Als Grenchen begann seine Geschichte zu entdecken: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Juli 2017, 16:26 Uhr

1948 – drei Jahre nach Kriegsende und am Beginn einer Phase beispielloser Hochkonjunktur erschienen in Grenchen zwei sehr lokal ausgerichtete Publikationen. Diese dürften nicht zuletzt dazu geführt haben, dass man sich mehr als bisher begann für die Geschichte Grenchens zu interessieren. In der Jubiläumsschrift zum 50jährigen Bestehen des Grenchner Samaritervereins veröffentlichten die beiden Lokalhistoriker Werner Strub und Dr. Hermann Hugi erstmals Aufsätze zur Geschichte der Gemeinde. Das allgemeine Interessen an diesen Texten war derart gross, dass noch im gleichen Jahr eine Broschüre mit dem Titel „Grenchen einst und jetzt“ erschien. Im Geleitwort erwähnte Gemeindeammann Adolf Furrer die Festschrift der Samariter und schloss seine Einführung in die Broschüre mit folgender Erklärung:

„Wir knüpfen an das bescheidene Bändchen die Erwartung, dass es seinen Teil dazu beitragen wird, in den weitesten Kreisen unserer Bevölkerung ein vermehrtes Verständnis für die Aufgaben unserer Gemeinde zu wecken“.

Ob des Ammanns Wunsch in Erfüllung ging (Adolf Furrer bezeichnete sich nie als Stadtammann) mag jedermann selber beurteilen. Sicher ist, in Grenchen war die Geschichte wieder ein wichtiges Thema und 1949 erschien Werner StrubsHeimatbuch Grenchen“. In diesem findet man zahlreiche Arbeiten wieder, denen man in de beiden oben erwähnten Broschüren begegnete; vielen – aber nicht allen….

Vor allem fehlt im Heimatbuch die Arbeit von Dr. Hermann Hugi, seines Zeichens Bezirksschullehrer. Seine Arbeit in den Broschüren trägt den Titel „Versuch einer Charakteristik der Bevölkerung Grenchens“. Die Hugis Arbeit beginnt mit der lapidaren Feststellung:

„Es gibt Menschen, die besser sind als ihr Ruf.“

Und gleich fährt er fort:

„Das gilt zweifellos auch für die Bevölkerung Grenchens.“

Womit er zweifelsfrei Recht hat. – In den folgenden Zeilen schreibt der Autor alle Vorurteile, die gegenüber der Gemeinde laut werden. Und das sind sehr viele! Sie reichen vom Bild des leichtlebigen Uhrenarbeiters, der keine Sorge zum Geld trägt bis zu seiner Ehefrau, die weder kochen noch auf die Kinder aufpassen kann. – Zum Vorwurf, die Grenchner seien widerborstig, meint Hugi, dass tatsächlich die Leute hier seit jeher den Regierenden gegenüber kritisch gewesen seien. Hermann Hugi befasste sich in der Schrift oft und eingehend mit Krisen in der Uhrenindustrie. So berichtet er von einem Grenchner, der in der Krise seine Stelle verloren hatte, und dem er dann in Genua als Hotelportier wieder begegnet sei. Die Export orientierte Grernchner Wirtschaft mache es notwendig, dass sich die Grenchner im Ausland bewegen und vor allem verständigen können. Eine gute Schulbildung und Sprachkenntnisse seien besonders wichtig.

„Deshalb gilt die besondere Sorge der Grenchner ihren Schulen. Es darf nicht gespart werden, wenn es sich um das Wohl der Jugend handelt.“

Weiter befasste sich Hugi mit der Schilderung einiger Berichte verschiedener Grenchner, die für die Zeit kurz nach dem Weltkrieg typisch waren. Interessant ist die Schrift, weil Hermann Hugi hier versuchte gegen Vorurteile anzukämpfen, die anderswo den Grenchnern gegenüber immer wieder geäussert wurden. Ob das ihm damals gelungen war?

Quellen

(Dieser Artikel ist Eigentum des Autors / der Autorin und kann deshalb nicht editiert werden.)