D'r Schlosstüfel im Bettleschloss: Unterschied zwischen den Versionen

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Jo, 'sLaub isch uehe, grüen isch's au im Thal,<br />
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Und 'sHeiweh uffe Bärg erwacht bim Senn<br />
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Jo, 'sLaub isch uehe, grüen isch's au im Thal,
Und au bim Veh, au plogt's d'r Bützesenn,<br />
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Und 'sHeiweh uffe Bärg erwacht bim Senn
Wo düre Winter z'Grenche g'fuet'ret het:<br />
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Und au bim Veh, au plogt's d'r Bützesenn,
Si Fläck und Stärn thüe nümme guet im Stall,<br />
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Wo düre Winter z'Grenche g'fuet'ret het:
D'r Neumichelitag isch halt v'rbi, -<br />
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Si Fläck und Stärn thüe nümme guet im Stall,
Das wüsse sälbi Chüeh, si wüsse's z'guet.<br />
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D'r Neumichelitag isch halt v'rbi, -
Just isch's am Fritig, s'isch e guete Tag,<br />
+
Das wüsse sälbi Chüeh, si wüsse's z'guet.
Wo bi d'r Uffahrt Glück und Säge bringt,<br />
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Just isch's am Fritig, s'isch e guete Tag,
So wie m'r seit vo-n-alters her; d'rum tribt<br />
+
Wo bi d'r Uffahrt Glück und Säge bringt,
D'r Bützesenn a sälbem Tag scho früeh<br />
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So wie m'r seit vo-n-alters her; d'rum tribt
Vo Grenche-n-ab, d'r Mälcher geit vorus<br />
+
D'r Bützesenn a sälbem Tag scho früeh
Und lockt mit Johlijo und Hossässä<br />
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Vo Grenche-n-ab, d'r Mälcher geit vorus
Die munt're Chüehli gege d'Bütze zue.<br />
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Und lockt mit Johlijo und Hossässä
<br />
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Die munt're Chüehli gege d'Bütze zue.
Und wie si oben-n-a d'r Burgmatt si,<br />
 
Nid öppe grüsli wit vom Bettleschloss,<br />
 
Zieht dört d'r Bützesenn si Chappe-n-ab,<br />
 
Macht's Chrüz und seit e-n-ernste, fromme Spruch<br />
 
Doher und murmlet dri: "Du guete Gott,<br />
 
Di Allmacht und di Heiligkeit isch gross,<br />
 
Füehr du-n-is doch bim Tag und bi d'r Nacht<br />
 
Mit wiser Hang uff guete Wäge do<br />
 
  
Bim Bettleschloss v'rbi, ig bitte di!"<br />
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Und wie si oben-n-a d'r Burgmatt si,
D'r Mälcher, dä die Spärgementli g'seht,<br />
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Nid öppe grüsli wit vom Bettleschloss,
Wo au dä Spruch und au das Bäte kört,<br />
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Zieht dört d'r Bützesenn si Chappe-n-ab,
Möcht d'rum au gärn vom Meister wüsse, was<br />
+
Macht's Chrüz und seit e-n-ernste, fromme Spruch
Er eigelig d'rmit de säge well.<br />
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Doher und murmlet dri: "Du guete Gott,
"Nu Laubi umme, Chüehli hohä ho"<br />
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Di Allmacht und di Heiligkeit isch gross,
Rüeft du d'r Senn, zeigt d'ruf uff's Bettleschloss<br />
+
Füehr du-n-is doch bim Tag und bi d'r Nacht
Und seit: "So los m'r jetz frei ordli zue:<br />
+
Mit wiser Hang uff guete Wäge do
Dört uff d'r Flueh, wo bocksgrad uehe steit,<br />
+
 
