimento in Kontakt getreten sein und hörte sicher auch von [[Giuseppe Mazzini]]. Im gleichen Jahre versuchten die Polen, sich aus der Russischen Herrschaft zu befreien. Der offene Aufstand brach dann [[1863]] aus. General Marian Langiewicz stellte sich an die Spitze der Bewegung, ernannte sich am 10. März [[1863]] zum Diktator Polens und setzte gleichzeitig eine zivile Regierung ein. Bereits am 19. März musste er jedoch abdanken, und die Russen übernahmen erneut die Herrschaft über Polen. [[Graf Marian von Langiewicz | Langiewicz]] wurde auf der österreichischen Festung Josefsstadt inhaftiert.
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In der Liste der Donatoren des Spitalfonds figuriert der polnische General [[Graf Marian von Langiewicz | Langiewicz]]. Der mathematisch Hochbegabte diente vorerst als Artillerieoffizier im Preussischen Heer. 1860 übernahm der damals 33-Jährige eine Lehrstelle an der neuen Militärschule von Paris. 1861 beteiligte er sich als Adjutant des Generals von Milbitz an der Eroberung Neapels durch Garibaldi. Hier dürfte er mit den Anhängern des Risorgimento in Kontakt getreten sein und hörte sicher auch von Giuseppe Mazzini. Im gleichen Jahre versuchten die Polen, sich aus der Russischen Herrschaft zu befreien. Der offene Aufstand brach dann 1863 aus. General Marian Langiewicz stellte sich an die Spitze der Bewegung, ernannte sich am 10. März [[1863]] zum Diktator Polens und setzte gleichzeitig eine zivile Regierung ein. Bereits am 19. März musste er jedoch abdanken, und die Russen übernahmen erneut die Herrschaft über Polen. Langiewicz wurde auf der österreichischen Festung Josefsstadt inhaftiert.
Bereits am 23. Dezember [[1863]] wurde er einstimmig ins Bürgerrecht Grenchens aufgenommen. Dank dieses Beschlusses kam der General frei.  
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Bereits am 23. Dezember 1863 wurde er einstimmig ins Bürgerrecht Grenchens aufgenommen. Dank dieses Beschlusses kam der General frei.  
Am 30. März [[1865]] besuchte Langiewicz seinen neuen Heimatort. Weil er wieder in seine frühere Heimat Österreich-Polen zurückkehren wollte, glaubte [[Graf Marian von Langiewicz | Langiewicz]] auf sein Bürgerrecht verzichten zu müssen. Als Geschenk liess er seinem Heimatort 600 Franken zu Gunsten des Spitalfonds überweisen.
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Am 30. März [[1865]] besuchte Langiewicz seinen neuen Heimatort. Weil er wieder in seine frühere Heimat Österreich-Polen zurückkehren wollte, glaubte Langiewicz auf sein Bürgerrecht verzichten zu müssen. Als Geschenk liess er seinem Heimatort 600 Franken zu Gunsten des Spitalfonds überweisen.  
  
 
=== Immer wieder Erbschaften ===
 
=== Immer wieder Erbschaften ===
 
Auffallend oft wurde der Spitalfonds in Testamenten erwähnt. Noch im Gründungsjahr übergaben die Erben von Franz Rust 500 Franken und die Nachkommen von Johann Viktor Schürer weitere 1'000 Franken. Die Witwe Pequignot-Girard vermachte der Stiftung vier Grundstücke im Möösli und in der Neuen Zelg. Der Wert der Grundstücke wurde auf 5'240 Franken geschätzt. Die Gemeinde engagierte sich für den Fonds und übergab die Gebühren für Schaustellungen, Konzertbewilligungen und die Taxen für Hausiererpatente. Auf diese Weise kamen im Jahre [[1923]] weitere 1‘133 Franken in den Fonds.  
 
Auffallend oft wurde der Spitalfonds in Testamenten erwähnt. Noch im Gründungsjahr übergaben die Erben von Franz Rust 500 Franken und die Nachkommen von Johann Viktor Schürer weitere 1'000 Franken. Die Witwe Pequignot-Girard vermachte der Stiftung vier Grundstücke im Möösli und in der Neuen Zelg. Der Wert der Grundstücke wurde auf 5'240 Franken geschätzt. Die Gemeinde engagierte sich für den Fonds und übergab die Gebühren für Schaustellungen, Konzertbewilligungen und die Taxen für Hausiererpatente. Auf diese Weise kamen im Jahre [[1923]] weitere 1‘133 Franken in den Fonds.  
Die Ortsvereine setzten sich mit sehr grossem Engagement für den Spitalfonds ein. [[1885]] organisierte die Unteroffiziersmusik eine Tombola, deren Erlös von 150 Franken in den Fonds floss. [[1889]] wurde in der Gemeinde eine weitere Tombola durchgeführt. Der Ertrag von stolzen 1'631 Franken wurde in den Fonds gelegt, und schliesslich sei daran erinnert, dass der [[Cercle Romand]] [[1912]] dank einer Tombola 1'332 Franken abliefern konnte. Am 18. Januar [[1924]] befanden sich 168'270 Franken im Spitalfonds.
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Die Ortsvereine setzten sich mit sehr grossem Engagement für den Spitalfonds ein. [[1885]] organisierte die Unteroffiziersmusik eine Tombola, deren Erlös von 150 Franken in den Fonds floss. [[1889]] wurde in der Gemeinde eine weitere Tombola durchgeführt. Der Ertrag von stolzen 1'631 Franken wurde in den Fonds gelegt, und schliesslich sei daran erinnert, dass der Cercle Romand [[1912]] dank einer Tombola 1'332 Franken abliefern konnte. Am 18. Januar [[1924]] befanden sich 168'270 Franken im Spitalfonds.
  
 
== Die Gemeindenotfallstube ==
 
== Die Gemeindenotfallstube ==
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== Das Spital im Tripoli ==
 
== Das Spital im Tripoli ==
{{File.BildRechts|Breite=500|Bild=Tripoli Spital.jpg|Text=Spital im Tripoli.}}
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=== Grenchens erstes Spital befand sich im Tripoli ===
 
=== Grenchens erstes Spital befand sich im Tripoli ===
[[1912]] wurde mit dem Bau des [[Tunnelbau Münster-Lengnau-Bahn | Grenchenbergtunnels]] begonnen. Im [[Tripoli]], der Wohnsiedlung der am [[Tunnelbau Münster-Lengnau-Bahn |Tunnelbau]] beteiligten italienischen Spezialarbeiter und ihrer Familien, liess die Bauleitung ein kleines, aber offenbar gut eingerichtetes Spital erbauen. Im Schlussbericht <ref>Schlussbericht über den "Bau der normalspurigen Hauptlinie Münster-Lengnau", Selbstverlag der BLS 1917</ref> an das Schweiz. Post- und Eisenbahndepartement aus dem Jahre [[1917]] finden wir folgende Ausführungen:
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[[1912]] wurde mit dem Bau des [[Grenchenbergtunnels begonnen. Im Tripoli, der Wohnsiedlung der am Tunnelbau beteiligten italienischen Spezialarbeiter und ihrer Familien, liess die Bauleitung ein kleines, aber offenbar gut eingerichtetes Spital erbauen. Im Schlussbericht <ref>Schlussbericht über den "Bau der normalspurigen Hauptlinie Münster-Lengnau", Selbstverlag der BLS 1917</ref> an das Schweiz. Post- und Eisenbahndepartement aus dem Jahre [[1917]] finden wir folgende Ausführungen:
  
 
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Sämtliche Patienten aus dem Umkreis der Tunnelbauer und ihrer Angehörigen wurden hier im kleinen Spital<ref>"50 Jahre Samariterverein Grenchen" Jubiläumsschrift, Niederhäuser AG, Grenchen, 1948</ref> an der Alpenstrasse behandelt. Eine Ausnahme gab es jedoch für jene Kranken, die eine Spezialbehandlung nötig hatten.
 
