Bearbeiten von „Hermann Obrecht“
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− | + | '''Während fünf Jahren führte Bundesrat Obrecht von 1935 bis 1940 das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement. Als Begründer der Kriegswirtschaft<ref>Neue Zürcher Zeitung, 27.07.1999, S. 13, "Schatten des Zweiten Weltkriegs / Hermann Obrecht - vom 'Kanonenkönig' zum Widerstandssymbol / Das Denkmal" ([[Media:Hermann Obrecht NZZ 1999.pdf | PDF]])</ref> ging er in die Geschichte ein.''' | |
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− | Während fünf Jahren führte Bundesrat Obrecht von 1935 bis 1940 das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement. Als Begründer der Kriegswirtschaft<ref>Neue Zürcher Zeitung, 27.07.1999, S. 13, "Schatten des Zweiten Weltkriegs / Hermann Obrecht - vom 'Kanonenkönig' zum Widerstandssymbol / Das Denkmal" ([[Media:Hermann Obrecht NZZ 1999.pdf | PDF]])</ref> ging er in die Geschichte ein. | ||
Es war keine einfache Zeit, während der Obrecht im Bundesrat wirkte. Unsicherheit, Angst und die Frage, ob das Land dem Nazi-Regime zu widerstehen vermöchte, dürften die Menschen von damals geprägt und ihr Handeln beeinflusst haben. In dieser Situation sagte Bundesrat Obrecht am 16. März 1939 vor der Neuen Helvetischen Gesellschaft die klärenden Worte: „Das Ausland muss es wissen: Wer uns ehrt und in Ruhe lässt, ist unser Freund. Wer dagegen unsere Unabhängigkeit und unsere politische Unversehrtheit angreifen sollte, dem wartet der Krieg.! Wir Schweizer werden nicht zuerst ins Ausland wallfahrten gehen.“ Mit dieser Aeusserung, die an Deutlichkeit nichts vermissen liess und deren Adressat in Berlin sass, sprach er der schweizerischen Bevölkerung aus dem Herzen. | Es war keine einfache Zeit, während der Obrecht im Bundesrat wirkte. Unsicherheit, Angst und die Frage, ob das Land dem Nazi-Regime zu widerstehen vermöchte, dürften die Menschen von damals geprägt und ihr Handeln beeinflusst haben. In dieser Situation sagte Bundesrat Obrecht am 16. März 1939 vor der Neuen Helvetischen Gesellschaft die klärenden Worte: „Das Ausland muss es wissen: Wer uns ehrt und in Ruhe lässt, ist unser Freund. Wer dagegen unsere Unabhängigkeit und unsere politische Unversehrtheit angreifen sollte, dem wartet der Krieg.! Wir Schweizer werden nicht zuerst ins Ausland wallfahrten gehen.“ Mit dieser Aeusserung, die an Deutlichkeit nichts vermissen liess und deren Adressat in Berlin sass, sprach er der schweizerischen Bevölkerung aus dem Herzen. | ||
− | + | == Vom Primarlehrer zum Bundesrat == | |
Hermann Obrecht wurde am 26. März [[1882]] als ältestes der drei Kinder des von Johann Josef Obrecht und der Anna Maria, geborene Lutiger am Grenchner Geissweg (heute Bettlachstrasse) geboren. Der Vater besass einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb und arbeitete als Uhrmacher. Hermann Obrecht war erst zwölf Jahre alt, als der Vater an Tuberkulose starb. Die Mutter eröffnete eine Kostgeberei für Uhrmacher und arbeitete als Heimarbeiterin für die Uhrenindustrie. Hermann war sehr intelligent, besuchte die Bezirksschule und anschliessend das Lehrerseminar. [[1901]] erhielt er das Lehrerpatent und unterrichtete in Welschenrohr. Bereits 1902 trat er als Kanzlist der Amtschreiberei Solothurn in den Dienst des Staates. Mit 22 Jahren wurde er Sekretär im Finanzdepartement. Drei Jahre später finden wir Obrecht als | Hermann Obrecht wurde am 26. März [[1882]] als ältestes der drei Kinder des von Johann Josef Obrecht und der Anna Maria, geborene Lutiger am Grenchner Geissweg (heute Bettlachstrasse) geboren. Der Vater besass einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb und arbeitete als Uhrmacher. Hermann Obrecht war erst zwölf Jahre alt, als der Vater an Tuberkulose starb. Die Mutter eröffnete eine Kostgeberei für Uhrmacher und arbeitete als Heimarbeiterin für die Uhrenindustrie. Hermann war sehr intelligent, besuchte die Bezirksschule und anschliessend das Lehrerseminar. [[1901]] erhielt er das Lehrerpatent und unterrichtete in Welschenrohr. Bereits 1902 trat er als Kanzlist der Amtschreiberei Solothurn in den Dienst des Staates. Mit 22 Jahren wurde er Sekretär im Finanzdepartement. Drei Jahre später finden wir Obrecht als | ||
Redaktor im Team der „Solothurner Zeitung“, die sein Freund Gottlieb Vogt gegründet hatte. [[1909]] wurde der erst 27jährige als Nachfolger von Finanzdirektor von Arx zum Regierungsrat gewählt. | Redaktor im Team der „Solothurner Zeitung“, die sein Freund Gottlieb Vogt gegründet hatte. [[1909]] wurde der erst 27jährige als Nachfolger von Finanzdirektor von Arx zum Regierungsrat gewählt. | ||
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Als Bundesrat verwandte sich Obrecht für die Kriegswirtschaft, die unmittelbar nach Kriegsbeginn wirksam wurde, setzte sich für eine Ersatzordnung der Wehrmänner ein. Obrecht leistete viel und musste mit einer geschädigten Gesundheit büssen. Am 4. April [[1940]] verstarb Obrechts Frau. Er selber war gesundheitlich stark angeschlagen und reichte am 20. Juni [[1940]] seine Demission ein. Am 21. August verstarb er. | Als Bundesrat verwandte sich Obrecht für die Kriegswirtschaft, die unmittelbar nach Kriegsbeginn wirksam wurde, setzte sich für eine Ersatzordnung der Wehrmänner ein. Obrecht leistete viel und musste mit einer geschädigten Gesundheit büssen. Am 4. April [[1940]] verstarb Obrechts Frau. Er selber war gesundheitlich stark angeschlagen und reichte am 20. Juni [[1940]] seine Demission ein. Am 21. August verstarb er. | ||
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