Dört isch vor mänggem, grüslig mänggem Johr,<br />
+
Bim Bettleschloss v'rbi, ig bitte di!"
Vor Zite, vom'r si nid b'sinne ma,<br />
+
D'r Mälcher, dä die Spärgementli g'seht,
Es Schloss und d'rinn e Zwingherr g'si, dä 'sVolch<br />
+
Wo au dä Spruch und au das Bäte kört,
Zu alle Dinge drückt und zwunge het,<br />
+
Möcht d'rum au gärn vom Meister wüsse, was
Er het uff alli Sache Stüre gleit<br />
+
Er eigelig d'rmit de säge well.
Und so d'rmit im arme plogte Bur<br />
+
"Nu Laubi umme, Chüehli hohä ho"
Die letschte Chrüzer gno, m'r isch em au<br />
+
Rüeft du d'r Senn, zeigt d'ruf uff's Bettleschloss
Bi Stock und Galge,-n-und wie süsch die Strof<br />
+
Und seit: "So los m'r jetz frei ordli zue:
No heisst, die schönste Früchte schuldig g'si;<br />
+
Dört uff d'r Flueh, wo bocksgrad uehe steit,
Und wenn's e g'lustet het, so het'r eim<br />
+
Dört isch vor mänggem, grüslig mänggem Johr,
Die schönste Ross und Chüeh vom Wage g'spannt<br />
+
Vor Zite, vom'r si nid b'sinne ma,
Und mir nüd, dir nüd de do uehe g'füehrt.<br />
+
Es Schloss und d'rinn e Zwingherr g'si, dä 'sVolch
Und isch im Thal es ordligs Meidli g'si,<br />
+
Zu alle Dinge drückt und zwunge het,
So het'r's uff sis Schloss lo cho und het's<br />
+
Er het uff alli Sache Stüre gleit
Zur g'heime Süng v'rfüehrt, v'rfüehrt mit Gäld,<br />
+
Und so d'rmit im arme plogte Bur
Mit guete Worte-n-oder z'letscht mit G'walt.<br />
+
Die letschte Chrüzer gno, m'r isch em au
O Gott, wie mänggi Muetter het de nid<br />
+
Bi Stock und Galge,-n-und wie süsch die Strof
Um d'Unschuld vo d'r liebe Tochter au<br />
+
No heisst, die schönste Früchte schuldig g'si;
Im Stille briegget, und wie mängge Bur,<br />
+
Und wenn's e g'lustet het, so het'r eim
Wo drückt g'si-n-isch vom schwäre Joch, dem's Herz<br />
+
Die schönste Ross und Chüeh vom Wage g'spannt
Im Zwilchechittel g'schwinger g'chlopfet het,<br />
+
Und mir nüd, dir nüd de do uehe g'füehrt.
Het nid a d'Rach' und a d'V'rgeltig dänkt<br />
+
Und isch im Thal es ordligs Meidli g'si,
Und öppe-n-a 's Erlösigsstüngli g'laubt.<br />
+
So het'r's uff sis Schloss lo cho und het's
<br />
+
Zur g'heime Süng v'rfüehrt, v'rfüehrt mit Gäld,
Dört äne, g'rad' dört äne-n-a d'r Aar,<br />
+
Mit guete Worte-n-oder z'letscht mit G'walt.
Nid ebe wit vo sälbem Dorf, vo-n-Arch,<br />
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O Gott, wie mänggi Muetter het de nid
Si au no Räste vo me-n-alte Schloss.<br />
+
Um d'Unschuld vo d'r liebe Tochter au
Zur gliche Zit, wo-n-üse Zwingherr do<br />
+
Im Stille briegget, und wie mängge Bur,
Im Schloss as wie nes Uthier g'huset het,<br />
+
Wo drückt g'si-n-isch vom schwäre Joch, dem's Herz
Het's au im Schloss bi-n-Arch e Zwingherr g'ha.<br />
+
Im Zwilchechittel g'schwinger g'chlopfet het,
Däsälb dört isch, so seit m'r, mönschlig g'si,<br />
+
Het nid a d'Rach' und a d'V'rgeltig dänkt
Het sini Bure ni mit Last und Zwang<br />
+
Und öppe-n-a 's Erlösigsstüngli g'laubt.
Und Ummuess g'nöthet, und het's Unrecht g'hasst.<br />
+
 