Sämtliche Patienten aus dem Umkreis der Tunnelbauer und ihrer Angehörigen wurden hier im kleinen Spital<ref>"50 Jahre Samariterverein Grenchen" Jubiläumsschrift, Niederhäuser AG, Grenchen, 1948</ref> an der Alpenstrasse behandelt. Eine Ausnahme gab es jedoch für jene Kranken, die eine Spezialbehandlung nötig hatten.
  
Am 1. Oktober [[1915]] wurde der Fahrbetrieb auf der Strecke Lengnau – Grenchen – Moutier aufgenommen. Doch die Geschichte des kleinen Spitals im [[Tripoli]] war damit noch längst nicht zu Ende.
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Am 1. Oktober [[1915]] wurde der Fahrbetrieb auf der Strecke Lengnau – Grenchen – Moutier aufgenommen. Doch die Geschichte des kleinen Spitals im Tripoli war damit noch längst nicht zu Ende.
  
 
=== Die Gemeinde zeigt grosses Interesse ===
 
=== Die Gemeinde zeigt grosses Interesse ===
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Der Landbesitzer Josef Luterbacher war bereit, das Land, auf dem das Spital „provisorisch“ erstellt worden war, für 15 Rappen pro Quadratfuss (oder 1.65 Franken pro Quadratmeter) zu verkaufen. Diese Offerte schien dem Rat zu hoch zu sein und schliesslich entschied man, auf den Kauf gänzlich verzichten zu wollen. Die [[Gesundheitskommission]] erhielt den Auftrag, anderswo ein Absonderungshaus zu erbauen. Rund 30'000 Franken sollte dieses gemäss einer sechs Jahre zuvor errechneten Offerte kosten. An diese Investitionen würden Kanton und Bund rund 6'000 Franken leisten, teilte Josef Hof, der Aktuar der Grenchner [[Gesundheitskommission]] mit. Die [[Gesundheitskommission]] erhielt den Auftrag, eine aktualisierte Vorlage für den Bau eines Absonderungshauses auszuarbeiten. Für die Finanzierung des geplanten Vorhabens solle der Spitalfonds herbeigezogen werden.
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Der Landbesitzer Josef Luterbacher war bereit, das Land, auf dem das Spital „provisorisch“ erstellt worden war, für 15 Rappen pro Quadratfuss (oder 1.65 Franken pro Quadratmeter) zu verkaufen. Diese Offerte schien dem Rat zu hoch zu sein und schliesslich entschied man, auf den Kauf gänzlich verzichten zu wollen. Die Gesundheitskommission erhielt den Auftrag, anderswo ein Absonderungshaus zu erbauen. Rund 30'000 Franken sollte dieses gemäss einer sechs Jahre zuvor errechneten Offerte kosten. An diese Investitionen würden Kanton und Bund rund 6'000 Franken leisten, teilte Josef Hof, der Aktuar der Grenchner Gesundheitskommission mit. Die Gesundheitskommission erhielt den Auftrag, eine aktualisierte Vorlage für den Bau eines Absonderungshauses auszuarbeiten. Für die Finanzierung des geplanten Vorhabens solle der Spitalfonds herbeigezogen werden.
  
 
=== Was geschah dann? ===
 
=== Was geschah dann? ===
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Der vom Gemeindeammann [[Euseb Vogt]] gegründete Spitalfonds besass keine juristisch abgesicherte Stiftungsurkunde, wurde aber in der Bevölkerung und bei den Behörden dennoch als wirkliche Stiftung wahrgenommen und entsprechend behandelt. Obwohl immer wieder Private und die Gemeinde den Fonds äufneten, umfasste er [[1945]] nur gerade 224'000 Franken. Aber vorher schon schien es, als würde das Ziel, ein eigenes Grenchner Spital zu gründen, in immer weitere Ferne rücken. Dies umso mehr, als mit Geldern des Fonds Beiträge ans Bürgerspital Solothurn geleistet wurden. Doch es sollte anders, viel besser kommen:
 
Der vom Gemeindeammann [[Euseb Vogt]] gegründete Spitalfonds besass keine juristisch abgesicherte Stiftungsurkunde, wurde aber in der Bevölkerung und bei den Behörden dennoch als wirkliche Stiftung wahrgenommen und entsprechend behandelt. Obwohl immer wieder Private und die Gemeinde den Fonds äufneten, umfasste er [[1945]] nur gerade 224'000 Franken. Aber vorher schon schien es, als würde das Ziel, ein eigenes Grenchner Spital zu gründen, in immer weitere Ferne rücken. Dies umso mehr, als mit Geldern des Fonds Beiträge ans Bürgerspital Solothurn geleistet wurden. Doch es sollte anders, viel besser kommen:
Am 29. Dezember [[1942]], mitten in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, unterschrieben Sidney de Coulon und Robert Schild im Namen der [[Ebauches SA]] den tiftungsvertrag «Spitalfonds Grenchen», der am 1. Januar [[1943]] in Kraft treten sollte. Gleichzeitig überwiesen die Vertreter der Stifterfirma ihrer neuen Stiftung ein Startkapital von 100'000 Franken. Die Zweckbestimmung der Stiftung lautete kurz und verständlich: «Die Stiftung hat den Zweck, Mittel zum Bau und Betrieb eines Spitals in Grenchen bereitzustellen.» In Artikel 6 der Urkunde ist festgehalten, dass der Ebauches SA sieben Sitze im Stiftungsrat gehören, dass aber «jede Organisation oder Privatperson, die mindestens 50'000 Franken der Stiftung zuweist» Anrecht auf einen weiteren Sitz im Stiftungsrat besitzt. Ferner wurde vereinbart, dass alle Spender von mindestens 5'000 Franken jährlich einmal zu einer Orientierungsversammlung eingeladen werden, wo sie über die Entwicklung des Projektes eingehend informiert würden. Man wird später immer wieder lesen können, dass die Industrie diesen Fonds nicht in einer Phase der Hochkonjunktur, sondern in politisch und wirtschaftlich höchst angespannter Zeit gegründet hatte.
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Am 29. Dezember [[1942]], mitten in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, unterschrieben Sidney de Coulon und Robert Schild im Namen der Ebauches SA den tiftungsvertrag «Spitalfonds Grenchen», der am 1. Januar [[1943]] in Kraft treten sollte. Gleichzeitig überwiesen die Vertreter der Stifterfirma ihrer neuen Stiftung ein Startkapital von 100'000 Franken. Die Zweckbestimmung der Stiftung lautete kurz und verständlich: «Die Stiftung hat den Zweck, Mittel zum Bau und Betrieb eines Spitals in Grenchen bereitzustellen.» In Artikel 6 der Urkunde ist festgehalten, dass der Ebauches SA sieben Sitze im Stiftungsrat gehören, dass aber «jede Organisation oder Privatperson, die mindestens 50'000 Franken der Stiftung zuweist» Anrecht auf einen weiteren Sitz im Stiftungsrat besitzt. Ferner wurde vereinbart, dass alle Spender von mindestens 5'000 Franken jährlich einmal zu einer Orientierungsversammlung eingeladen werden, wo sie über die Entwicklung des Projektes eingehend informiert würden. Man wird später immer wieder lesen können, dass die Industrie diesen Fonds nicht in einer Phase der Hochkonjunktur, sondern in politisch und wirtschaftlich höchst angespannter Zeit gegründet hatte.
  
