Franz Girard

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Franz Girard
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Verwandt: Josef Girard (Vater), Euseb Girard (Bruder), Josef Girard (Bruder)


Eine Versicherungspolice 1845 berichtet[Bearbeiten]

Im Grenchner Stadtarchiv wird ein «Voranschlag und Versicherungsschein» der Schweizerischen Mobiliarversicherungsgesellschaft aufbewahrt, unterzeichnet am 9. Juni 1845 von Franz Girard, dem Sohn Josef Girards. Das gesamte Mobiliar, die Fahrhabe, die Wäsche usw. des Bachtelenbades wurde damals genau inventarisiert, die Geld-Werte aller Objekte eingetragen und schliesslich gesamthaft mit 25’093.50 Franken eingetragen.

Im Bachtelenbad befanden sich damals 74 Bettgestelle zu 6 Franken das Stück geschätzt, 66 Matratzen zu 20 Franken das Stück, aber auch 11 Sofas, die damals 60 Franken pro Einheit gekostet haben mochten. Kein Wunder, wurde die Benützung der Sofas den Kurgästen pro Tag mit 10 Centimes in Rechnung gestellt. Den Gästen standen 235 Stühle und 650 Servietten zur Verfügung. Abends leuchtete man den Besuchern mit Lichtstöcken zum Zimmer, von denen es 45 gab (das Stück notabene zu 1.50 Franken). Mit 1000 Franken wurde die Bad-Apotheke versichert, die sehr reich dotiert gewesen sein musste, und in der

Bibliothek befanden sich 100 Bücher, die zusammen 150 Franken galten.

Dazu wurden im Bachtelenbad auch Tiere gehalten. Die 7 Pferde wurden zusammen zu 1680 Franken versichert, wogegen die 10 Kühe gerade noch 800 Franken galten und die 4 Schweine lediglich 80 Franken. Im Keller lagerten 20 Fässer Wein, das Piece zu 40 Franken, und 3’000 Flaschen geistiger Getränke, die zusammen 1500 Franken galten (an Tranksame fehlte es den damaligen Badegästen fürwahr nicht!). In Scheunen und Speichern wurden 120 Klafter Heu, 2000 Garben Dinkel, 100 Garben Roggen, 200 Garben Gerste und schliesslich 800 Garben Hafer aufbewahrt. In den Zimmern hingen 80 Spiegel, standen 49 Schränke und 60 Nachttische. Das Bad verfügte über 100 Tischtücher, 260 Bettücher, 240 Bettüberzüge und schliesslich über 200 Hemden. Keine Rede ist in der Versicherungspolice von Boden- Teppichen oder Tisch-Teppichen, dafür wird eine Stockuhr auf 100 Franken geschätzt. Nicht detailliert aufgeführt wurde in der Police das Geschirr, doch der Wert der Gläser, Kristallschalen, der Fayencen und der eisernen und kupfernen Küchengeräte wird auf 1577.50 Franken geschätzt. Es scheint, dass das Grenchen-Bad im Jahre 1845 sehr wohl ausgerüstet und auf jeden grösseren Gästeansturm vorbereitet war.