D'rum het'r gäge Herr vom Bettleschloss<br />
+
Dört äne, g'rad' dört äne-n-a d'r Aar,
I wilder Täubi uff's V'rdärbe g'stunt.<br />
+
Nid ebe wit vo sälbem Dorf, vo-n-Arch,
<br />
+
Si au no Räste vo me-n-alte Schloss.
Es isch e Summerobe g'si, so mild<br />
+
Zur gliche Zit, wo-n-üse Zwingherr do
Und still, do het d'r Zwingherr dört vo-n-Arch<br />
+
Im Schloss as wie nes Uthier g'huset het,
Du mit d'r Schlossmagd do vom Bettleschloss<br />
+
Het's au im Schloss bi-n-Arch e Zwingherr g'ha.
Bi sälber Flueh dört äne, oberlufts,<br />
+
Däsälb dört isch, so seit m'r, mönschlig g'si,
Rothflueh, so heisst si jetz sid sälber Zit,<br />
+
Het sini Bure ni mit Last und Zwang
Geheime Roth und Ungerredig g'ha,<br />
+
Und Ummuess g'nöthet, und het's Unrecht g'hasst.
Uff weli Art und Wis dä Grüsel do,<br />
+
D'rum het'r gäge Herr vom Bettleschloss
Wo si im Schloss do obe g'sädlet het,<br />
+
I wilder Täubi uff's V'rdärbe g'stunt.
Uff d'Site z'schaffe sig; und los, mi Bueb,<br />
+
 
D'r Plan d'rzue isch gleitig g'schmiedet g'si.<br />
+
Es isch e Summerobe g'si, so mild
<br />
+
Und still, do het d'r Zwingherr dört vo-n-Arch
Und wo am nächsten-n-Obe du d'r Vogt<br />
+
Du mit d'r Schlossmagd do vom Bettleschloss
Do obe-n-i d'r Stube g'hocket isch,<br />
+
Bi sälber Flueh dört äne, oberlufts,
Am Tisch, und über neui Stür und Last<br />
+
Rothflueh, so heisst si jetz sid sälber Zit,
Im Stille bruetet het, und wo's im Dorf<br />
+
Geheime Roth und Ungerredig g'ha,
Do z'Bettle niede nüni g'schlage het,<br />
+
Uff weli Art und Wis dä Grüsel do,
Het d'Schlossmagd 'sLicht i d'Stube treit und het's<br />
+
Wo si im Schloss do obe g'sädlet het,
Em Pfeister gege-n-über uffe Tisch<br />
+
Uff d'Site z'schaffe sig; und los, mi Bueb,
Vor ihre Herr und ihre Meister g'stellt;<br />
+
D'r Plan d'rzue isch gleitig g'schmiedet g'si.
Jo wägerli sie het's g'rad' vor ne g'stellt,<br />
+
 
Zum g'wüsse Ziel und Zeiche zu sim Tod.<br />
+
Und wo am nächsten-n-Obe du d'r Vogt
Und bloss e chlini Zit isch d'rüber hi,<br />
+
Do obe-n-i d'r Stube g'hocket isch,
So isch e Chrugle-n-us 'me-n-alte G'schoss<br />
+
Am Tisch, und über neui Stür und Last
Vo-n-Arch, i d'Stube do vom Burgvogt cho<br />
+
Im Stille bruetet het, und wo's im Dorf
Und het ne g'füehrt zum g'rechte Richterstuehl,<br />
+
Do z'Bettle niede nüni g'schlage het,
Zum stränge Gott, es Glück für's ganze Thal!<br />
+
Het d'Schlossmagd 'sLicht i d'Stube treit und het's
<br />
+
Em Pfeister gege-n-über uffe Tisch
Do obe spukt'r jetz sid sälber Zit<br />
+
Vor ihre Herr und ihre Meister g'stellt;
I Tüfelsg'stalt, d'r Geist vom Vogt, m'r seit,<br />
+
Jo wägerli sie het's g'rad' vor ne g'stellt,
Er hock' im Bode-n-inne ime Gang,<br />
+
Zum g'wüsse Ziel und Zeiche zu sim Tod.
Uff riche Schätze-n-und uff Gäld, m'r glaubt<br />
+
Und bloss e chlini Zit isch d'rüber hi,
Für g'wüss, es sig e Chiste voll, und wenn's<br />
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So isch e Chrugle-n-us 'me-n-alte G'schoss
D'r Eint' und Anger g'luste thuet, wo-n-au<br />
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Vo-n-Arch, i d'Stube do vom Burgvogt cho
D'r Mueth und au 'sGuräschi het<br />
+
Und het ne g'füehrt zum g'rechte Richterstuehl,
Und nohe grabt, so wird em währli gäng<br />
+
Zum stränge Gott, es Glück für's ganze Thal!
Si Schufle-n-und si Charst und Bickel gno<br />
+
 