 
=== Das Signal wurde verstanden ===
 
=== Das Signal wurde verstanden ===
Die Initialzündung der [[Ebauches SA]] wurde verstanden. Am 29. Juni des Jahres [[1943]] trafen sich die Vertreter von 40 Unternehmen Grenchens und benachbarter Gemeinden um eine erweiterte Stiftungsurkunde zu unterschreiben und der neuen Institution beizutreten. Gleichzeitig sicherten sie der Stiftung Beiträge im Umfang von 776'920 Franken zu. Vor diesem eindrücklichen Hintergrund trat die Stiftung «Spitalfonds Grenchen» auf Anhieb als wichtige und unübersehbare Institution vor die Öffentlichkeit. In der neu gefassten Stiftungsurkunde wurde im Artikel 3 festgehalten, dass die Stiftung den Arbeitern und Angestellten jener Firmen gewidmet sei, die sich an der Finanzierung des geplanten Spitals beteiligen. «Die Spitalleitung ist verpflichtet, in erster Linie Angestellte und Arbeiter von Firmen, die der Stiftung Beträge zukommen lassen, sowie Familienangehörige dieser Angestellten und Arbeiter zur Pflege aufzunehmen.» Zusätzliche Patientinnen und Patienten sollten aber nur aufgenommen werden, wenn im Spital freie Pflegeplätze zur Verfügung stünden. Allerdings müssten diese höhere Pflegetaxen bezahlen. Man rechnete damit, dass jede Stifterfirma pro Arbeiter 120 Franken einbezahlen werde. Dies geschah in der Folge auch.
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Die Initialzündung der Ebauches SA wurde verstanden. Am 29. Juni des Jahres [[1943]] trafen sich die Vertreter von 40 Unternehmen Grenchens und benachbarter Gemeinden um eine erweiterte Stiftungsurkunde zu unterschreiben und der neuen Institution beizutreten. Gleichzeitig sicherten sie der Stiftung Beiträge im Umfang von 776'920 Franken zu. Vor diesem eindrücklichen Hintergrund trat die Stiftung «Spitalfonds Grenchen» auf Anhieb als wichtige und unübersehbare Institution vor die Öffentlichkeit. In der neu gefassten Stiftungsurkunde wurde im Artikel 3 festgehalten, dass die Stiftung den Arbeitern und Angestellten jener Firmen gewidmet sei, die sich an der Finanzierung des geplanten Spitals beteiligen. «Die Spitalleitung ist verpflichtet, in erster Linie Angestellte und Arbeiter von Firmen, die der Stiftung Beträge zukommen lassen, sowie Familienangehörige dieser Angestellten und Arbeiter zur Pflege aufzunehmen.» Zusätzliche Patientinnen und Patienten sollten aber nur aufgenommen werden, wenn im Spital freie Pflegeplätze zur Verfügung stünden. Allerdings müssten diese höhere Pflegetaxen bezahlen. Man rechnete damit, dass jede Stifterfirma pro Arbeiter 120 Franken einbezahlen werde. Dies geschah in der Folge auch.
  
 
=== Ein Industriespital ===
 
=== Ein Industriespital ===
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=== Ein Zwischenspiel ===
 
=== Ein Zwischenspiel ===
 
Im Jahre [[1951]] entbrannte, wohl im Zusammenhang mit der Urnenabstimmung über die finanzielle Beteiligung der Stadt, eine interessante Standortfrage. Reserviert für den Bau des Spitals war das Grundstück, auf dem heute das «alte Spital» steht.
 
Im Jahre [[1951]] entbrannte, wohl im Zusammenhang mit der Urnenabstimmung über die finanzielle Beteiligung der Stadt, eine interessante Standortfrage. Reserviert für den Bau des Spitals war das Grundstück, auf dem heute das «alte Spital» steht.
Am 4. September [[1951]] berichtete das «Grenchner Tagblatt», dass eine Gruppe in der Bevölkerung das Spital im Gebiete des «[[Chappeli]]» erstellt sehen möchte. Der Berichterstatter warnte vor solchen Plänen. Die [[Wasserversorgung]] müsste ausgebaut und erweitert werden, die Strassenverhältnisse- würden nicht mehr genügen  und schliesslich müsste im Winter ein spezieller Schneeräumungsdienst eingerichtet werden. «Es ist eine grosse Frage, ob die Leute beim [[Grenchen Süd | Südbahnhof]] nicht lieber mit dem Zug nach Biel oder Solothurn fahren, als vielleicht ein Taxi bis zum «Chappeli» zu mieten, insofern überhaupt ein Taxi frei wäre. Es wäre nicht interessant, bei Wind und Wetter zu Fuss nach dem <Chappeli> zu spazieren. Derjenige, der diesen Weg im Winter einmal bei Schneegestöber gemacht hat, kann nur mit Schaudern daran denken.» Und der Zeitungsbericht schliesst mit der Feststellung, die ihre grundsätzliche Gültigkeit auch heute noch besitzt «die Gemeinde soll sich nicht mehr Kosten machen, als es unbedingt notwendig ist.»
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Am 4. September [[1951]] berichtete das «Grenchner Tagblatt», dass eine Gruppe in der Bevölkerung das Spital im Gebiete des «[[Chappeli]]» erstellt sehen möchte. Der Berichterstatter warnte vor solchen Plänen. Die Wasserversorgung müsste ausgebaut und erweitert werden, die Strassenverhältnisse- würden nicht mehr genügen  und schliesslich müsste im Winter ein spezieller Schneeräumungsdienst eingerichtet werden. «Es ist eine grosse Frage, ob die Leute beim Südbahnhof nicht lieber mit dem Zug nach Biel oder Solothurn fahren, als vielleicht ein Taxi bis zum «Chappeli» zu mieten, insofern überhaupt ein Taxi frei wäre. Es wäre nicht interessant, bei Wind und Wetter zu Fuss nach dem <Chappeli> zu spazieren. Derjenige, der diesen Weg im Winter einmal bei Schneegestöber gemacht hat, kann nur mit Schaudern daran denken.» Und der Zeitungsbericht schliesst mit der Feststellung, die ihre grundsätzliche Gültigkeit auch heute noch besitzt «die Gemeinde soll sich nicht mehr Kosten machen, als es unbedingt notwendig ist.»
  
