Werner Vogt: Unterschied zwischen den Versionen

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Werner Vogt wurde [[1905]] geboren und stammte aus einer Grenchner Uhrenfamilie. Nach seiner Schulzeit entschied er sich für den Besuch des Lehrerseminars und unterrichtete anschliessend in Steinhof, Derendingen und Biberist. In Biberist wurde Vogt für einige Jahre sesshaft, heiratete, engagierte sich politisch aktiv in der Sozialdemokratischen Partei (SP) und wurde in den dortigen Gemeinderat gewählt. Als Vogt [[1930]] in Grenchen zum [[ Schule | Primarlehrer]] ernannt wurde, kehrte er mit der Familie in seine Heimatgemeinde zurück. Nach einigen Jahren wechselte er von der Primar- an die [[Gewerbeschule]]. Seine politischen Ambitionen führte Werner Vogt allerdings trotz des Ortswechsels fort: [[1933]] gewann er für die [[SP]] die Wahl in den Solothurner Kantonsrat, den er [[1948]] präsidierte. Aber auch in Grenchen selbst blieb Vogt politisch aktiv und war Mitglied in verschiedenen Kommissionen der [[Einwohnergemeinde]], wie der Gas-, Elektrizität- und Steuerkommission. Von [[1942]]-[[1952]] präsidierte er ausserdem die [[Allgemeine Konsumgenossenschaft Grenchen]], wo er sich für den Ausbau der Quartierversorgung einsetzte. [[1952]] wechselte Vogt vom Kantons- in den Regierungsrat, womit eine 120-jährige Vorherrschaft des Freisinns in dem Exekutivgremium zu Ende ging. Im Regierungsrat übernahm Vogt während 17 Jahren die Leitung des Departements des Inneren sowie des Volkswirtschaftsdepartements. Mit seiner Wahl in den Ständerat [[1963]] vertrat Vogt den Kanton Solothurn nun auf nationaler Ebene. Bis zu seinem Rücktritt [[1971]] arbeitete er intensiv in der Finanz-, Aussenwirtschafts- und aussenpolitischen Kommission mit. Zudem war Vogt seit seinem 20. Lebensjahr überzeugter Atheist. Aus diesem Grund entschied er sich [[1930]] zur Mitgliedschaft in der [[Freidenker-Vereinigung]] und war [[1970]] einer der Initianten bei der Gründung der Sektion Grenchen.
  
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[[1967]] fanden am 29. Oktober National- und Ständeratswahlen statt. Von den 5‘319 Stimmberechtigten nahmen 4‘009 am Wahlgang teil. Diese Zahl entspricht einer Stimmbeteiligung von stolzen 75.4 Prozent. Diese hohe Stimmbeteiligung, die heute Vorbildcharakter besitzt, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass vier Grenchner im Wahl-Rennen standen. Diese schnitten in ihrer Gemeinde denn auch sehr gut ab und der Sozialdemokrat und Regierungsrat Werner Vogt, der in seiner Heimatgemeinde 3‘999 Stimmen erhielt, wurde zum Ständerat gewählt. – Erich Wolf, Rechtskonsulent der Stadt, der für die [[SP]] ins Rennen ging, erhielt in Grenchen 1‘941 Stimmen. Für die [[FDP]] startete Ing. Fritz Ramser und vereinigte 2‘726 Stimmen auf sich. Für [[CVP]] ging Bezirkslehrer Hanspeter Kaufmann ins Rennen und erhielt in Grenchen 699 Stimmen. Wenn sie auch nicht nach Bern reisen durften, mit Genugtuung konnten die drei Grenchner feststellen, dass sie in ihrer Heimatgemeinde an der Spitze ihrer jeweiligen Listen standen.
 
[[1967]] fanden am 29. Oktober National- und Ständeratswahlen statt. Von den 5‘319 Stimmberechtigten nahmen 4‘009 am Wahlgang teil. Diese Zahl entspricht einer Stimmbeteiligung von stolzen 75.4 Prozent. Diese hohe Stimmbeteiligung, die heute Vorbildcharakter besitzt, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass vier Grenchner im Wahl-Rennen standen. Diese schnitten in ihrer Gemeinde denn auch sehr gut ab und der Sozialdemokrat und Regierungsrat Werner Vogt, der in seiner Heimatgemeinde 3‘999 Stimmen erhielt, wurde zum Ständerat gewählt. – Erich Wolf, Rechtskonsulent der Stadt, der für die [[SP]] ins Rennen ging, erhielt in Grenchen 1‘941 Stimmen. Für die [[FDP]] startete Ing. Fritz Ramser und vereinigte 2‘726 Stimmen auf sich. Für [[CVP]] ging Bezirkslehrer Hanspeter Kaufmann ins Rennen und erhielt in Grenchen 699 Stimmen. Wenn sie auch nicht nach Bern reisen durften, mit Genugtuung konnten die drei Grenchner feststellen, dass sie in ihrer Heimatgemeinde an der Spitze ihrer jeweiligen Listen standen.
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== Quellen ==
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* KAUZ, Daniel et al., Stadt Grenchen (Hrsg.), [[Vom Bauerndorf zur Uhrenmetropole]]. Grenchen im 19. und 20. Jahrhundert, Grenchen 2018, S. 186f.
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* O.A., Alt SP-Regierungsrat Werner Vogt gestorben, in: Grenchner Tagblatt, 12.07.2000.
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* O.A., Erinnerungen an Werner Vogt, in: Bieler Tagblatt, 6.02.2001.
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* O.A., Zusammenfassung der Lebensdaten von Werner Vogt, in: Stadtarchiv Grenchen.
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* [[German Vogt | VOGT, German]], Werner Vogt, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 23.10.2012, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032532/2012-10-23/ (Zugriff: 13.07.2020).
  