Und jo, d'r Tropf cha frili z'friede si<br />
+
Do obe spukt'r jetz sid sälber Zit
Und danke, wenn'r ohni Präste-n-und<br />
+
I Tüfelsg'stalt, d'r Geist vom Vogt, m'r seit,
Mit heiler Hut vo so're Chilbi chunnt.<br />
+
Er hock' im Bode-n-inne ime Gang,
Und will es Wätter cho, will's Bise gä,<br />
+
Uff riche Schätze-n-und uff Gäld, m'r glaubt
So geit d'r Tüfel ab sim Schatz und chunnt<br />
+
Für g'wüss, es sig e Chiste voll, und wenn's
Uff d'Schlossflueh dört und jutzget, lärmidiert<br />
+
D'r Eint' und Anger g'luste thuet, wo-n-au
Und thuet, ass do bim Schloss, Gott b'hüet is doch,<br />
+
D'r Mueth und au 'sGuräschi het
Keis läbigs G'schöpfli sicher isch. Wenn g'rad'<br />
+
Und nohe grabt, so wird em währli gäng
E Zug do uehe-n-oder abe fahrt,<br />
+
Si Schufle-n-und si Charst und Bickel gno
So zieht d'r Schwarz de Rosse d'Chömmet ab,<br />
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Und jo, d'r Tropf cha frili z'friede si
Und hänkt se do und dört a d'Tanne-n-uf;<br />
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Und danke, wenn'r ohni Präste-n-und
Au macht'r hie und do de Senne Spuk;<br />
+
Mit heiler Hut vo so're Chilbi chunnt.
Wenn eine-n-uehe-n-oder abe geit,<br />
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Und will es Wätter cho, will's Bise gä,
So wird 'r uff es lätzes Wägli g'füehrt,<br />
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So geit d'r Tüfel ab sim Schatz und chunnt
So ass'r lang nid weiss, wo's ane geit, -<br />
+
Uff d'Schlossflueh dört und jutzget, lärmidiert
Und d'rum, mi Mälcherbueb, d'rum ha-n-ig au<br />
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Und thuet, ass do bim Schloss, Gott b'hüet is doch,
Zum Himmel bätet jetz, um Schutz und Heil.-<br />
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Keis läbigs G'schöpfli sicher isch. Wenn g'rad'
Nu, mini liebe Chüehli, vorwärts, hai!"<br />
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E Zug do uehe-n-oder abe fahrt,
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So zieht d'r Schwarz de Rosse d'Chömmet ab,
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Und hänkt se do und dört a d'Tanne-n-uf;
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Au macht'r hie und do de Senne Spuk;
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Wenn eine-n-uehe-n-oder abe geit,
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So wird 'r uff es lätzes Wägli g'füehrt,
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So ass'r lang nid weiss, wo's ane geit, -
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Und d'rum, mi Mälcherbueb, d'rum ha-n-ig au
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Zum Himmel bätet jetz, um Schutz und Heil.-
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Nu, mini liebe Chüehli, vorwärts, hai!"
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== Quellen ==
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* Franz Josef Schild
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== Einzelnachweis ==
 
<references />
 
  
 
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Aktuelle Version vom 28. Dezember 2015, 10:42 Uhr

D'r Schlosstüfel im Bettleschloss
1860
Franz Josef Schild (Grossätti vom Leberberg)

D'r Schlosstüfel im Bettleschloss[1]'

...soeben vom Geschoss getroffen!