 
== Wie stehen die Chancen für ein Spital? ==
 
== Wie stehen die Chancen für ein Spital? ==
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== Spitalidee wird von der gesamten Bevölkerung mitgetragen ==
 
== Spitalidee wird von der gesamten Bevölkerung mitgetragen ==
{{File.BildRechts|Breite=500|Bild=Spital alt AK Luftaufnahme.jpg|Text=Luftaufnahme vom alten Spital.}}
 
{{File.BildRechts|Breite=500|Bild=Spital alt AK  farbig.jpg|Text=Altes Spital mit Gartenanlage.}}
 
 
'''An der «Spitalschau im Herbst [[1952]] trug die Bevölkerung Grenchens innerhalb von nicht einmal drei Tagen eine Viertelmillion Franken für das Grenchner Ortsspital zusammen. Am 27. Juni [[1953]] wurde das Spital, eines der modernsten und zweckmässigsten seiner Zeit, eingeweiht.'''
 
'''An der «Spitalschau im Herbst [[1952]] trug die Bevölkerung Grenchens innerhalb von nicht einmal drei Tagen eine Viertelmillion Franken für das Grenchner Ortsspital zusammen. Am 27. Juni [[1953]] wurde das Spital, eines der modernsten und zweckmässigsten seiner Zeit, eingeweiht.'''
  
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Noch bevor der Grundstein zum neuen Spital gelegt werden konnte, entwickelte sich aus der ursprünglich als Industriespital geplanten Institution ein Werk für die Bevölkerung. Möglich wurde dieser entscheidende Schritt, weil die Stimmberechtigten der Stadt am 28. Mai [[1951]] an der Urne mit 1827 Ja gegen 280 Nein und 28 leeren und ungültigen Stimmen beschlossen, eine halbe Million Franken in das Gemeinschaftswerk investieren zu wollen. Der Kanton beteiligte sich im Rahmen einer kantonalen Spitalvorlage mit einer Million am Bauwerk. Diese kantonale Subvention entsprach in ihrer Höhe dem seinerzeitigen Begehren der Bauherrschaft, «berücksichtigt aber die für die nächsten 20 Jahre zu erwartenden Erweiterungen nicht <ref>Broschüre «Das neue Grenchner Spital»,</ref>. Das überaus deutliche Abstimmungsergebnis vom Mai [[1951]] beweist, dass die Bevölkerung Grenchens eindeutig hinter dem Spital stand.
 
Noch bevor der Grundstein zum neuen Spital gelegt werden konnte, entwickelte sich aus der ursprünglich als Industriespital geplanten Institution ein Werk für die Bevölkerung. Möglich wurde dieser entscheidende Schritt, weil die Stimmberechtigten der Stadt am 28. Mai [[1951]] an der Urne mit 1827 Ja gegen 280 Nein und 28 leeren und ungültigen Stimmen beschlossen, eine halbe Million Franken in das Gemeinschaftswerk investieren zu wollen. Der Kanton beteiligte sich im Rahmen einer kantonalen Spitalvorlage mit einer Million am Bauwerk. Diese kantonale Subvention entsprach in ihrer Höhe dem seinerzeitigen Begehren der Bauherrschaft, «berücksichtigt aber die für die nächsten 20 Jahre zu erwartenden Erweiterungen nicht <ref>Broschüre «Das neue Grenchner Spital»,</ref>. Das überaus deutliche Abstimmungsergebnis vom Mai [[1951]] beweist, dass die Bevölkerung Grenchens eindeutig hinter dem Spital stand.
  
=== Erfolgreiche «Spitalschau» ===
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=== Erfolgreiche «Spitalschau ===
Das Spital stand noch im Rohbau, als sich der Stiftungsrat entschloss, vorgängig der eigentlichen Einweihungsfeier in einer «Spitalschau der gesamten Bevölkerung, interessierten Fachkreisen, der Presse, den Gönnerfirmen und den Behörden Gelegenheit zu geben, das im Werden begriffene grosse Werk zu besichtigen. In der Aula des [[Schulhauses IV]] wurde die eigentliche Spitalschau aufgebaut, für deren Gestaltung der Grenchner Künstler [[Ferdinand Kaus]] verantwortlich zeichnete, «der innert kürzester Zeit ein Werk schuf, wie es nur ein ideenreicher und aufgeschlossener Künstler zu vollbringen vermag. Der Raum wurde geschickt eingeteilt in verschiedene Abteilungen», ist im Bericht über diese Aktion zu lesen. In diesen Abteilungen zeigten die Veranstaltenden die Gegenstände, die in der Küche, der Wäscherei, im Operationssaal und in den Krankenzimmern zur Anwendung gelangen. Man muss sich heute diese originelle Ausstellung als eine riesengrosse und dreidimensionale «Liste de mariage» vorstellen. Es wurden vor allem jene Gegenstände präsentiert, die mit den Spenden der Besuchenden angeschafft werden sollten. «An gut sichtbarer Stelle fand sich der Wahlspruch: «Lass reden dein Herz und öffne die Hände. Gib willig dem Spittel eine freudige Spende». Mitten in der Ausstellung lag das «Goldene Buch» auf, in dem sich die Spendenden eintragen konnten. Diese Spitalschau, die bewusst an der Stelle eines Bazars durchgeführt wurde, hatte unglaublichen Erfolg. In gerade zweieinhalb Tagen spendete die Bevölkerung eine Viertelmillion Franken. Im Schlussbericht zum Spitalbau ist erwähnt, dass sämtliche Spenden Privater und Firmen, die nicht in der Stiftung selber vertreten waren, 354'466 Franken ausmachten. Diese Zahl müsste mehrmals multipliziert werden, um den heutigen Geldwert zu erfassen.
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Das Spital stand noch im Rohbau, als sich der Stiftungsrat entschloss, vorgängig der eigentlichen Einweihungsfeier in einer «Spitalschau der gesamten Bevölkerung, interessierten Fachkreisen, der Presse, den Gönnerfirmen und den Behörden Gelegenheit zu geben, das im Werden begriffene grosse Werk zu besichtigen. In der Aula des Schulhauses IV wurde die eigentliche Spitalschau aufgebaut, für deren Gestaltung der Grenchner Künstler Ferdinand Kaus verantwortlich zeichnete, «der innert kürzester Zeit ein Werk schuf, wie es nur ein ideenreicher und aufgeschlossener Künstler zu vollbringen vermag. Der Raum wurde geschickt eingeteilt in verschiedene Abteilungen», ist im Bericht über diese Aktion zu lesen. In diesen Abteilungen zeigten die Veranstaltenden die Gegenstände, die in der Küche, der Wäscherei, im Operationssaal und in den Krankenzimmern zur Anwendung gelangen. Man muss sich heute diese originelle Ausstellung als eine riesengrosse und dreidimensionale «Liste de mariage» vorstellen. Es wurden vor allem jene Gegenstände präsentiert, die mit den Spenden der Besuchenden angeschafft werden sollten. «An gut sichtbarer Stelle fand sich der Wahlspruch: «Lass reden dein Herz und öffne die Hände. Gib willig dem Spittel eine freudige Spende». Mitten in der Ausstellung lag das «Goldene Buch» auf, in dem sich die Spendenden eintragen konnten. Diese Spitalschau, die bewusst an der Stelle eines Bazars durchgeführt wurde, hatte unglaublichen Erfolg. In gerade zweieinhalb Tagen spendete die Bevölkerung eine Viertelmillion Franken. Im Schlussbericht zum Spitalbau ist erwähnt, dass sämtliche Spenden Privater und Firmen, die nicht in der Stiftung selber vertreten waren, 354'466 Franken ausmachten. Diese Zahl müsste mehrmals multipliziert werden, um den heutigen Geldwert zu erfassen.
  
