Parktheater

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Parktheater
Lindenstrasse 41, 2540 Grenchen


Parktheaters mit Gartenwirschaft.
Eröffnungsfeier des Parktheaters am 10. September 1955. Freude herrschte.
Aufführung des Theaterstücks "Höhenluft" von Adolf Furrer im Jahre 1960. Die Aufführung erfolgte anlässlich der Abschiedsfeier von Adolf Furrer.

Architekt

Das Parktheater[1] Grenchen, ein Werk des Architekten Ernst Gisel[2].

Ein Start nach Mass mit Mozarts Zauberflöte

Anlässlich der Eröffnung des Parktheaters am 10. September 1955 umriss Stadtamann Adolf Furrer die Aufgaben des Hauses als „Thalientempel“.

Am 24. September begann im Parktheater die erste Theatersaison mit Mozarts „Zauberflöte“.

Für Adolf Furrer, kunstsinniger Schriftsteller, Nationalrat und Grenchner Ammann war es ganz nach Schillers Vorgabe klar, dass das Theater ein „Bildungsmittel“ und ein „Erhebungsmittel“ sein müsse. Er zeigte in seiner Eröffnungsansprache zwar ein gewisses, aber nur leises Verständnis für den Wunsch nach Unterhaltung und Zerstreuung und meinte dazu: „Aber wenn nur das ausgelassene, leichtgeschürzte Mägdlein der unbeschwerten Muse auf dieser Bühne Gastrecht erhalten sollte, dann haben wir auf dieses Haus zu viel Sorgfalt und Liebe verwendet, dann hätten wir mit dem finanziellen Aufwand Verschwendung getrieben.“ – Für Adolf Furrer und mit ihm auch für den Verwaltungsrat war es klar, dass Grenchen ein geeigneter Ort zum Aufbau einer Theatertradition sei, denn Karl Mathy, der erste Grenchner Bezirksschullehrer berichtete in seinen Erinnerungen, Jugendliche hätten ihm erzählt, dass früher im Dorfe eine grosse Theatertradition geherrscht habe. Die jungen Leute berichteten ihm von Aufführungen der „Genoveva“ (es dürfte sich hier um jene bekannte Dichtung des Bauerndichters und Grenchner Gemeindeammanns Andreas Ris gehandelt haben). Mathy entschloss sich dann, diese Tradition fortzusetzen und das Stück „Hans Waldmann* aufzuführen. Dabei stellten die Behörden fest, dass dank dieses Projektes im Dorf unter den jungen Leuten während des ganzen Winters über kein Streit ausgebrochen sei. Diese Tradition neu aufleben zu lassen, war Absicht von Adolf Furrer, denn er sah (nicht zu Unrecht!) in der kulturellen Tätigkeit generell Ansätze zu positiven Entwicklungen der Gesellschaft. Adolf Furrer wollte, dass das Parktheater den Vereinen die Möglichkeit zu Auftritten gebe. Von ihnen erwartete er den kommenden kulturellen Aufschwung in Grenchen. Eine detaillierte Geschichte des Theaterbaus wurde von Rektor René Stämpfli überliefert. Als verantwortlicher Präsident der Saalbaukommission führte er ein genaues Tagebuch, in dem er alle Ereignisse festhielt.

Vorhang auf!

Erster Präsident der Theaterkommission war Paul Glocker. Er nahm die Einweihungsfeier zum Anlass, auf kommende Veranstaltungen hinzuweisen. Wie im Titel bereits angetönt begann das Grenchner Parktheater-Leben mit der Aufführung der „Zauberflöte“ des Berner Stadttheaters. Dann trat die Basler „Komödie“ , das Berner „Atelier-Theater“ und wieder das Berner Stadttheater mit der Operette „Schwarzwaldmädel“ auf. In seinem Bericht als Architekt wies Ernst Gisel unter anderem auf die Kunst im Parktheater hin, den (inzwischen verloren gegangenen) Teppich der Elsie Giauque beispielsweise und die Bildscheibe von Otto Staiger (Basel) im Gemeinderatssaal. Für Ernst Gisel war es wichtig, dass ins kulturelle Geschehen die Auseinandersetzung mit der einzigartigen Park-Landschaft gehört. Zum Platz vor dem Theatereingang sagte Gisel: „Dieser Platz ist vom Verkehr abgerückt und wird nicht als Parkplatz verwendet.“ Diese Idee wurde – leider – nicht umgesetzt! - Der berühmte Architekt schloss seine Ansprache: „Wir hoffen, die Stadt Grenchen werde für ihren Mut, einen so grosszügigen Bau erstellt zu haben, belohnt und dieses Theater entwickle sich bis in ein paar Jahren zu einem wirklichen Kulturzentrum, wo der Bevölkerung und vor allem der heranwachsenden Generation, jene Werte vermittelt werden, die keiner Krise unterworfen sind.“

Einzelnachweis

  1. Parktheater mit Saalbau Grenchen
  2. Ernst Gisel auf Wikipedia.

Quellen

Weblinks