Bearbeiten von „Tripoli“

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=== Attraktionen am laufenden Band ===
 
=== Attraktionen am laufenden Band ===
  
Ein Kinematograph öffnete im Tripoli seine Pforten. Italienische und deutsche Stummfilme flimmerten über die Leinwand in der Baracke. Der Besitzer wollte mit deutschen Programmen und mit Inseraten im Grenchner Volksblatt auch die Grenchner ins Tripolikino locken, was ihm offenbar nicht besonders gut gelang. In Grenchen gab es bereits drei Kinos mit einem vielfältigen Programmangebot: [[Kino Sirius]] beim [[Restaurant Rosengarten]], die Kinos im [[Restaurant Bad]] und im [[Restaurant Bellevue]].
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Ein Kinematograph öffnete im Tripoli seine Pforten. Italienische und deutsche Stummfilme flimmerten über die Leinwand in der Baracke. Der Besitzer wollte mit deutschen Programmen und mit Inseraten im Grenchner Volksblatt auch die Grenchner ins Tripolikino locken, was ihm offenbar nicht besonders gut gelang. In Grenchen gab es bereits drei Kinos mit einem vielfältigen Programmangebot: Kino Sirius beim Restaurant Rosengarten, die Kinos im Restaurant Bad und im Restaurant Bellevue.
  
Selbst der Grenchner [[Musikverein Helvetia]] gab [[1912]] einige Konzerte im Tripoli und zwar in der Grande Cantine. Sogar die Musikgesellschaft Lengnau trat in der Grande Cantine im Tripoli auf.
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Selbst der Grenchner Musikverein Helvetia gab 1912 einige Konzerte im Tripoli und zwar in der Grande Cantine. Sogar die Musikgesellschaft Lengnau trat in der Grande Cantine im Tripoli auf.
  
Welche Anziehungskraft die Grossbaustelle in Grenchen ausübte, bezeugt ein Inserat des [[Restaurant Schönegg | Restaurants Schönegg]]. Die Aussicht auf die Tunnelbaustelle wird ganz besonders hervorgehoben.
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Welche Anziehungskraft die Grossbaustelle in Grenchen ausübte, bezeugt ein Inserat des Restaurants Schönegg. Die Aussicht auf die Tunnelbaustelle wird ganz besonders hervorgehoben.
  
 
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=== Zweiter Tunnelarbeiterstreik 25. August 1913 – 24. September 1913 ===
 