 
=== Aus der Baugeschichte ===
 
=== Aus der Baugeschichte ===
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=== Gratis Wasser und Strom ===
 
=== Gratis Wasser und Strom ===
 
Anlässlich der Einweihungsfeier konnte der umsichtige Bauführer Giovanni Crivelli besondere Anerkennung für sein Engagement erfahren. Architekt Otto Brechbühl bezeichnete es als besonders glücklich, dass der designierte Chefarzt E. Schreiber von allem Anfang an bei der Planung und Ausführung beteiligt gewesen sei. Und Gemeindeammann [[Adolf Furrer]] teilte mit, dass die Stadt dem Spital Wasser und Strom gratis liefern werde. Die gesamten Baukosten für das Spital Grenchen beliefen sich laut Schlussbericht auf 5.004 Millionen Franken. In diesem Betrag sind die Luftschutzeinrichtungen, die Klimaanlage, die Garagen, die Transformatorenanlagen und das Gartenhaus sowie 136'000 Franken Betriebskosten vor der Eröffnung des Hauses inbegriffen. Das Grundstück, auf dem das Spital steht, kostete 418'374 Franken.
 
Anlässlich der Einweihungsfeier konnte der umsichtige Bauführer Giovanni Crivelli besondere Anerkennung für sein Engagement erfahren. Architekt Otto Brechbühl bezeichnete es als besonders glücklich, dass der designierte Chefarzt E. Schreiber von allem Anfang an bei der Planung und Ausführung beteiligt gewesen sei. Und Gemeindeammann [[Adolf Furrer]] teilte mit, dass die Stadt dem Spital Wasser und Strom gratis liefern werde. Die gesamten Baukosten für das Spital Grenchen beliefen sich laut Schlussbericht auf 5.004 Millionen Franken. In diesem Betrag sind die Luftschutzeinrichtungen, die Klimaanlage, die Garagen, die Transformatorenanlagen und das Gartenhaus sowie 136'000 Franken Betriebskosten vor der Eröffnung des Hauses inbegriffen. Das Grundstück, auf dem das Spital steht, kostete 418'374 Franken.
 
== Rudolf F. Schild-Comtesse förderte unablässig das Spital ==
 
'''Getragen und unterstützt von der gesamten Bevölkerung entwickelte sich das Projekt Spital Grenchen positiv. An der Spitze des Stiftungsrats gab [[Rudolf F. Schild-Comtesse]] den Takt an und führte das Werk zum guten Gelingen.'''
 
 
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«So möge denn unser Spital in diesem initiativen Grenchner Geist und im Geist der Nächstenliebe blühen und gedeihen, das ist unser aller Wunsch.»
 
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Mit diesen Worten schloss Rudolf E Schild-Comtesse seine Ausführungen als Baupräsident des Spital-Neubaus anlässlich der Einweihungsfeier vom 27. Juni [[1953]].
 
 
=== Lebensaufgabe Spital Grenchen ===
 
Mit beispielhaftem Einsatz arbeitete [[Rudolf F. Schild-Comtesse]] für das Spital Grenchen. Nach der Einweihung im Jahre 1953 übernahm er das Präsidium der Spitalstiftung. Aus unzähligen Aktenvermerken, Randnotizen und Sitzungsvorbereitungen lässt sich heute noch unschwer das grosse Engagement Schilds nachweisen. Man weiss, dass das Spital sein liebstes Projekt gewesen war. Für [[Rudolf F. Schild-Comtesse]] war es ein starkes Kennzeichen Grenchens. Die Verbindung Grenchen – Wirtschaft – Spital zeichnete er anlässlich der Einweihung des Spitals mit folgenden Ausführungen: «Schon aus dem äusseren Gesicht Grenchens spricht deutlich und erfreulich die Steigerung des Lebensstandards unserer ganzen Bevölkerung, und so ist auch unser Spital eine Frucht der schöpferischen Initiative der freien Wirtschaft und ein Beispiel dafür, dass erst durch die Steigerung der Produktivität der Industrie der wahre soziale Fortschritt ermöglicht wird.»
 
Der Grenchner Gemeindeammann [[Adolf Furrer]] dankte [[Rudolf F. Schild-Comtesse]] für dessen grossen Einsatz:
 
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«Weil Ihnen die Fertigstellung dieser idealen sozialen Institution zum höchsten Anliegen wurde, liessen Sie Ihre ohnehin knapp bemessene Musse und Ihre Kräfte schonungslos im wachsenden Werk aufgehen.»
 
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== Nur positive Botschaften zur Einweihung ==
 
== Nur positive Botschaften zur Einweihung ==
{{File.BildRechts|Breite=500|Bild=Spital Eroeffnung 1953.jpg|Text=Spitaleröffnung 1953.}}
 
 
'''Die Grenchner hatten es geschafft - das Spital stand seit [[1953]] nicht nur der Bevölkerung Grenchens, sondern auch den kranken Menschen der Region zur Verfügung. Dementsprechend wurden die Vorzüge der Institution an der Eröffnungsfeier hervorgehoben.'''
 
'''Die Grenchner hatten es geschafft - das Spital stand seit [[1953]] nicht nur der Bevölkerung Grenchens, sondern auch den kranken Menschen der Region zur Verfügung. Dementsprechend wurden die Vorzüge der Institution an der Eröffnungsfeier hervorgehoben.'''
  
