Internationaler Jungfliegeraustausch in Grenchen

Aus Wiki der Stadt Grenchen
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Diese Jungfliegerinnen und –flieger waren zu Gast in Grenchen: Von links Jack Beaverstock und Benjamin Southern (beide Grossbritannien), Ishaan Gulati und Lucy Poirier (beide Kanada), Dominik Sklenak (Deutschland), Maxime Guyot (Frankreich), Kato Claeys und Guillaume Dohet (beide Belgien), Max Niessen und Linda van Wilpen (beide Niederlande) sowie ihre beiden Schweizer Führer Cyrill Kobler und Jonas Zbinden.

Der Internationale Jungfliegeraustausch (International Air Cadet Exchange IACE) wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als friedensfördernde Massnahme gegründet. Die jungen Piloten sollten miteinander reden lernen und nicht gegeneinander kämpfen, da sie rund um die Erde die gleiche Leidenschaft zur Kultur des Fliegens in sich tragen. In Grenchen waren im Sommer 2015 wieder zehn junge Menschen zu Gast. Gleichzeitig befanden sich zehn gleichaltrige Schweizer Pilotinnen und Piloten im Austausch in den jeweiligen Ländern.

Die Segel- und Motorfluggruppe Grenchen zeichnete für den Aufenthalt der internationalen Gäste verantwortlich. Die jungen Frauen und Männer stammten aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kanada und den Niederlanden. Betreut wurden sie vor Ort durch die ebenfalls noch jungen und in Grenchen tätigen Piloten Cyrill Kobler aus Neuendorf und Jonas Zbinden aus Bern. Während mehr als zwei Wochen lernten die ausländischen Gäste die Region des Jurasüdfusses sowie die Schweiz näher kennen. Die Fliegerei mit ihren verschiedenen Bereichen spielte eine wichtige Rolle, aber längst nicht die einzige. Das vielfältige Programm setzte darauf, dass die Jungfliegerinnen und –flieger auch die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Eigenheiten der Schweiz kennen lernen.

In den ersten Tagen aklimatisierte sich die Gruppe in ihrer Gastregion am Jurasüdfuss und stattete der Skyguide-Zentrale sowie dem Flieger und Flab Museum in Dübendorf einen Besuch ab. Ein Tagesausflug galt der Stadt Solothurn: Stadtführerin Käthi Kammer verstand es, den jungen Leuten die Geschichte der Stadt – vor allem die der Ambassadorenzeit – in bestem Englisch näherzubringen. Beeindruckt zeigten sie sich über die Kathedrale St. Urs und Viktor sowie über den Riedholzturm, der auch im Innern begutachtet wurde. Im Kantonsratssaal erfuhren die jungen Gäste einiges über das politische System des Kantons und der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Später reiste die Gruppe ins Engadin, wohin sie mit einem Super Puma der Schweizer Luftwaffe tranportiert wurde. Das Erlebnis der wunderbaren Bergwelt wurde auf der Rückreise ergänzt mit einem Besuch des Militärflugplatzes Emmen, auf dem ja die Patrouille Suisse ihr Zuhause hat. Die Bundesfeier erlebten die Gäste mit dem Feuerwerk der Stadt Biel sowie in Grenchen. Anlässlich der Grenchner Feier wurden sie von Stadtpräsident François Scheidegger empfangen.

Dem Frieden gewidmet

Den Internationalen Jungfliegeraustausch (International Air Cadet Exchange IACE) gibt es seit 1946. Während des Zweiten Weltkrieges bekämpften sich die Flieger, die sonst gewohnt sind, freundschaftliche Bande über alle Grenzen hinweg zu pflegen. Um das völkerverbindende Element der Luftfahrt wieder in Erinnerung zu rufen und um einem weiteren schrecklichen Krieg vorzubeugen, wurde der globale Austausch im Jahr 1946 ins Leben gerufen. Seither haben Tausende von jungen Frauen und Männern aus aller Welt teilgenommen. Die Schweiz war von Beginn weg dabei: Jedes Jahr können rund zehn Pilotinnen und Piloten unter 21 Jahren ins Ausland, während zeitlich parallel die gleiche Anzahl junger Fliegerinnen und Flieger in der Schweiz ihren Aufenthalt haben. Unter dem Patronat des Aero-Club der Schweiz ist jedes Jahr eine andere Fluggruppe für die Organisation und Durchführung des Austausches verantwortlich. Die Segel- und Motorfluggruppe Grenchen respektive die Flugschule Grenchen zeichnete in den 1950er Jahren einmal für die Schweizer Organisation verantwortlich, dann unter der aktiven Führung von Suzanne und Willi Dysli in den Jahren 1995, 2001, 2007, 2010, 2011, 2012, 2013 und 2015.

Quellen

Weblinks

  • International Air Cadet Exchange IACE