=== Zweiter Tunnelarbeiterstreik 25. August 1913 – 24. September 1913 ===
  
Der zweite und längere Streik begann am 25. August 1913, weil die Baugesellschaft am 22. August 1913 acht organisierte Werkstattarbeiter entlassen hatte unter dem Vorwand von Arbeitsmangel. Diesmal streikten auch die Tunnelarbeiter in Moutier. Insgesamt streikten etwa 1700 Arbeiter. Die Forderungen der Streikenden waren: sofortige Wiedereinstellung der 8 Entlassenen, 20 % (in Münster 25 %) Lohnerhöhung und die Abschaffung des verhassten Prämien- und Akkordsystems. Die Unternehmung sperrte auch bei diesem Streik alle Arbeiter aus. Am 3. September 1913 kam es in Grenchen zu einer grossen Solidaritätskundgebung der Grenchner Arbeiterschaft mit den italienischen Tunnelarbeitern. Ein Demonstrationszug marschierte ins Tripoli. Auf dem Platz unterhalb des [[#Die Italienerschule im Tripoli | Tripoli-Schulhauses]], das auch als Kirche diente, wandten sich die Arbeiterführer mit aufmunternden Reden an die rund 2000 Anwesenden (Streikende und Demonstranten). [[Arthur Stämpfli]], Arbeiter- und SMUV-Sekretär, von 1919-1933 Stadtammann von Grenchen und August Huggler, Sekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, während des [[Generalstreik 1918 | Generalstreiks]] Mitglied des Oltener Aktionskomitees, ergriffen das Wort. Weitere Redner waren Sig. Vielle, Streikführer, und Sekretär Faggi von der italienischen Maurer- und Handlanger-Gewerkschaft der Schweiz. Die Demonstrationsversammlung im Tripoli verabschiedete eine Resolution mit folgendem Wortlaut:
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Der zweite und längere Streik begann am 25. August 1913, weil die Baugesellschaft am 22. August 1913 acht organisierte Werkstattarbeiter entlassen hatte unter dem Vorwand von Arbeitsmangel. Diesmal streikten auch die Tunnelarbeiter in Moutier. Insgesamt streikten etwa 1700 Arbeiter. Die Forderungen der Streikenden waren: sofortige Wiedereinstellung der 8 Entlassenen, 20 % (in Münster 25 %) Lohnerhöhung und die Abschaffung des verhassten Prämien- und Akkordsystems. Die Unternehmung sperrte auch bei diesem Streik alle Arbeiter aus. Am 3. September 1913 kam es in Grenchen zu einer grossen Solidaritätskundgebung der Grenchner Arbeiterschaft mit den italienischen Tunnelarbeitern. Ein Demonstrationszug marschierte ins Tripoli. Auf dem Platz unterhalb des [[#Die Italienerschule im Tripoli | Tripoli-Schulhauses]], das auch als Kirche diente, wandten sich die Arbeiterführer mit aufmunternden Reden an die rund 2000 Anwesenden (Streikende und Demonstranten). Arthur Stämpfli, Arbeiter- und SMUV-Sekretär, von 1919-1933 Stadtammann von Grenchen und August Huggler, Sekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, während des Generalstreiks Mitglied des Oltener Aktionskomitees, ergriffen das Wort. Weitere Redner waren Sig. Vielle, Streikführer, und Sekretär Faggi von der italienischen Maurer- und Handlanger-Gewerkschaft der Schweiz. Die Demonstrationsversammlung im Tripoli verabschiedete eine Resolution mit folgendem Wortlaut:
  
 
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Die Société Franco-Suisse de Construction zeigte sich unnachgiebig. Es kam zu weiteren, allerdings viel kleineren Demonstrationen der Streikenden in Grenchen. Der Regierungsrat befürchtete die Ausweitung des Streiks zu einem Generalstreik und stellte die Füsilierkompanie I/50 auf Pikett. Am 20. September 1913 wurde die Kompanie aufgeboten (214 Mann) und am 22. September 1913 nach Grenchen kommandiert.
 
Die Société Franco-Suisse de Construction zeigte sich unnachgiebig. Es kam zu weiteren, allerdings viel kleineren Demonstrationen der Streikenden in Grenchen. Der Regierungsrat befürchtete die Ausweitung des Streiks zu einem Generalstreik und stellte die Füsilierkompanie I/50 auf Pikett. Am 20. September 1913 wurde die Kompanie aufgeboten (214 Mann) und am 22. September 1913 nach Grenchen kommandiert.
{{File.BildRechts|Breite=600|Ausrichtung=center|Bild=Tripoli Fuesilierkompanie Schulhaus 3.jpg|Text=Hauptverlesen der Ordnungstruppen (vermutlich Füsilierkompanie I/50) auf dem Schulhausplatz Schulhaus III,
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{{File.BildRechts|Breite=600|Ausrichtung=center|Bild=Tripoli Fuesilierkompanie Schulhaus 3.jpg|Text=Vermutlich Füsilierkompanie I/50 auf dem Schulhausplatz des Schulhauses III Grenchen, östlich der Turnhalle.}}
im Hintergrund die Häuser von Dr. Hermann Hugi und Frl. Gubler.}}
 
 
Vor Zuschauerreihen der Grenchner Bevölkerung marschierte die Kompanie mit scharf geladenen Gewehren und aufgepflanzten Bajonetten vom Bahnhof Süd zur Alten Turnhalle, wo Regierungsrat Hermann Obrecht die Truppe vereidigte und eine markige Ansprache hielt. Bis auf ein paar Geplänkel blieben Gewalttätigkeiten aus und am 25. September 1913 arbeitete man wieder. Die Arbeiter blieben diesmal mit ihren Forderungen weitgehend auf der Strecke. Die nach dem ersten Streik in Grenchen getroffenen Vereinbarungen (Arbeitszeit, Schiedsgericht, 5 % Lohnerhöhung) galten nun auch für Tunnelarbeiter in Moutier. In Moutier stellte die Unternehmung 10 und in Grenchen 24 Arbeiter nicht mehr ein. Man warf ihnen Tätlichkeiten während des Streiks vor.
 