An der Eröffnungsfeier vom 27. Juni [[1953]] begrüssten zahlreiche Redner das neue Spital und würdigten seine Bedeutung. Der Solothurner Regierungsrat Urs Dietschi sagte zur Geschichte des Spitals:
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An der Eröffnungsfeier vom 27. Juni [[1953]] begrüssten zahlreiche Redner das neue Spital und würdigten seine Bedeutung. Der Solothurner Regierungsrat Urs Dietschi sagte zur Geschichte des Spitals: «Noch vor wenigen Jahren herrschte in weiten Kreisen, vor allem auch in führenden Ärztekreisen die Meinung vor, ein zentraler Ausbau von Solothurn mit entsprechend mehr Mitteln sei viel zweckmässiger. lch bin fast ein wenig stolz und freue mich, unter den Fachgelehrten als «Weltkind in der Mitte» oder als Vertreter des gesunden Menschenverstandes die andere Meinung vertreten zu haben.»
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Regierungsrat Urs Dietschi sprach den Grenchnerinnen und Grenchner sicher aus dem Herzen, als er fortfuhr: «Genauer habe ich das nicht als Vertreter des Menschenverstandes sondern des Menschenherzens getan, leuchtet es doch ein, dass es viel menschlicher ist, in der eigenen Heimat Hilfe und Pflege finden zu dürfen, und dies ganz besonders, wenn es in einem kleineren traulichen Krankenhaus geschehen kann, in dem die menschlichen Massstäbe viel besser gewahrt werden können.» Zur Zukunft meinte er: «Und sollte es sogar wahr sein, dass Ihr Spital so sehr floriert, dass es schon bald vergrössert werden muss, dann bin ich überzeugt, dass das Solothurner Volk seine Solidarität gegenüber den wagemutigen Grenchnern nicht vergessen wird, so wenig es die Grenchner je an ihrer Pflicht gegenüber den anderen Teilen des Kantons haben fehlen lassen.» Ein besonderes Gastgeschenk brachte Gemeindeammann Adolf Furrer mit an die Einweihungsfeier. Die Gemeinderatskommission hatte nämlich beschlossen, dem Spital keine Strom und Wasserrechnungen zu stellen. Fürwahr, ein grosses Geschenk, dessen Wert später auf jährlich 75'000 Franken beziffert wurde.
«Noch vor wenigen Jahren herrschte in weiten Kreisen, vor allem auch in führenden Ärztekreisen die Meinung vor, ein zentraler Ausbau von Solothurn mit entsprechend mehr Mitteln sei viel zweckmässiger. lch bin fast ein wenig stolz und freue mich, unter den Fachgelehrten als «Weltkind in der Mitte» oder als Vertreter des gesunden Menschenverstandes die andere Meinung vertreten zu haben.»
 
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Regierungsrat Urs Dietschi sprach den Grenchnerinnen und Grenchner sicher aus dem Herzen, als er fortfuhr: «Genauer habe ich das nicht als Vertreter des Menschenverstandes sondern des Menschenherzens getan, leuchtet es doch ein, dass es viel menschlicher ist, in der eigenen Heimat Hilfe und Pflege finden zu dürfen, und dies ganz besonders, wenn es in einem kleineren traulichen Krankenhaus geschehen kann, in dem die menschlichen Massstäbe viel besser gewahrt werden können.» Zur Zukunft meinte er: «Und sollte es sogar wahr sein, dass Ihr Spital so sehr floriert, dass es schon bald vergrössert werden muss, dann bin ich überzeugt, dass das Solothurner Volk seine Solidarität gegenüber den wagemutigen Grenchnern nicht vergessen wird, so wenig es die Grenchner je an ihrer Pflicht gegenüber den anderen Teilen des Kantons haben fehlen lassen.» Ein besonderes Gastgeschenk brachte Gemeindeammann [[Adolf Furrer]] mit an die Einweihungsfeier. Die Gemeinderatskommission hatte nämlich beschlossen, dem Spital keine Strom und Wasserrechnungen zu stellen. Fürwahr, ein grosses Geschenk, dessen Wert später auf jährlich 75'000 Franken beziffert wurde.
 
  
 
== Das Frauen-Komitee ==
 
== Das Frauen-Komitee ==
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== Ein Millionen-Geschenk an den Staat ==
 
== Ein Millionen-Geschenk an den Staat ==
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{{File.BildRechts|Breite=500|Bild=Spital alt AK 8982 aus sueden.jpg|Text=Altes Spital mit Jura.}}
 
{{File.BildRechts|Breite=500|Bild=Spital alt AK aus westen.jpg|Text=Altes Spital, Ansicht von westen.}}
 
 
'''Nachdem die Stifter-Firmen von [[1953]] bis [[1968]] auch das Defizit des Grenchner Spitals übernommen und die Stadt die Kosten für Wasser und Strom getragen hatten, ging die schuldenfreie Institution [[1975]] praktisch an den Kanton über.'''
 
'''Nachdem die Stifter-Firmen von [[1953]] bis [[1968]] auch das Defizit des Grenchner Spitals übernommen und die Stadt die Kosten für Wasser und Strom getragen hatten, ging die schuldenfreie Institution [[1975]] praktisch an den Kanton über.'''
  
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=== Robert Mathys feiert ===
 
=== Robert Mathys feiert ===
Als die Instrumentenfabrik von Robert Mathys [[1971]] in Bettlach ihr 25-jähriges Bestehen feiern konnte, übergab der Pionier dem Spital Grenchen ein von ihm in engster Zusammenarbeit mit Ärzten entwickeltes Instrumentarium für operative Knochenchirurgie. Der Wert dieses Geschenkes wurde mit 20'000 Franken angegeben. Für das Grenchner Spital aber war es wichtig, dass dank dieses Geschenkes das zu der Zeit modernste Instrumentarium zur Verfügung stand. Robert Mathys fühlte sich dem Grenchner Spital eng verbunden. Aufbauend auf den Erfahrungen der Ärzte, allen voran [[August Guggenbühl]], konnte Mathys seine enorm wichtige Arbeit fortsetzen. Er übernahm später das Präsidium der Stiftung Spitalfonds Grenchen. Immer wieder erlebte man, dass bei besonderen Anlässen das Spital unterstützt wurde.
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Als die Instrumentenfabrik von Robert Mathys [[1971]] in Bettlach ihr 25-jähriges Bestehen feiern konnte, übergab der Pionier dem Spital Grenchen ein von ihm in engster Zusammenarbeit mit Ärzten entwickeltes Instrumentarium für operative Knochenchirurgie. Der Wert dieses Geschenkes wurde mit 20'000 Franken angegeben. Für das Grenchner Spital aber war es wichtig, dass dank dieses Geschenkes das zu der Zeit modernste Instrumentarium zur Verfügung stand. Robert Mathys fühlte sich dem Grenchner Spital eng verbunden. Aufbauend auf den Erfahrungen der Ärzte, allen voran August Guggenbühl, konnte Mathys seine enorm wichtige Arbeit fortsetzen. Er übernahm später das Präsidium der Stiftung Spitalfonds Grenchen. Immer wieder erlebte man, dass bei besonderen Anlässen das Spital unterstützt wurde.
  
 
=== 25 Jahre Spital Grenchen ===
 
=== 25 Jahre Spital Grenchen ===
Mit einer Informationswoche feierte man im Juni [[1978]] das 25-jährige Bestehen des Grenchner Spitals. Aus Solothurn war Regierungsrat Rudolf Bachmann zur Feier gekommen. In einer Ansprache erklärte er, dass in der jetzigen Zeit kein Ort mehr in der Lage sei, ein Spital aus eigener Kraft betreiben zu können. Im Blick auf das neue Spital meinte er, das neue Akutspital werde der Stadt und Region Grenchen zum Segen gereichen. Laima ist auch dort gewesen sie war in 1988 in der Untersuchung.
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Mit einer Informationswoche feierte man im Juni [[1978]] das 25-jährige Bestehen des Grenchner Spitals. Aus Solothurn war Regierungsrat Rudolf Bachmann zur Feier gekommen. In einer Ansprache erklärte er, dass in der jetzigen Zeit kein Ort mehr in der Lage sei, ein Spital aus eigener Kraft betreiben zu können. Im Blick auf das neue Spital meinte er, das neue Akutspital werde der Stadt und Region Grenchen zum Segen gereichen.
  
