Giuseppe Mazzini: Unterschied zwischen den Versionen

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Giuseppe Mazzini wurde [[1805]] in Genua als Sohn eines Arztes und Professors für Anatomie geboren. Er galt früh als hochbegabtes Kind und begann schon als 15-Jähriger sein Studium, welches er [[1827]] mit dem Doktorat in Rechtswissenschaften abschloss. In dieser Zeit begann sich auch seine politische Meinung zu festigen und er trat für liberale Prinzipien und Ideen ein, wofür er 1830 verhaftet wurde. Nach seiner Freilassung entschied sich Mazzini ins Exil zu gehen. Über mehrere Stationen gelangte er, wie so mancher politische Flüchtling dieser Zeit, ins Bachtelen-Bad in Grenchen, wo er von Vater und Sohn Girard aufgenommen wurde und von deren guten internationalen politischen Kontakten er profitierte. Von Grenchen aus gründete Mazzini unter anderem die Zeitung Junge Schweiz und sein Werk Foi et Avenir, eines seiner wichtigsten Werke. Der Druck auf Grenchen die politischen Flüchtlinge auszuliefern nahm stetig zu. Um dem entgegenzuwirken beschloss die Gemeinde [[1836]] Mazzini und anderen Flüchtlingen das Bürgerrecht zu verleihen. Dieser Entscheid wurde allerdings von Solothurn schnell wieder rückgängig gemacht und Mazzini musste fliehen. Als 1848 auch in Italien eine Revolution ausbrach, kehrte Mazzini in seine Heimat zurück und wurde in Rom in die konstituierende Versammlung gewählt und zusammen mit anderen mit dem Aufbau der Republik beauftragt. Später musste er erneut ins Exil, blieb aber sein Leben lang politisch aktiv. [[1872]] starb er an den Folgen einer Lungenentzündung. Noch heute verbindet Grenchen eine freundschaftliche Beziehung mit Genua: So gibt es dort beispielsweise eine Via Grenchen und der Grenchner Stadtpräsident ist Ehrenbürger von Mazzinis Heimatstadt. Im Gegenzug wurde auch in Grenchen [[1946]] eine Strasse nach dem berühmten Flüchtling benannt und an der Kirchstrasse ein [[Mazzini-Denkmal]] errichtet. Die [[Mazzini-Stiftung]], die [[1991]] ins Leben gerufen wurde, richtete im [[Bachtelenbad - Als das Grenchenbad seine Renaissance erleben sollte | Bachtelenbad]] ein Gedenkzimmer zu Ehren Mazzinis ein.
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'''Giuseppe Mazzini''' kämpfte für die Unabhängigkeit Italiens im 19. Jahrhundert. Er fand während seiner Verfolgung ([[1835]]-[[1836]]) in Grenchen Zuflucht.<br>
 
'''Giuseppe Mazzini''' kämpfte für die Unabhängigkeit Italiens im 19. Jahrhundert. Er fand während seiner Verfolgung ([[1835]]-[[1836]]) in Grenchen Zuflucht.<br>
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* KAUZ, Daniel et al., Stadt Grenchen (Hrsg.), [[Vom Bauerndorf]] zur Uhrenmetropole. Grenchen im 19. und 20. Jahrhundert, Grenchen 2018, S. 14f. und 25f.
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* MEINRAD Meier, Anton, Giuseppe Mazzini – Flüchtling und Revolutionär, Grenchen 2005.
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* MOOS, Carlo, Giuseppe Mazzini, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 27.08.2008, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024168/2008-08-27/ (Zugriff: 13.07.2020).
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[[Kategorie:Person|Mazzini, Giuseppe]]
 
[[Kategorie:Person|Mazzini, Giuseppe]]

Version vom 27. November 2020, 09:13 Uhr

Giuseppe Mazzini Portrait aus Anitquariatskatalog.jpg
Giuseppe Mazzini
* 22. Juni 1805 in Genua (Italien)
† 10. März 1872 in Pisa (Italien)
Italienischer Jurist, Demokrat und Freiheitskämpfer.


Giuseppe Mazzini, 1805-1872.