Vor Zuschauerreihen der Grenchner Bevölkerung marschierte die Kompanie mit scharf geladenen Gewehren und aufgepflanzten Bajonetten vom Bahnhof Süd zur Alten Turnhalle, wo Regierungsrat Hermann Obrecht die Truppe vereidigte und eine markige Ansprache hielt. Bis auf ein paar Geplänkel blieben Gewalttätigkeiten aus und am 25. September 1913 arbeitete man wieder. Die Arbeiter blieben diesmal mit ihren Forderungen weitgehend auf der Strecke. Die nach dem ersten Streik in Grenchen getroffenen Vereinbarungen (Arbeitszeit, Schiedsgericht, 5 % Lohnerhöhung) galten nun auch für Tunnelarbeiter in Moutier. In Moutier stellte die Unternehmung 10 und in Grenchen 24 Arbeiter nicht mehr ein. Man warf ihnen Tätlichkeiten während des Streiks vor.
 
Die aufgebotene Kompanie konnte am 26. September 1913 wieder entlassen werden.
 
Die aufgebotene Kompanie konnte am 26. September 1913 wieder entlassen werden.
  
 
== Spital Tripoli ==
 
== Spital Tripoli ==
Die Geschichte des Spitals im Tripoli ist unter der Geschichte des [[Spital Grenchen | Spitals Grenchens]] beschrieben.
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{{File.BildRechts|Breite=500|Bild=Tripoli Spital.jpg|Text=Spital im Tripoli}}
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=== Grenchens erstes Spital befand sich im Tripoli ===
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1912 wurde mit dem Bau des Grenchenbergtunnels begonnen. Im Tripoli, der Wohnsiedlung der am Tunnelbau beteiligten italienischen Spezialarbeiter und ihrer Familien, liess die Bauleitung ein kleines, aber offenbar gut eingerichtetes Spital erbauen. Im Schlussbericht <ref>Schlussbericht über den "Bau der normalspurigen Hauptlinie Münster-Lengnau", Selbstverlag der BLS 1917</ref> an das Schweiz. Post- und Eisenbahndepartement aus dem Jahre 1917 finden wir folgende Ausführungen:
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"In Grenchen wurde mangels eines öffentlichen Spitals von der Unternehmung ein solches Gebäude in Riegelbau erstellt. Dasselbe enthielt nach Fertigstellung 35 Betten und ein Röntgenkabinett. Ein ständiger Wärter und [[#Bericht der Schwestern aus dem Tripoli | drei Krankenschwestern]] führten die Aufsicht."
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Professor Dr. C. Andrea schrieb in seiner Publikation „Münster-Lengnau-Bahn“ unter anderem:
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"Die Société Franco-Suisse stellte hier für den Sanitätsdienst einen eigenen Arzt, Dr. Hagnauer, an. In besonders schweren Fällen wurden gelegentlich auch die Ärzte von Grenchen beigezogen."
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Sämtliche Patienten aus dem Umkreis der Tunnelbauer und ihrer Angehörigen wurden hier im kleinen Spital<ref>"50 Jahre Samariterverein Grenchen" Jubiläumsschrift, Niederhäuser AG, Grenchen, 1948</ref> an der Alpenstrasse behandelt. Eine Ausnahme gab es jedoch für jene Kranken, die eine Spezialbehandlung nötig hatten.
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Am 1. Oktober 1915 wurde der Fahrbetrieb auf der Strecke Lengnau – Grenchen – Moutier aufgenommen. Doch die Geschichte des kleinen Spitals im Tripoli war damit noch längst nicht zu Ende.
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=== Die Gemeinde zeigt grosses Interesse ===
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Im September 1915 beschäftigte sich der Gemeinderat<ref>Gemeinderatsprotokoll 14. September 1915</ref> nicht zum ersten Mal mit der Frage, ob im „Spitäli“ ein Absonderungshaus oder eine Notfallstube eingerichtet werden sollte. Solche Absonderungshäuser wurden in allen grösseren Gemeinden der Schweiz eingerichtet. Damit wollte man erreichen, dass epidemisch Erkrankte (Pocken, Grippen etc.) die (noch) Gesunden nicht anstecken konnten. Für Grenchen war es eigentlich eine Notwendigkeit, ein Absonderungshaus einzurichten.
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Die Grenchner Ärzte zeigten sich vom Kauf des Tripoli-Spitals durch die Gemeinde nicht besonders begeistert. Vor allem der Zustand der Kanalisation machte ihnen Sorgen und sie meinten,
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"dass das Kaufs-Objekt noch viel Geld verschlingen würde, bis dasselbe den modernen und hygienischen Anforderungen entsprechen würde."