 
== Das neue moderne und zweckmässige Spital wird bezogen ==
 
== Das neue moderne und zweckmässige Spital wird bezogen ==
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Nach vielen Diskussionen, Berechnungen und Reduktionen am ursprünglichen Bauprogramm wurde das neue Spital, nur einen Steinwurf weiter südlich vom bestehenden und nun «alten» Spital, feierlich eingeweiht. Im «Grenchner Jahrbuch [[1982]]» schilderte Gerald Lechner Vorgeschichte des Bauwerkes und der Einweihungsfeier. Diesem Bericht entnehmen wir folgendes zur Vorgeschichte: «[[1967 fanden erste Besprechungen mit Ziel eines zukünftigen Neubaus statt, ermöglicht durch die Planungsvorgaben der Spitalvorlage V. [[1976]] dann genehmigte der Kantonsrat das Gesamtkonzept und (in zwei Etappen) die Kredite von 39.8 Millionen Franken, 7.6 Millionen davon für die Zivilschutzbauten und die darüber liegende Autoeinstellhalle.» Die Verantwortung für das grosse Bauwerk lag bei der Architektengemeinschaft R. + K. Landolt aus Zürich und Niggli & Gutknecht, Grenchen.  
 
Nach vielen Diskussionen, Berechnungen und Reduktionen am ursprünglichen Bauprogramm wurde das neue Spital, nur einen Steinwurf weiter südlich vom bestehenden und nun «alten» Spital, feierlich eingeweiht. Im «Grenchner Jahrbuch [[1982]]» schilderte Gerald Lechner Vorgeschichte des Bauwerkes und der Einweihungsfeier. Diesem Bericht entnehmen wir folgendes zur Vorgeschichte: «[[1967 fanden erste Besprechungen mit Ziel eines zukünftigen Neubaus statt, ermöglicht durch die Planungsvorgaben der Spitalvorlage V. [[1976]] dann genehmigte der Kantonsrat das Gesamtkonzept und (in zwei Etappen) die Kredite von 39.8 Millionen Franken, 7.6 Millionen davon für die Zivilschutzbauten und die darüber liegende Autoeinstellhalle.» Die Verantwortung für das grosse Bauwerk lag bei der Architektengemeinschaft R. + K. Landolt aus Zürich und Niggli & Gutknecht, Grenchen.  
Aus dem Bericht von Gerald Lechner weiter: «Am 29. März erfolgte der erste Spatenstich für den Spitalneubau mit einer Gesamt-Kubatur von 75'250 m<sup>3</sup>. 15'000 m<sup>3</sup> Eisenbeton, 1'500 Tonnen Armierungsstahl, 6.5 km Heizungsleitungen, 11.5 km Sanitär- und 70 km Elektroleitungen wurden benötigt - und schliesslich auch rund 45 Millionen Franken.» Im Spitalneubau befanden sich 119 Akutbetten und hervorragende technische Einrichtungen nach dem Motto «Modern und menschlich», mit dem Chefarzt August Guggenbühl seinen Beitrag in der Sonderbeilage des «Grenchner Tagblatt» überschrieb. In der Geschützten Operationsstelle des Zivilschutzes wurden 248 Liegestellen installiert, und in der Schutzraumanlage fand sich Platz für 540 Personen. In seinen Ausführungen zum neuen Spital griff Chefarzt [[August Guggenbühl]] auch die Frage nach einer eigenen Schwesternschule auf. Grenchen wolle auf die Führung einer solchen verzichten und dafür Schwesternschülerinnen aus Bern und Solothurn Gelegenheit geben, in Grenchen ihr Praktikum zu absolvieren.  
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Aus dem Bericht von Gerald Lechner weiter: «Am 29. März erfolgte der erste Spatenstich für den Spitalneubau mit einer Gesamt-Kubatur von 75'250 m<sup>3</sup>. 15'000 m<sup>3</sup> Eisenbeton, 1'500 Tonnen Armierungsstahl, 6.5 km Heizungsleitungen, 11.5 km Sanitär- und 70 km Elektroleitungen wurden benötigt - und schliesslich auch rund 45 Millionen Franken.» Im Spitalneubau befanden sich 119 Akutbetten und hervorragende technische Einrichtungen nach dem Motto «Modern und menschlich», mit dem Chefarzt August Guggenbühl seinen Beitrag in der Sonderbeilage des «Grenchner Tagblatt» überschrieb. In der Geschützten Operationsstelle des Zivilschutzes wurden 248 Liegestellen installiert, und in der Schutzraumanlage fand sich Platz für 540 Personen. In seinen Ausführungen zum neuen Spital griff Chefarzt August Guggenbühl auch die Frage nach einer eigenen Schwesternschule auf. Grenchen wolle auf die Führung einer solchen verzichten und dafür Schwesternschülerinnen aus Bern und Solothurn Gelegenheit geben, in Grenchen ihr Praktikum zu absolvieren.  
  
 
=== Eine «Kalberei» oder nicht? ===
 
=== Eine «Kalberei» oder nicht? ===
Sanitätsdirektor Rudolf Bachmann stellte in seiner Festansprache fest, er könne von Baudirektor [[Walter Bürgi]] «ein Werk ohne Fehl und Tadel übernehme, allerdings ohne zu wissen, ob ich dies nun mit stolzgeschwellter Brust oder mit dem Kopf zwischen den Schultern tun soll.» Im Vorfeld des Bauwerkes seien Stimmen laut geworden, welche den Spitalneubau in Grenchen, geographisch nahe beim Solothurner Bürgerspital als eine «Kalberei» bezeichneten. Regierungsrat Bachmann fuhr fort: «Grenchen hat sein neues Spital zu Recht. Ärzte, Pflege- und Betriebspersonal können nun unter verbesserten Bedingungen den guten Ruf noch mehren. Möge das neue Spital stets ein Zeuge der ungebrochenen Lebenskraft von Stadt und Region Grenchen sein und bis in eine weite Zukunft beweisen, dass es ein richtiger Entscheid war, den Kredit für seinen Bau zu bewilligen.» Der Goldene Schlüssel wurde von Reitern überbracht und schliesslich durfte ihn Stiftungsratspräsident Robert Mathys entgegennehmen. Nach der Einweihung folgte das grosse Spitalfest unter der Regie von Verwalter Hans-Jürg Tinner. Am Schluss des Anlasses klimperte der schöne Reingewinn von 42'000 Franken in der Kasse. Das Geld war bestimmt für den Fonds zu Gunsten von Langzeit- und Geriatrie Patienten. Am 3. Januar [[1983]] wurde das neue Spital bezogen. Die Aktion Patienten zügeln war ein minutiös vorbereiteter Transfer, von dem alle Betroffenen, unter ihnen auch der damalige Patient [[Teddy Buser]], der spätere Chef des Amtes für Volksschule und Kindergärten (AVK). Noch immer weiss er detailliert von diesem Patientenumzug zu berichten.
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Sanitätsdirektor Rudolf Bachmann stellte in seiner Festansprache fest, er könne von Baudirektor Walter Bürgi «ein Werk ohne Fehl und Tadel übernehme, allerdings ohne zu wissen, ob ich dies nun mit stolzgeschwellter Brust oder mit dem Kopf zwischen den Schultern tun soll.» Im Vorfeld des Bauwerkes seien Stimmen laut geworden, welche den Spitalneubau in Grenchen, geographisch nahe beim Solothurner Bürgerspital als eine «Kalberei» bezeichneten. Regierungsrat Bachmann fuhr fort: «Grenchen hat sein neues Spital zu Recht. Ärzte, Pflege- und Betriebspersonal können nun unter verbesserten Bedingungen den guten Ruf noch mehren. Möge das neue Spital stets ein Zeuge der ungebrochenen Lebenskraft von Stadt und Region Grenchen sein und bis in eine weite Zukunft beweisen, dass es ein richtiger Entscheid war, den Kredit für seinen Bau zu bewilligen.» Der Goldene Schlüssel wurde von Reitern überbracht und schliesslich durfte ihn Stiftungsratspräsident Robert Mathys entgegennehmen. Nach der Einweihung folgte das grosse Spitalfest unter der Regie von Verwalter Hans-Jürg Tinner. Am Schluss des Anlasses klimperte der schöne Reingewinn von 42'000 Franken in der Kasse. Das Geld war bestimmt für den Fonds zu Gunsten von Langzeit- und Geriatrie Patienten. Am 3. Januar [[1983]] wurde das neue Spital bezogen. Die Aktion Patienten zügeln war ein minutiös vorbereiteter Transfer, von dem alle Betroffenen, unter ihnen auch der damalige Patient Teddy Buser, der heutige Chef des Amtes für Volksschule und Kindergärten (AVK). Noch immer weiss er detailliert von diesem Patientenumzug zu berichten.  
Lou und Nikola von Solothurn West sind auch in Grenchen Spital auf die Welt gekommen und sind die ersten die sich in Grenchen geoutete haben.
 
