Bearbeiten von „Franz Josef Hugi“

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|Geburtsort= Grenchen
 
|Geburtsort= Grenchen
 
|Gestorben= 25. März 1855
 
|Gestorben= 25. März 1855
|Bemerkung = Naturforscher
 
 
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== Text Ehrentreppe ==
 
Franz Josef Hugi wurde [[1791]] in Grenchen geboren. Sein Vater, [[Andreas Hugi]], dem die untere Mühle, sowie die Oele gehörte, kam beim [[Franzoseneinfall]] [[1798]] ums Leben. Nach seiner Schulzeit entschied sich Hugi für das Theologiestudium. Schon während seines Studiums begann er sich allerdings für die Naturwissenschaften zu interessieren und er besuchte neben seinem theologischen Unterricht auch naturwissenschaftliche Kurse. Ab [[1818]] unterrichtete Hugi nach dem Studium vorerst als Lehrer. Nebenher widmete er sich intensiv der Naturwissenschaft und begann mit dem Aufbau eigener Naturaliensammlungen. Bei seinen Streifzügen im Jura entdeckte er fossile Riesenschildkröten, die später nach ihrem Entdecker Protosaurus Hugii und Thalassemys Hugii benannt wurden. [[1823]] gründete Hugi die Naturforschende Gesellschaft Solothurn. [[1833]] wurde Hugi als Professor an die Höhere Lehranstalt in Solothurn berufen, um dort die Fächer Physik und Naturgeschichte zu unterrichten. Als Hugi [[1837]] Anna Gassmann heiratete, trat er zum reformierten Glauben über. Dies wirkte sich fatal auf seine Karriere aus: [[1838]] wurde er behördlich von seinem Amt abgesetzt. Ihm blieb nur noch seine Stelle im Naturhistorischen Museum in Solothurn, welches er einige Zeit zuvor selbst initiiert hatte und dessen Grundstock aus Hugis Naturaliensammlung bestand. Um seine finanzielle Situation zu verbessern, veröffentlichte Hugi mehrere Publikationen über seine Erforschung von alpinen Gletscherregionen und [[1844]] erhielt er den Ehrendoktortitel der Universität Bern.  [[1855]] verstarb Hugi an einem Herzleiden. Das Hugihorn im Berner Oberland erhielt seinen Namen zu Ehren des Grenchner Naturforschers und Hugi gilt noch heute als einer der bedeutendsten Schweizer Naturwissenschaftler und Alpinisten seiner Zeit. Grenchen widmeten ihrem berühmten Bürger einen [[Gedenksteine | Gedenkstein]] unterhalb des [[Schulhaus I | Schulhauses I]].
 
 
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{{File.StandardBildFormat|Bild=Franz Josef Hugi mit Unterschrift.jpg|Text=Naturforscher Franz Josef Hugi mit Hugis Unterschrift. Nach der Beistiftzeichnung von L. Haug.}}  
 
{{File.StandardBildFormat|Bild=Franz Josef Hugi mit Unterschrift.jpg|Text=Naturforscher Franz Josef Hugi mit Hugis Unterschrift. Nach der Beistiftzeichnung von L. Haug.}}  
 
{{File.StandardBildFormat|Bild=Franz Josef Hugi Botanischer Garten.jpg|Text=Botanischer Garten der Höheren Lehranstalt Solothurn 1840. Farbige Tuschzeichnung 47 x 36 cm von F. V. Lang, 1840 noch Student an der Höheren Lehranstalt. Die Personendarstellungen zeichnete Martin Disteli, damals Zeichnungslehrer an der Höheren Lehranstalt. Franz Josef Hugi entwarf und plante den Garten, der 1834 zur Ausführung gelangte.}}  
 
{{File.StandardBildFormat|Bild=Franz Josef Hugi Botanischer Garten.jpg|Text=Botanischer Garten der Höheren Lehranstalt Solothurn 1840. Farbige Tuschzeichnung 47 x 36 cm von F. V. Lang, 1840 noch Student an der Höheren Lehranstalt. Die Personendarstellungen zeichnete Martin Disteli, damals Zeichnungslehrer an der Höheren Lehranstalt. Franz Josef Hugi entwarf und plante den Garten, der 1834 zur Ausführung gelangte.}}  
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{{File.StandardBildFormat|Bild=Franz Josef Hugi Gedenkstein.jpg|Text=Schon 10 Jahre nach seinem Tod setzten die Grenchner für ihren berühmten Mitbürger Franz Josef Hugi diesen Gedenkstein. Er steht unterhalb des Schulhauses I an der Bielstrasse in Grenchen. }}  
 