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Der Landbesitzer Josef Luterbacher war bereit, das Land, auf dem das Spital „provisorisch“ erstellt worden war, für 15 Rappen pro Quadratfuss (oder 1.65 Franken pro Quadratmeter) zu verkaufen. Diese Offerte schien dem Rat zu hoch zu sein und schliesslich entschied man, auf den Kauf gänzlich verzichten zu wollen. Die Gesundheitskommission erhielt den Auftrag, anderswo ein Absonderungshaus zu erbauen. Rund 30'000 Franken sollte dieses gemäss einer sechs Jahre zuvor errechneten Offerte kosten. An diese Investitionen würden Kanton und Bund rund 6'000 Franken leisten, teilte Josef Hof, der Aktuar der Grenchner Gesundheitskommission mit. Die Gesundheitskommission erhielt den Auftrag, eine aktualisierte Vorlage für den Bau eines Absonderungshauses auszuarbeiten. Für die Finanzierung des geplanten Vorhabens solle der Spitalfonds herbeigezogen werden.
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=== Was geschah dann? ===
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Offenbar war das Geschäft „Tripoli-Spital“ für den Gemeinderat abgeschrieben. Innerhalb der nächsten drei Monate musste aber einiges geschehen sein, denn am 18. Dezember 1915 reichte der Besitzer des Grundstückes, der bereits bekannte Landwirt Josef Luterbacher, bei der Bauverwaltung die Pläne für die Erweiterung des Hauses um einen nordwestlich gelegenen Operationssaal ein. Was beabsichtigte Luterbacher mit diesem Erweiterungsbau? Die Baupläne wurden vom Grenchner Architekten Otto Stalder ausgefertigt.
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Am 21. Dezember 1917, trat in Grenchen ein Pockenfall auf. Damit trat die Geschichte des „Tripoli-Spitals“ in eine neue Phase ein. Dazu Werner Strub<ref name="Strub">Werner Strub „Heimatbuch Grenchen“ Vogt-Schild AG, Solothurn, 1949</ref> im ‚Heimatbuch Grenchen':
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"Die Kranke musste isoliert und sieben Wochen im Absonderungshaus in Grenchen untergebracht werden, wo sie unter der Obhut einer Rotkreuzschwester stand."
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Die Gemeinde hatte in der Zeit zwischen 1915 und 1917 das kleine Spital erworben und richtete es als Notspital und Absonderungshaus ein. 1917 lebten zwei Familien im Gebäude, die während der Quarantäne der Pockenkranken interniert und durch die Gemeinde verpflegt wurden. Bereits am 6. Februar 1918 wurde die Erkrankte als geheilt aus dem Spitäli entlassen.
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Offenbar wurde das kleine Spital 1923 erneut als Absonderungshaus gebraucht. Während einer vier Monate lang dauernde Pockenepidemie wurden hier 35 Patienten gepflegt. Strub<ref name="Strub"/> schreibt:
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"Glücklicherweise waren trotz einiger schweren Fälle keine Todesfälle zu verzeichnen."
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=== Die Grippe sucht Grenchen heim ===
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Wir müssen ins Jahr 1918 zurück gehen: Auch in Grenchen litt die Bevölkerung unter der Grippe. Die Statistik zeigte, dass täglich 30 bis 50 Neuerkrankungen auftraten. Dazu schreibt der Chronist Werner Strub<ref name="Strub"/>:
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„Die private Behandlung genügte nicht mehr, die Heranziehung von Pflegepersonal war fast unmöglich, ein Krankenhaus stand nicht zur Verfügung; die Spitäler in unsern grösseren Nachbarorten waren überfüllt."
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In unserer Gemeinden wurden zwei Grippenwellen beobachtet. Im Verlauf der ersten Welle wurde im Schulhaus 2 ein Notspital errichtet.
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"Die Beschaffung von Spitalmaterial blieb grösstenteils auf die freiwillige Hilfeleistung angewiesen. In der Turnhalle wurde eine Desinfektionsanlage installiert."
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Während der zweiten, stärkeren Epidemiewelle konnten die Erkrankten im Tripolispital untergebracht werden. Das alte „Spitäli“ bestand noch bis 1980. Anlässlich der Volkszählung 1960 besuchte der Autor das „alte Spitäli“. Damals lebten drei Familien im alten und im Innern reichlich verwinkelten Haus.
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=== Auf eigenen Füssen stehen ===
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In Grenchen starben im Verlaufe der Epidemie 90 Personen, und man rechnet, dass zwischen 60 und 70 Prozent der Bevölkerung erkrankt war. Diese Ereignisse hinterliessen in der Bevölkerung einen tiefen Eindruck. Behörden und Bevölkerung Grenchens hatten festgestellt, dass im Notfall kein Ausweichen auf die Nachbarspitäler möglich ist. Und, eine ähnliche Epidemie konnte jederzeit wieder ausbrechen. Der Gedanke, für die Gemeinde ein eigenes Spital zu schaffen und so im Notfall unabhängig zu sein, prägte sich der Gemeinschaft ein.
  