 
== Weblinks ==
 
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== Quellen ==
 
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[[Kategorie:Person|Vogt, Werner]]
 
[[Kategorie:Person|Vogt, Werner]]

Version vom 28. November 2020, 09:36 Uhr

Werner Vogt
* 11.Mai 1905 in Grenchen
† 10. Juli 2000 in Bettlach
Lehrer und Politiker


Text Ehrentreppe

Werner Vogt wurde 1905 geboren und stammte aus einer Grenchner Uhrenfamilie. Nach seiner Schulzeit entschied er sich für den Besuch des Lehrerseminars und unterrichtete anschliessend in Steinhof, Derendingen und Biberist. In Biberist wurde Vogt für einige Jahre sesshaft, heiratete, engagierte sich politisch aktiv in der Sozialdemokratischen Partei (SP) und wurde in den dortigen Gemeinderat gewählt. Als Vogt 1930 in Grenchen zum Primarlehrer ernannt wurde, kehrte er mit der Familie in seine Heimatgemeinde zurück. Nach einigen Jahren wechselte er von der Primar- an die Gewerbeschule. Seine politischen Ambitionen führte Werner Vogt allerdings trotz des Ortswechsels fort: 1933 gewann er für die SP die Wahl in den Solothurner Kantonsrat, den er 1948 präsidierte. Aber auch in Grenchen selbst blieb Vogt politisch aktiv und war Mitglied in verschiedenen Kommissionen der Einwohnergemeinde, wie der Gas-, Elektrizität- und Steuerkommission. Von 1942-1952 präsidierte er ausserdem die Allgemeine Konsumgenossenschaft Grenchen, wo er sich für den Ausbau der Quartierversorgung einsetzte. 1952 wechselte Vogt vom Kantons- in den Regierungsrat, womit eine 120-jährige Vorherrschaft des Freisinns in dem Exekutivgremium zu Ende ging. Im Regierungsrat übernahm Vogt während 17 Jahren die Leitung des Departements des Inneren sowie des Volkswirtschaftsdepartements. Mit seiner Wahl in den Ständerat 1963 vertrat Vogt den Kanton Solothurn nun auf nationaler Ebene. Bis zu seinem Rücktritt 1971 arbeitete er intensiv in der Finanz-, Aussenwirtschafts- und aussenpolitischen Kommission mit. Zudem war Vogt seit seinem 20. Lebensjahr überzeugter Atheist. Aus diesem Grund entschied er sich 1930 zur Mitgliedschaft in der Freidenker-Vereinigung und war 1970 einer der Initianten bei der Gründung der Sektion Grenchen.

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Ständeratswahlen 1967

1967 fanden am 29. Oktober National- und Ständeratswahlen statt. Von den 5‘319 Stimmberechtigten nahmen 4‘009 am Wahlgang teil. Diese Zahl entspricht einer Stimmbeteiligung von stolzen 75.4 Prozent. Diese hohe Stimmbeteiligung, die heute Vorbildcharakter besitzt, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass vier Grenchner im Wahl-Rennen standen. Diese schnitten in ihrer Gemeinde denn auch sehr gut ab und der Sozialdemokrat und Regierungsrat Werner Vogt, der in seiner Heimatgemeinde 3‘999 Stimmen erhielt, wurde zum Ständerat gewählt. – Erich Wolf, Rechtskonsulent der Stadt, der für die SP ins Rennen ging, erhielt in Grenchen 1‘941 Stimmen. Für die FDP startete Ing. Fritz Ramser und vereinigte 2‘726 Stimmen auf sich. Für CVP ging Bezirkslehrer Hanspeter Kaufmann ins Rennen und erhielt in Grenchen 699 Stimmen. Wenn sie auch nicht nach Bern reisen durften, mit Genugtuung konnten die drei Grenchner feststellen, dass sie in ihrer Heimatgemeinde an der Spitze ihrer jeweiligen Listen standen.

Quellen

  • KAUZ, Daniel et al., Stadt Grenchen (Hrsg.), Vom Bauerndorf zur Uhrenmetropole. Grenchen im 19. und 20. Jahrhundert, Grenchen 2018, S. 186f.
  • O.A., Alt SP-Regierungsrat Werner Vogt gestorben, in: Grenchner Tagblatt, 12.07.2000.
  • O.A., Erinnerungen an Werner Vogt, in: Bieler Tagblatt, 6.02.2001.
  • O.A., Zusammenfassung der Lebensdaten von Werner Vogt, in: Stadtarchiv Grenchen.
  • VOGT, German, Werner Vogt, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 23.10.2012, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032532/2012-10-23/ (Zugriff: 13.07.2020).

Weblinks