Bearbeiten von „Hermann Obrecht“

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'''Während fünf Jahren führte Bundesrat Obrecht von 1935 bis 1940 das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement. Als Begründer der Kriegswirtschaft<ref>Neue Zürcher Zeitung, 27.07.1999, S. 13, "Schatten des Zweiten Weltkriegs / Hermann Obrecht - vom 'Kanonenkönig' zum Widerstandssymbol / Das Denkmal" ([[Media:Hermann Obrecht NZZ 1999.pdf | PDF]])</ref> ging er in die Geschichte ein.'''
== Text Ehrentreppe ==
 
Hermann Obrecht wurde [[1882]] in Grenchen geboren. In der Bezirksschule fiel er durch seine Intelligenz auf und wurde ins Lehrerseminar nach Solothurn geschickt. Doch schon bald gab Obrecht den Beruf erst zugunsten des Staatsdienstes, dann zugunsten seiner journalistischen Tätigkeiten wieder auf. Auch seine politische Karriere kam in dieser Zeit ins Rollen: Von 1909-1917 war Obrecht im Solothurner Regierungsrat, [[1917]]-[[1933]] im Solothurner Kantonsrat und [[1917]]-[[1928]] im Nationalrat. Der Generalstreik fällt in Obrechts Zeit als Kantonsrat. Er lehnte die Demonstrationen entschieden ab, jedoch weniger wegen der Forderungen als mehr wegen der Art und Weise des Streikes, der aus seiner Sicht jeder demokratischen Grundlage entbehrte. Er unterstützte deshalb das militärische Eingreifen in Grenchen. [[1935]] folgte Obrecht auf den zurücktretenden Edmund Schulthess in den Bundesrat und übernahm dessen Volkswirtschaftsdepartement. Als Vorsteher dieses Departements war Obrecht 1939 massgeblich für die Einführung der Lohnersatzordnung (heute Erwerbsersatz) verantwortlich. Im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg erhielten die Männer im Aktivdienst nun weiterhin einen Teil ihres Lohnes ausgezahlt. Während seiner Amtszeit wurde er immer wieder sowohl von den Sozialdemokraten wie auch von den Katholisch-Konservativen angefeindet, da er sowohl den Klassenkampf wie auch die religiösen Streitigkeiten ablehnte. Als Obrecht allerdings [[1940]] aus gesundheitlichen Gründen seine Demission bekannt gab, wurde dies bei den meisten mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Nur wenige Monate nach seinem Rücktritt starb Obrecht an einem Herzleiden. Allerdings hatte Obrecht nicht nur als kantonaler und nationaler Politiker seine Spuren hinterlassen: In den 1930er Jahren half er der Uhrenindustrie in seiner Position als Präsident der Allgemeinen Schweizer Uhrenindustrie AG ([[Asuag]]) aus der Krise und war zudem Mitglied in diversen Verwaltungsräten wie unter anderem der Metallwerke Dornach, der Solothurnischen Kantonalbank und dem Schweizerischen Bankenverein sowie der Waffenfabrik Solothurn. An der [[Strassennamen | Lindenstrasse]] steht zu Ehren des Grenchner Bundesrates ein [[Denkmäler | Denkmal]] von Ernst Sutter.
 
 
 
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== Text von Rainer W. Walter ==
 
 
 
Während fünf Jahren führte Bundesrat Obrecht von 1935 bis 1940 das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement. Als Begründer der Kriegswirtschaft<ref>Neue Zürcher Zeitung, 27.07.1999, S. 13, "Schatten des Zweiten Weltkriegs / Hermann Obrecht - vom 'Kanonenkönig' zum Widerstandssymbol / Das Denkmal" ([[Media:Hermann Obrecht NZZ 1999.pdf | PDF]])</ref> ging er in die Geschichte ein.
 
  
 
Es war keine einfache Zeit, während der Obrecht im Bundesrat wirkte. Unsicherheit, Angst und die Frage, ob das Land dem Nazi-Regime zu widerstehen vermöchte, dürften die Menschen von damals geprägt und ihr Handeln beeinflusst haben. In dieser Situation sagte Bundesrat Obrecht am 16. März 1939 vor der Neuen Helvetischen Gesellschaft die klärenden Worte: „Das Ausland muss es wissen: Wer uns ehrt und in Ruhe lässt, ist unser Freund. Wer dagegen unsere Unabhängigkeit und unsere politische Unversehrtheit angreifen sollte, dem wartet der Krieg.! Wir Schweizer werden nicht zuerst ins Ausland wallfahrten gehen.“ Mit dieser Aeusserung, die an Deutlichkeit nichts vermissen liess und deren Adressat in Berlin sass, sprach er der schweizerischen Bevölkerung aus dem Herzen.
 