Jo, 'sLaub isch uehe, grüen isch's au im Thal,
Und 'sHeiweh uffe Bärg erwacht bim Senn
Und au bim Veh, au plogt's d'r Bützesenn,
Wo düre Winter z'Grenche g'fuet'ret het:
Si Fläck und Stärn thüe nümme guet im Stall,
D'r Neumichelitag isch halt v'rbi, -
Das wüsse sälbi Chüeh, si wüsse's z'guet.
Just isch's am Fritig, s'isch e guete Tag,
Wo bi d'r Uffahrt Glück und Säge bringt,
So wie m'r seit vo-n-alters her; d'rum tribt
D'r Bützesenn a sälbem Tag scho früeh
Vo Grenche-n-ab, d'r Mälcher geit vorus
Und lockt mit Johlijo und Hossässä
Die munt're Chüehli gege d'Bütze zue.

Und wie si oben-n-a d'r Burgmatt si,
Nid öppe grüsli wit vom Bettleschloss,
Zieht dört d'r Bützesenn si Chappe-n-ab,
Macht's Chrüz und seit e-n-ernste, fromme Spruch
Doher und murmlet dri: "Du guete Gott,
Di Allmacht und di Heiligkeit isch gross,
Füehr du-n-is doch bim Tag und bi d'r Nacht
Mit wiser Hang uff guete Wäge do

Bim Bettleschloss v'rbi, ig bitte di!"
D'r Mälcher, dä die Spärgementli g'seht,
Wo au dä Spruch und au das Bäte kört,
Möcht d'rum au gärn vom Meister wüsse, was
Er eigelig d'rmit de säge well.
"Nu Laubi umme, Chüehli hohä ho"
Rüeft du d'r Senn, zeigt d'ruf uff's Bettleschloss
Und seit: "So los m'r jetz frei ordli zue:
Dört uff d'r Flueh, wo bocksgrad uehe steit,
Dört isch vor mänggem, grüslig mänggem Johr,
Vor Zite, vom'r si nid b'sinne ma,
Es Schloss und d'rinn e Zwingherr g'si, dä 'sVolch
Zu alle Dinge drückt und zwunge het,
Er het uff alli Sache Stüre gleit
Und so d'rmit im arme plogte Bur
Die letschte Chrüzer gno, m'r isch em au
Bi Stock und Galge,-n-und wie süsch die Strof
No heisst, die schönste Früchte schuldig g'si;
Und wenn's e g'lustet het, so het'r eim
Die schönste Ross und Chüeh vom Wage g'spannt
Und mir nüd, dir nüd de do uehe g'füehrt.
Und isch im Thal es ordligs Meidli g'si,
So het'r's uff sis Schloss lo cho und het's
Zur g'heime Süng v'rfüehrt, v'rfüehrt mit Gäld,
Mit guete Worte-n-oder z'letscht mit G'walt.
O Gott, wie mänggi Muetter het de nid
Um d'Unschuld vo d'r liebe Tochter au
Im Stille briegget, und wie mängge Bur,
Wo drückt g'si-n-isch vom schwäre Joch, dem's Herz
Im Zwilchechittel g'schwinger g'chlopfet het,
Het nid a d'Rach' und a d'V'rgeltig dänkt
Und öppe-n-a 's Erlösigsstüngli g'laubt.