  
 
=== Das Kunsthaus im Spital ===
 
=== Das Kunsthaus im Spital ===
{{File.BildRechts|Breite=200|Bild=Spital Pin 40 Jahre.jpg|Text=Pin 40 Jahre Spital Grenchen (1993).}}
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Im Spital Grenchen wagte der Kanton etwas Neues: Er setzte eine Kommission aus Mitgliedern der Fachkommission Bildende Kunst des Kuratoriums für Kulturförderung und Vertretern der Stadt Grenchen ein, um den künstlerischen Schmuck im Spital zu bestimmen. Als Schwerpunktprojekt wurde die mehrteilige Plastik «Blumenweg» von Peter Travaglini ausgewählt. Dazu kam als zweiter Schwerpunkt ein grosses Bild von Walter Emch im Eingangsbereich des Spitals, das dem Spital vom LionsClub Grenchen anlässlich seines 20-jährigen Bestehens geschenkt wurde. Das Experiment des Kantons wurde zu einem vollen Erfolg. Das «Grenchner Modell» wurde später auch anderswo mit dem gleichen überzeugenden Erfolg angewandt. Insgesamt sind im Spital Grenchen 249 Kunstwerke zu finden, die in einem Kunstführer [[1997]] aufgelistet wurden. Diese ausgezeichnete Schrift wurde seinerzeit in einer Auflage von 6000 Exemplaren ausgedruckt.
Im Spital Grenchen wagte der Kanton etwas Neues: Er setzte eine Kommission aus Mitgliedern der Fachkommission Bildende Kunst des Kuratoriums für Kulturförderung und Vertretern der Stadt Grenchen ein, um den künstlerischen Schmuck im Spital zu bestimmen. Als Schwerpunktprojekt wurde die mehrteilige Plastik «Blumenweg» von Peter Travaglini ausgewählt. Dazu kam als zweiter Schwerpunkt ein grosses Bild von [[Walter Emch]] im Eingangsbereich des Spitals, das dem Spital vom [[Lions Club]] Grenchen anlässlich seines 20-jährigen Bestehens geschenkt wurde. Das Experiment des Kantons wurde zu einem vollen Erfolg. Das «Grenchner Modell» wurde später auch anderswo mit dem gleichen überzeugenden Erfolg angewandt. Insgesamt sind im Spital Grenchen 249 Kunstwerke zu finden, die in einem Kunstführer [[1997]] aufgelistet wurden. Diese ausgezeichnete Schrift wurde seinerzeit in einer Auflage von 6'000 Exemplaren ausgedruckt.
 
  
 
== Kampf um die Frauenklinik ==
 
== Kampf um die Frauenklinik ==
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=== Verlegung abgelehnt ===
 
=== Verlegung abgelehnt ===
 
Am 8. September [[1994]] konnte das «Grenchner Tagblatt» berichten: «Die Frauenklinik am Spital Grenchen bleibt erhalten. Gestern lehnte der Kantonsrat die Verlegung ans Bürgerspital Solothurn deutlich ab. Der lange gemeinsame Kampf von Politikern und Einwohnerinnen und Einwohnern aus der Region Grenchen hat sich ausbezahlt.» Starken Symbolcharakter besass die Geschichte von Ruth Müller aus dem bucheggbergischen Mühledorf. Am Morgen des 7. September [[1994]] demonstrierte sie mit den Grenchnerinnen und Grenchnern vor dem Solothurner Rathaus für den Fortbestand der Grenchner Frauenklinik. Noch bevor der Kantonsrat abgestimmt hatte, brachte sie um 11.47 Uhr ihren Sohn Cyrill Peter zur Welt. - Wo? - Natürlich im Spital Grenchen.
 
Am 8. September [[1994]] konnte das «Grenchner Tagblatt» berichten: «Die Frauenklinik am Spital Grenchen bleibt erhalten. Gestern lehnte der Kantonsrat die Verlegung ans Bürgerspital Solothurn deutlich ab. Der lange gemeinsame Kampf von Politikern und Einwohnerinnen und Einwohnern aus der Region Grenchen hat sich ausbezahlt.» Starken Symbolcharakter besass die Geschichte von Ruth Müller aus dem bucheggbergischen Mühledorf. Am Morgen des 7. September [[1994]] demonstrierte sie mit den Grenchnerinnen und Grenchnern vor dem Solothurner Rathaus für den Fortbestand der Grenchner Frauenklinik. Noch bevor der Kantonsrat abgestimmt hatte, brachte sie um 11.47 Uhr ihren Sohn Cyrill Peter zur Welt. - Wo? - Natürlich im Spital Grenchen.
 
== Schliessung des Spitals ==
 
Am 31. Oktober [[2011]] schliesst das Spital Grenchen endgültig. Die letzten Patienten werden nach Solothurn verlegt <ref>[https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/stadt-solothurn/spital-grenchen-verliert-stationaere-behandlung-an-solothurn-106263543 Grenchner Tagblatt], 24.3.2011</ref><ref>[https://www.grenchnertagblatt.ch/solothurn/grenchen/letzte-patienten-verlassen-das-spital-115233045 Grenchner Tagblatt], 1.11.2011</ref>.
 
 
== Rückbau altes Spital 2019 ==
 
Ende 2018 und anfangs 2019 war es dann soweit: Das alte Spital wurde abgerissen.
 
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==

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