Es war keine einfache Zeit, während der Obrecht im Bundesrat wirkte. Unsicherheit, Angst und die Frage, ob das Land dem Nazi-Regime zu widerstehen vermöchte, dürften die Menschen von damals geprägt und ihr Handeln beeinflusst haben. In dieser Situation sagte Bundesrat Obrecht am 16. März 1939 vor der Neuen Helvetischen Gesellschaft die klärenden Worte: „Das Ausland muss es wissen: Wer uns ehrt und in Ruhe lässt, ist unser Freund. Wer dagegen unsere Unabhängigkeit und unsere politische Unversehrtheit angreifen sollte, dem wartet der Krieg.! Wir Schweizer werden nicht zuerst ins Ausland wallfahrten gehen.“ Mit dieser Aeusserung, die an Deutlichkeit nichts vermissen liess und deren Adressat in Berlin sass, sprach er der schweizerischen Bevölkerung aus dem Herzen.
  
=== Vom Primarlehrer zum Bundesrat ===
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== Vom Primarlehrer zum Bundesrat ==
 
Hermann Obrecht wurde am 26. März [[1882]] als ältestes der drei Kinder des von Johann Josef Obrecht und der Anna Maria, geborene Lutiger am Grenchner Geissweg (heute Bettlachstrasse) geboren. Der Vater besass einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb und arbeitete als Uhrmacher. Hermann Obrecht war erst zwölf Jahre alt, als der Vater an Tuberkulose starb. Die Mutter eröffnete eine Kostgeberei für Uhrmacher und arbeitete als Heimarbeiterin für die Uhrenindustrie. Hermann war sehr intelligent, besuchte die Bezirksschule und anschliessend das Lehrerseminar. [[1901]] erhielt er das Lehrerpatent und unterrichtete in Welschenrohr. Bereits 1902 trat er als Kanzlist der Amtschreiberei Solothurn in den Dienst des Staates. Mit 22 Jahren wurde er Sekretär im Finanzdepartement. Drei Jahre später finden wir Obrecht als
 
Hermann Obrecht wurde am 26. März [[1882]] als ältestes der drei Kinder des von Johann Josef Obrecht und der Anna Maria, geborene Lutiger am Grenchner Geissweg (heute Bettlachstrasse) geboren. Der Vater besass einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb und arbeitete als Uhrmacher. Hermann Obrecht war erst zwölf Jahre alt, als der Vater an Tuberkulose starb. Die Mutter eröffnete eine Kostgeberei für Uhrmacher und arbeitete als Heimarbeiterin für die Uhrenindustrie. Hermann war sehr intelligent, besuchte die Bezirksschule und anschliessend das Lehrerseminar. [[1901]] erhielt er das Lehrerpatent und unterrichtete in Welschenrohr. Bereits 1902 trat er als Kanzlist der Amtschreiberei Solothurn in den Dienst des Staates. Mit 22 Jahren wurde er Sekretär im Finanzdepartement. Drei Jahre später finden wir Obrecht als
 
Redaktor im Team der „Solothurner Zeitung“, die sein Freund Gottlieb Vogt gegründet hatte. [[1909]] wurde der erst 27jährige als Nachfolger von Finanzdirektor von Arx zum Regierungsrat gewählt.
 
Redaktor im Team der „Solothurner Zeitung“, die sein Freund Gottlieb Vogt gegründet hatte. [[1909]] wurde der erst 27jährige als Nachfolger von Finanzdirektor von Arx zum Regierungsrat gewählt.
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== Quellen ==
 
== Quellen ==
* BÖSCHENSTEIN, Hermann, Bundesrat Obrecht 1882-1940, Solothurn 1981.
 
* KAUZ, Daniel et al., Stadt Grenchen (Hrsg.), [[Vom Bauerndorf zur Uhrenmetropole]]. Grenchen im 19. und 20. Jahrhundert, Grenchen 2018, S. 53.
 
* LÄTT, Jean-Maurice, Hermann Obrecht, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 14.08.2009, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003075/2009-08-14/ (Zugriff: 13.07.2020).
 
 
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