Dört äne, g'rad' dört äne-n-a d'r Aar,
Nid ebe wit vo sälbem Dorf, vo-n-Arch,
Si au no Räste vo me-n-alte Schloss.
Zur gliche Zit, wo-n-üse Zwingherr do
Im Schloss as wie nes Uthier g'huset het,
Het's au im Schloss bi-n-Arch e Zwingherr g'ha.
Däsälb dört isch, so seit m'r, mönschlig g'si,
Het sini Bure ni mit Last und Zwang
Und Ummuess g'nöthet, und het's Unrecht g'hasst.
D'rum het'r gäge Herr vom Bettleschloss
I wilder Täubi uff's V'rdärbe g'stunt.

Es isch e Summerobe g'si, so mild
Und still, do het d'r Zwingherr dört vo-n-Arch
Du mit d'r Schlossmagd do vom Bettleschloss
Bi sälber Flueh dört äne, oberlufts,
Rothflueh, so heisst si jetz sid sälber Zit,
Geheime Roth und Ungerredig g'ha,
Uff weli Art und Wis dä Grüsel do,
Wo si im Schloss do obe g'sädlet het,
Uff d'Site z'schaffe sig; und los, mi Bueb,
D'r Plan d'rzue isch gleitig g'schmiedet g'si.

Und wo am nächsten-n-Obe du d'r Vogt
Do obe-n-i d'r Stube g'hocket isch,
Am Tisch, und über neui Stür und Last
Im Stille bruetet het, und wo's im Dorf
Do z'Bettle niede nüni g'schlage het,
Het d'Schlossmagd 'sLicht i d'Stube treit und het's
Em Pfeister gege-n-über uffe Tisch
Vor ihre Herr und ihre Meister g'stellt;
Jo wägerli sie het's g'rad' vor ne g'stellt,
Zum g'wüsse Ziel und Zeiche zu sim Tod.
Und bloss e chlini Zit isch d'rüber hi,
So isch e Chrugle-n-us 'me-n-alte G'schoss
Vo-n-Arch, i d'Stube do vom Burgvogt cho
Und het ne g'füehrt zum g'rechte Richterstuehl,
Zum stränge Gott, es Glück für's ganze Thal!

Do obe spukt'r jetz sid sälber Zit
I Tüfelsg'stalt, d'r Geist vom Vogt, m'r seit,
Er hock' im Bode-n-inne ime Gang,
Uff riche Schätze-n-und uff Gäld, m'r glaubt
Für g'wüss, es sig e Chiste voll, und wenn's
D'r Eint' und Anger g'luste thuet, wo-n-au
D'r Mueth und au 'sGuräschi het
Und nohe grabt, so wird em währli gäng
Si Schufle-n-und si Charst und Bickel gno
Und jo, d'r Tropf cha frili z'friede si
Und danke, wenn'r ohni Präste-n-und
Mit heiler Hut vo so're Chilbi chunnt.
Und will es Wätter cho, will's Bise gä,
So geit d'r Tüfel ab sim Schatz und chunnt
Uff d'Schlossflueh dört und jutzget, lärmidiert
Und thuet, ass do bim Schloss, Gott b'hüet is doch,
Keis läbigs G'schöpfli sicher isch. Wenn g'rad'
E Zug do uehe-n-oder abe fahrt,
So zieht d'r Schwarz de Rosse d'Chömmet ab,
Und hänkt se do und dört a d'Tanne-n-uf;
Au macht'r hie und do de Senne Spuk;
Wenn eine-n-uehe-n-oder abe geit,
So wird 'r uff es lätzes Wägli g'füehrt,
So ass'r lang nid weiss, wo's ane geit, -
Und d'rum, mi Mälcherbueb, d'rum ha-n-ig au
Zum Himmel bätet jetz, um Schutz und Heil.-
Nu, mini liebe Chüehli, vorwärts, hai!"

Quellen

  • Franz Josef Schild

(Dieser Artikel ist Eigentum des Autors / der Autorin und kann deshalb nicht editiert werden.)

Einzelnachweis

  1. Schild, Franz Josef: Aus dem Leberberg : Gedichte und Sagen in Solothurner Mundart. Erstes Bändchen. - Beitrag zum schweizerischen Idiotikon. Biel: Steinheil, 1860. 106 S.