Grenchen Tourismus

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1965 wurde der Grenchner Verkehrs- und Verschönerungsverein, heute „Grenchen Tourismus“, gegründet. Eric Meister, ein Mitglied der ersten Stunden und ehemaliger Präsident, hielt die wichtigsten Stationen der Organisation in einem Bericht fest.

Ein aus dem Berner Oberland nach Grenchen gezogener Mann schrieb eines Tages einen Leserbrief. In diesem wunderte er sich darüber, dass Grenchen keinen Verkehrsverein besitze und bezeichnet diese Lücke als einen grossen Standortnachteil. – Diese Meinung wurde von der Gemeinderatskommission geteilt. Sie setzte, wie das in solchen Fällen üblich ist, einen Ausschuss ein, in dem mit den Gemeinderäten Paul Wälti , Marcel Weya und Rainer W. Walter alle damaligen politischen Parteien der Stadt vertreten waren. Die drei Ausschussmitglieder erhielten den Auftrag, die Statuten für einen zukünftigen Verkehrsverein auszuarbeiten und anschliessend diesen Verein zu gründen.

Grenchens touristische Anfänge liegen weit zurück

Doch die Geschichte des Grenchner Tourismus begann viel früher: Die Gemeinnützige Gesellschaft spielte im 19. und 20. Jahrhundert nicht allein in Grenchen, hier aber sehr stark, eine gesellschaftbestimmende Rolle. Sie war es, welche in Grenchen den Kampf gegen die Kindersterblichkeit aufnahm. Sie gründete den Samariterverein und setzte sich für die Einführung der Hauswirtschaftsschule ein. Schliesslich kämpfte die GGG für die Beibehaltung des arbeitsfreien Sonntags. Die Arbeit der Gemeinnützigen Gesellschaft, der alle Grenchner mit Rang und Namen angehörten, setzte dort ein, wo Mitglieder eine Lücke im gemeinsamen Wirken der Gemeinschaft entdeckte.

Deshalb wohl konzentrierte die Gemeinnützige Gesellschaft in den beiden Jahren 1906 und 1907 ihre Tätigkeit auf zwei Gebiete: Weil Grenchen keinen Verkehrsverein hatte, nahm sich die Gesellschaft dessen Aufgaben an. Im Zentrum des Dorfes wurde eine „hübsche“ Anlage geschaffen (war das der Lindenpark?). Das Vorhaben wurde von der Gemeinde und Privaten unterstützt. Ein zweites Projekt galt dem Grenchenberg. Einwohner- und Bürgergemeinde sanierten den Weg durchs Engloch und errichteten bessere Schutzwehren auf der Wandfluh. Der Grenchenberg mit seinen damals vier Sennhöfen war das „Herzstück“ der touristischen Förderung in Grenchen. Und schliesslich stellte die Gesellschaft Wegweiser zu den schönsten und interessantesten Punkten der Gemeinde auf. Leider weiss man heute nicht mehr, wo damals diese sehenswerten Punkte im Ortsbild zu finden waren. Irgendwann später scheint auch ein Verkehrsverein existiert zu haben, denn im Anschluss an die Gründungsversammlung des heutigen Vereins vom 7. Juli 1965 trat ein älterer Herr vor den gewählten Vorstand und überreichte diesem ein Bankbüchlein, das er als Kassier einer früheren Tourismus Organisation während Jahren treu verwaltet hatte. In überregionalen Publikationen wurde darauf gespottet, Grenchen gründe Vereine, die bereits existierten.

Das Risiko wurde belohnt

Der Verkehrsverein übernahm zahlreiche Aufgaben im Interesse der Stadt. Unter anderem wurde eine Schrift für Neu-Grenchnerinnen und Grenchner geschaffen, später folgten ein Hotelverzeichnis und ein Monatsbulletin. Zuerst wollte der neue Verein den hier wohnenden Menschen zeigen, dass Grenchen seinen Bewohnern etliches zu bieten hat. Allerdings reichten die Mitgliederbeiträge und der Beitrag der Stadt nicht aus, um alle Aufgaben angehen zu können. Um neues Geld zu finden, beschloss die Generalversammlung 1969 einen ersten Grenchner Taler in Silber und Gold prägen zu lassen. Der Künstler Peter Travaglini schuf den Entwurf für den Taler. Dieser zeigte die berühmte Barockplastik des „ Chappelitüfels“. Diese steht heute in der röm.-kath. Kirche Sankt Eusebius. Der Verkehrsverein ging ein grosses Risiko ein: Die 7000 Silber und 200 Goldtaler kosteten 138‘000 Franken. – Doch der Verkauf verlief ausgezeichnet und nach Abschluss der Aktion hatte der Verein 33‘000 Franken Reingewinn in der Kasse.

Ein Pluspunkt – Attraktiv Ferien

Der Verkehrsverein Grenchen erlebte in den folgenden Jahren viele Auf und Ab. Seine Exponenten setzten sich immer wieder für das Skigebiet Grenchenberg ein, Loipen wurden erstellt und von Eric Meister vorbildlich betreut. Man sprach vom Aaresteg, vom Bootshafen, vom Gründen eines Tierparks im „Chappelitäli“ und von der Auferstehung der sagenhaften Blumenuhr im Stadtzentrum. Diese Vorhaben wurden nicht zuletzt aus finanziellen Gründen nie realisiert. – Verwirklicht wurde jedoch auf Initiative des Verkehrsvereins unter anderem der Familiengartenverein, dem die Stadt südlich des Eichholzschulhauses ein grössere Landparzelle zur Verfügung stellte. Dieser Verein existiert auch heute noch und erfreut sich grosser Beliebtheit. Realisiert wurde 1986 die Aktion „Attraktiv Ferien“. Auch mit dieser Aktion konzentrierte sich der Verkehrsverein auf die Wohnbevölkerung und deren Interesse. Diese Aktion erlebt jedes Jahr eine neue Folge. Sie richtet sich in erster Linie an Grenchnerinnen und Grenchner, die während der Ferienzeit im Sommer daheim bleiben. Mit einer Reihe Gutscheine werden ihnen verschiedene Aktivitäten von der Aareschifffahrt bis zum Minigolf angeboten.

Quellen

Weblinks