{{File.StandardBildFormat|Bild=Franz Josef Hugi Gedenkstein.jpg|Text=Schon 10 Jahre nach seinem Tod setzten die Grenchner für ihren berühmten Mitbürger Franz Josef Hugi diesen Gedenkstein. Er steht unterhalb des Schulhauses I an der Bielstrasse in Grenchen. }}  
  
Franz Josef Hugi war einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler und Alpinisten der Schweiz. Am 25. März [[1855]] verstarb der Gletscherforscher und Entdecker der nach ihm benannten versteinerten Riesenschildkröten<ref>Informationen für Lehrer und Lehrerinnen Naturmuseum Solothurn, Ausgabe April 2005 [[media:Hugi Schildkroete.pdf|(PDF Version)]]</ref>. Wer war Hugi, der internationale Auszeichnungen erhielt und der selbst nach seinem Tode kaum beachtet wurde?
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'''Franz Josef Hugi war einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler und Alpinisten der Schweiz. Am 25. März [[1855]] verstarb der Gletscherforscher und Entdecker der nach ihm benannten versteinerten Riesenschildkröten<ref>Informationen für Lehrer und Lehrerinnen Naturmuseum Solothurn, Ausgabe April 2005 [[media:Hugi Schildkroete.pdf|(PDF Version)]]</ref>. Wer war Hugi, der internationale Auszeichnungen erhielt und der selbst nach seinem Tode kaum beachtet wurde?'''
  
Es geschah am 3. März [[1798]]. Mutter Hugi kehrte mit ihren Kindern nach Grenchen zurück. Am Tag zuvor war sie vor den aus der Richtung Lengnau einfallenden Franzosen geflohen und hatte die Nacht bei Freunden in St. Niklaus bei Solothurn verbracht. Unter den Kindern war auch ihr fünfjähriger Sohn Franz Josef. Auf ihrem Weg zurück nach Hause fand die Familie auf einem Feld zwischen Grenchen und Bettlach die Leiche ihres Mannes und Vaters [[Andreas Hugi]] und nicht weit davon entfernt auch den toten Knecht. Mutter Hugi hielt an und hiess die Kinder für das Seelenwohl des getöteten Vaters beten.
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Es geschah am 3. März [[1798]]. Mutter Hugi kehrte mit ihren Kindern nach Grenchen zurück. Am Tag zuvor war sie vor den aus der Richtung Lengnau einfallenden Franzosen geflohen und hatte die Nacht bei Freunden in St. Niklaus bei Solothurn verbracht. Unter den Kindern war auch ihr fünfjähriger Sohn Franz Josef. Auf ihrem Weg zurück nach Hause fand die Familie auf einem Feld zwischen Grenchen und Bettlach die Leiche ihres Mannes und Vaters Andreas Hugi und nicht weit davon entfernt auch den toten Knecht. Mutter Hugi hielt an und hiess die Kinder für das Seelenwohl des getöteten Vaters beten.
  
 
== Jugend- und Studienjahre ==
 
== Jugend- und Studienjahre ==
  
Franz Josef Hugi wurde am 23. Januar [[1791]] in Grenchen als Sohn des Müllers [[Andreas Hugi]] geboren. Erste Lateinstunden erhielt er vom Kaplan von Oberdorf, und am 1. November [[1807]] trat er als Studierender ins Kollegium von Solothurn ein, wo er in die Klasse der Grammatik aufgenommen wurde. In jedem Jahr veröffentlichte die Schulleitung eine Rangfolge der Schülerleistung. Hugi figurierte auf dieser Liste jeweils in der vordern Mitte.
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Franz Josef Hugi wurde am 23. Januar [[1791]] in Grenchen als Sohn des Müllers Andreas Hugi geboren. Erste Lateinstunden erhielt er vom Kaplan von Oberdorf, und am 1. November [[1807]] trat er als Studierender ins Kollegium von Solothurn ein, wo er in die Klasse der Grammatik aufgenommen wurde. In jedem Jahr veröffentlichte die Schulleitung eine Rangfolge der Schülerleistung. Hugi figurierte auf dieser Liste jeweils in der vordern Mitte.
 