 
== Krankheiten und sanitäre Lage im Tripoli ==
 
== Krankheiten und sanitäre Lage im Tripoli ==
  
 
In der Monografia della Società di Mutuo Soccorso berichtete Dr. med. E. Levy, praktizierender Arzt in Grenchen und zuständiger Arzt der Società die Mutuo Soccorso, über Krankheiten und die sanitäre Situation im Tripoli<ref>Übersetzung aus dem italienischen von Carlo Buletti.</ref>
 
In der Monografia della Società di Mutuo Soccorso berichtete Dr. med. E. Levy, praktizierender Arzt in Grenchen und zuständiger Arzt der Società die Mutuo Soccorso, über Krankheiten und die sanitäre Situation im Tripoli<ref>Übersetzung aus dem italienischen von Carlo Buletti.</ref>
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{{File.BildRechts|Breite=200|Bild=Tripoli Dr Levy.jpg|Text=Dr. med. E. Levy}}  
 
{{File.BildRechts|Breite=200|Bild=Tripoli Dr Levy.jpg|Text=Dr. med. E. Levy}}  
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Levy berichtet über die ersten Monate des Tunnelbaus in Grenchen, als das [[#Spital Tripoli | Spital]] der Baugesellschaft noch nicht bereit stand. Das Tripolispital nahm am 7. Oktober 1912 den Betrieb auf, die Krankenkasse Società di Mutuo Soccorso funktionierte seit anfangs 1912.
 
Levy berichtet über die ersten Monate des Tunnelbaus in Grenchen, als das [[#Spital Tripoli | Spital]] der Baugesellschaft noch nicht bereit stand. Das Tripolispital nahm am 7. Oktober 1912 den Betrieb auf, die Krankenkasse Società di Mutuo Soccorso funktionierte seit anfangs 1912.
  
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[[Kategorie:Eisenbahn]]
 
[[Kategorie:Eisenbahn]]
[[Kategorie:Tunnelbau]]
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[[Kategorie:Bauten]]
 
[[Kategorie:Gesellschaftliches Leben]]
 
[[Kategorie:Gesellschaftliches Leben]]

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