Ruffinihochhaus

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Ruffini Hochhaus AK.jpg
Ruffinihochhaus
Ruffinistrasse 1

Gegen die Wohnungsnot[Bearbeiten]

Markant ragt am westlichen Stadteingang das rote Hochhaus an der Ruffinistrasse in den Himmel. Zusammen mit den drei nachstehenden Scheibenhäusern bildet es ein Ensemble. Das Hochhaus entstand zwischen 1963 und 1965. In dieser Zeit nahm die Bevölkerung in Grenchen jährlich zwischen um 500 bis 1'000 Personen zu. Es herrschte Wohnungsnot.
Die Überbauung "Viadukt", wie das Projekt in der Planungsphase genannt wurde, war als klare Antwort auf diesen Notstand gedacht. Geplant waren zehn Bauten, wozu ein Kinderhort und ein Ladenzentrum gehörten. Den Planern war die ungünstige Lage zwischen SBB-Linie und Hauptstrasse bewusst. Sie versuchten mit der lagemässigen Ausrichtung der Wohnungen und besonderen Schallisolationen darauf zu reagieren.

Einzig in seiner Art[Bearbeiten]

Der Sichtbacksteinbau an der Ruffinistrasse ist ein typischer Vertreter der Schweizer Hochhausbauten der Sechzigerjahre. Charakteristikum dieser Bauten ist das Bemühen der Bauherrschaft, den gesamten Aussenraum der Gebäude auszunutzen. So sind die Wohnungen in alle vier Himmelsrichtungen angelegt, der Grundriss ist kreuzähnlich und mit einem (für damalige Verhältnisse) grosszügigen Balkon versehen. Diese Hochhausart ist vor allem in der Schweiz realisiert worden. Im Fall des Ruffinihochhauses wurde diese Methode allerdings nicht ganz konsequent umgesetzt. Im Gegenzug sorgte der Architekt mit verschiedenen Versätzen für den Aufbau einer gewissen Privatsphäre.Im Innern besitzt das Hochhaus einen Betonkern, aussen ist das Gebäude mit Sichtbackstein umkleidet. Beim Ruffinihochhaus handelt es sich um das höchste Gebäude Europas, das in dieser speziellen Bauart errichtet wurde. Die Konstruktion verlangte von den Backsteinen eine besonders hohe Qualität. Die unteren Steine wurden einer speziellen Kontrolle unterzogen, um sicherzustellen, dass sie dem auf ihnen liegenden Gewicht standhalten werden.

Erwähnungen[Bearbeiten]

  • Dem Ruffinihochhaus und zwölf weiteren ausgewählten architektonischen Ansichten begegnen wir im Führer "Architektonische Ansichten" mit Fotos des Solothurners Hansruedi Riesen.
  • Das Buch: «Baukultur im Kanton Solothurn 1940-1980: ein Inventar zur Architektur der Nachkriegsmoderne» von Michael Hanak im Auftrag der Solothurner Denkmalpflege dokumentiert das Hochhaus auch. Verlag Scheidegger & Spiess, 2013, ISBN 385881394X, ISBN 9783858813947.

Quelle[Bearbeiten]

  • Text von Lukas Walter
  • Bauunterlagen Baudirektion Grenchen