Text Ehrentreppe

Giuseppe Mazzini wurde 1805 in Genua als Sohn eines Arztes und Professors für Anatomie geboren. Er galt früh als hochbegabtes Kind und begann schon als 15-Jähriger sein Studium, welches er 1827 mit dem Doktorat in Rechtswissenschaften abschloss. In dieser Zeit begann sich auch seine politische Meinung zu festigen und er trat für liberale Prinzipien und Ideen ein, wofür er 1830 verhaftet wurde. Nach seiner Freilassung entschied sich Mazzini ins Exil zu gehen. Über mehrere Stationen gelangte er, wie so mancher politische Flüchtling dieser Zeit, ins Bachtelen-Bad in Grenchen, wo er von Vater und Sohn Girard aufgenommen wurde und von deren guten internationalen politischen Kontakten er profitierte. Von Grenchen aus gründete Mazzini unter anderem die Zeitung Junge Schweiz und sein Werk Foi et Avenir, eines seiner wichtigsten Werke. Der Druck auf Grenchen die politischen Flüchtlinge auszuliefern nahm stetig zu. Um dem entgegenzuwirken beschloss die Gemeinde 1836 Mazzini und anderen Flüchtlingen das Bürgerrecht zu verleihen. Dieser Entscheid wurde allerdings von Solothurn schnell wieder rückgängig gemacht und Mazzini musste fliehen. Als 1848 auch in Italien eine Revolution ausbrach, kehrte Mazzini in seine Heimat zurück und wurde in Rom in die konstituierende Versammlung gewählt und zusammen mit anderen mit dem Aufbau der Republik beauftragt. Später musste er erneut ins Exil, blieb aber sein Leben lang politisch aktiv. 1872 starb er an den Folgen einer Lungenentzündung. Noch heute verbindet Grenchen eine freundschaftliche Beziehung mit Genua: So gibt es dort beispielsweise eine Via Grenchen und der Grenchner Stadtpräsident ist Ehrenbürger von Mazzinis Heimatstadt. Im Gegenzug wurde auch in Grenchen 1946 eine Strasse nach dem berühmten Flüchtling benannt und an der Kirchstrasse ein Mazzini-Denkmal errichtet. Die Mazzini-Stiftung, die 1991 ins Leben gerufen wurde, richtete im Bachtelenbad ein Gedenkzimmer zu Ehren Mazzinis ein.

(Zurück zur Ehrentreppe)

Giuseppe Mazzini kämpfte für die Unabhängigkeit Italiens im 19. Jahrhundert. Er fand während seiner Verfolgung (1835-1836) in Grenchen Zuflucht.
Mazzini wurde 1805 in Genua (I) geboren. Er verstarb 1872, 67-jährig in Pisa.

Grenchen

Vom 26. April 1835 an fand Giuseppe Mazzini bei der Familie Girard Zuflucht im Bachtelenbad in Grenchen. Hier redigierte er die Zeitschrift La jeune Suisse/Die junge Schweiz.

Als der Druck des Auslandes und der Schweizer Eidgenossenschaft immer stärker wurde, nahmen ihn die Stimmberechtigten Grenchens am 12. Juni 1836 ins Bürgerrecht auf. Dieses mutige Unterfangen wurde jedoch von der Solothurner Regierung rückgängig gemacht.

Am 1. Januar 1837 verliess Mazzini Grenchen und begab sich nach London. Dort organisierte er die italienischen Arbeiter und agitierte gegen die Fremdherrschaft in Italien. Seine Anhänger formierten sich im Partito d’Azione (deutsch: Partei der Aktion).[1]

Sonstiges

Giovanni Domenico Ruffini flüchtete mit Mazzini nach Grenchen. Ruffini verarbeitete seine Zeit in der Stadt in seinem 1867 erschienenen Buch A quiet nook in the Jura (deutsch 1938: Aus der grossen Zeit des Grenchenbades)

Einzelnachweise

  1. Giuseppe Mazzini im Bachtelenbad zu Grenchen Jahrbuch für solothurnische Geschichte, Band 26, 1953, Seiten 223-227

Quellen

  • KAUZ, Daniel et al., Stadt Grenchen (Hrsg.), Vom Bauerndorf zur Uhrenmetropole. Grenchen im 19. und 20. Jahrhundert, Grenchen 2018, S. 14f. und 25f.
  • MEINRAD Meier, Anton, Giuseppe Mazzini – Flüchtling und Revolutionär, Grenchen 2005.
  • MOOS, Carlo, Giuseppe Mazzini, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 27.08.2008, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024168/2008-08-27/ (Zugriff: 13.07.2020).