Hugi interessierte sich für die Politik, die im Kanton und in der Schweiz betrieben wurde und beteiligte sich am 2. Juni [[1814]] als Einundzwanzigjähriger am Aufstand der Liberalen, welche die Mediations Verfassung wieder herstellen wollten, welche knapp ein halbes Jahr zuvor von den Konservativen mittels eines Putsches ausser Kraft gesetzt worden war. Dieser Aufstand misslang, und die Regierung bestrafte die Aufständischen, obwohl sie ihnen zuvor eine Amnestie versprochen hatte. Seit dieser Zeit blieb Franz Josef Hugi dem liberal-demokratischen Denken verbunden. Hugi entzog sich der drohenden Strafe und floh ins Ausland. Er setzte seine Theologiestudien an der Uni Landshut fort. Dort belegte er auch Vorlesungen über Physik, Botanik und Anatomie. 1818 studierte Hugi der Familientradition entsprechend während eines Semesters in Wien. [[1819]] wurde Franz Josef Hugi in Solothurn zum Priester geweiht, doch vorher schon wurde er als Nachfolger von Abbé Cochac Lehrer an der Waisenhausschule in Solothurn. Sein Biologieunterricht stiess, obwohl er Geistlicher war, bei den Patriziern von Solothurn auf erheblichen Widerstand. „Ist es nicht gottlos, dem Herrgott mit Fernrohren in die Milchstrasse hineinzugucken?“ jammerten sie und meinten, wer Tiere, Pflanzen und gar Steine in die Schulstube schleppe verstosse gegen die Ideale einer klassischen Bildung.
 
Hugi interessierte sich für die Politik, die im Kanton und in der Schweiz betrieben wurde und beteiligte sich am 2. Juni [[1814]] als Einundzwanzigjähriger am Aufstand der Liberalen, welche die Mediations Verfassung wieder herstellen wollten, welche knapp ein halbes Jahr zuvor von den Konservativen mittels eines Putsches ausser Kraft gesetzt worden war. Dieser Aufstand misslang, und die Regierung bestrafte die Aufständischen, obwohl sie ihnen zuvor eine Amnestie versprochen hatte. Seit dieser Zeit blieb Franz Josef Hugi dem liberal-demokratischen Denken verbunden. Hugi entzog sich der drohenden Strafe und floh ins Ausland. Er setzte seine Theologiestudien an der Uni Landshut fort. Dort belegte er auch Vorlesungen über Physik, Botanik und Anatomie. 1818 studierte Hugi der Familientradition entsprechend während eines Semesters in Wien. [[1819]] wurde Franz Josef Hugi in Solothurn zum Priester geweiht, doch vorher schon wurde er als Nachfolger von Abbé Cochac Lehrer an der Waisenhausschule in Solothurn. Sein Biologieunterricht stiess, obwohl er Geistlicher war, bei den Patriziern von Solothurn auf erheblichen Widerstand. „Ist es nicht gottlos, dem Herrgott mit Fernrohren in die Milchstrasse hineinzugucken?“ jammerten sie und meinten, wer Tiere, Pflanzen und gar Steine in die Schulstube schleppe verstosse gegen die Ideale einer klassischen Bildung.
  
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== Quellen ==
 
== Quellen ==
* LIENHARD, Luc, Franz Josef Hugi, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 03.09.2009, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028857/2009-09-03/ (Zugriff: 13.07.2020).
 
*[[Werner Strub | STRUB, Werner]], [[Heimatbuch Grenchen]], Grenchen 1949, S. 466 – 470.
 
{{Quelle.NadineHunziker}} (Text [[Ehrentreppe]])
 
 
{{Quelle.RainerWWalter}}
 
{{Quelle.RainerWWalter}}
 
* Aufbereitet von [[Alfred Fasnacht]]
 
* Aufbereitet von [[Alfred Fasnacht]]
 
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== Weblinks ==
 
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