Bearbeiten von „Josef Girard“
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− | Josef Girard wurde [[1803]] in Grenchen als erstes von sechs Geschwistern geboren. Sein Vater, ebenfalls [[Josef Girard (1774-1853) | Josef Girard]], eröffnete [[1818]] das [[Zeittafel Bachtelen | Bachtelen-Bad]]. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Solothurn entschied Girard sich für das Medizinstudium, welches er in Freiburg i. Br. und in Wien absolvierte. Nach seiner Promovierung kehrte er nach Grenchen zurück, wo er erfolgreich eine Landpraxis betrieb. Anfangs praktizierte er im Bachtelen-Bad, später baute er sich seine Praxis vis-à-vis vom Bahnhof Süd (heute Teil des Kunsthauses). Daneben begann Girard sich politisch auf Seiten der Liberalen zu engagieren und fungierte als Unterstützer liberaler Flüchtlinge aus ganz Europa, wie beispielsweise [[Karl Mathy]], [[Giuseppe Mazzini]] und Gustav Freytag. Von [[1830]]-[[1835]] führte er Grenchen als Gemeindeammann und war von [[1831]]-[[1834]] und [[1856]]-[[1865]] Solothurner Grossrat. Ausserdem leitete er [[1830]] die Leberberger Liberalen am Volkstag von Balsthal und war [[1845]] unter den Freischärlern. Viele Neuerungen Grenchens dieser Zeit gehen auf Girards Wirken zurück: So war er einer der Initianten der Grenchner Bezirksschule, zu deren ersten Schulleiter [[1838]] [[Karl Mathy]] ernannt wurde. Ausserdem gilt er gemeinsam mit Anton Schild als Begründer der Uhrenindustrie in Grenchen. Zusammen mit seinem Bruder [[Euseb Girard | Euseb]] und Fürsprecher Kunz gründete er [[1852]] die erste Uhrenfabrik Grenchens, die ihre Tore allerdings aus wirtschaftlichen Gründen schon bald wieder schloss. Mehr Erfolg hatte er [[1856]] mit der zusammen mit Urs Schild gegründeten [[Ebauchesfabrik Dr. Girard und Schild]], einem Vorläufer der [[Eterna]]. [[1866]] liess sich Girard von Schild aus der Firma auszahlen und widmete sich wieder seiner Tätigkeit als Landarzt. [[1869]] zog sich Girard bei einem Krankenbesuch in Meinisberg eine Erkältung zu, an deren Folgen er verstarb. Die | + | Josef Girard wurde [[1803]] in Grenchen als erstes von sechs Geschwistern geboren. Sein Vater, ebenfalls [[Josef Girard (1774-1853) | Josef Girard]], eröffnete [[1818]] das [[Zeittafel Bachtelen | Bachtelen-Bad]]. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Solothurn entschied Girard sich für das Medizinstudium, welches er in Freiburg i. Br. und in Wien absolvierte. Nach seiner Promovierung kehrte er nach Grenchen zurück, wo er erfolgreich eine Landpraxis betrieb. Anfangs praktizierte er im Bachtelen-Bad, später baute er sich seine Praxis vis-à-vis vom Bahnhof Süd (heute Teil des Kunsthauses). Daneben begann Girard sich politisch auf Seiten der Liberalen zu engagieren und fungierte als Unterstützer liberaler Flüchtlinge aus ganz Europa, wie beispielsweise [[Karl Mathy]], [[Giuseppe Mazzini]] und Gustav Freytag. Von [[1830]]-[[1835]] führte er Grenchen als Gemeindeammann und war von [[1831]]-[[1834]] und [[1856]]-[[1865]] Solothurner Grossrat. Ausserdem leitete er [[1830]] die Leberberger Liberalen am Volkstag von Balsthal und war [[1845]] unter den Freischärlern. Viele Neuerungen Grenchens dieser Zeit gehen auf Girards Wirken zurück: So war er einer der Initianten der Grenchner Bezirksschule, zu deren ersten Schulleiter [[1838]] [[Karl Mathy]] ernannt wurde. Ausserdem gilt er gemeinsam mit Anton Schild als Begründer der Uhrenindustrie in Grenchen. Zusammen mit seinem Bruder [[Euseb Girard | Euseb]] und Fürsprecher Kunz gründete er [[1852]] die erste Uhrenfabrik Grenchens, die ihre Tore allerdings aus wirtschaftlichen Gründen schon bald wieder schloss. Mehr Erfolg hatte er [[1856]] mit der zusammen mit Urs Schild gegründeten [[Ebauchesfabrik Dr. Girard und Schild]], einem Vorläufer der [[Eterna]]. [[1866]] liess sich Girard von Schild aus der Firma auszahlen und widmete sich wieder seiner Tätigkeit als Landarzt. [[1869]] zog sich Girard bei einem Krankenbesuch in Meinisberg eine Erkältung zu, an deren Folgen er verstarb. Die Girardstrasse erinnert noch heute an das vielseitige Wirken der Familie. |
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* SCHILD, Adolf Richard, Schild-Hugi-Bilderbogen. Eine Plauderei über Familien- und Ortsgeschichte, Grenchen 1997, S. 206f. | * SCHILD, Adolf Richard, Schild-Hugi-Bilderbogen. Eine Plauderei über Familien- und Ortsgeschichte, Grenchen 1997, S. 206f. | ||
* [[Werner Strub | STRUB, Werner]], [[Heimatbuch Grenchen]], Grenchen 1949, S. 478-480. | * [[Werner Strub | STRUB, Werner]], [[Heimatbuch Grenchen]], Grenchen 1949, S. 478-480. | ||
+ | {{Quelle.NadineHunziker}} | ||
* [[German Vogt | VOGT, German]], Josef Girard, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 19.12.2006, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/030383/2006-12-19/ (Zugriff: 13.07.2020). | * [[German Vogt | VOGT, German]], Josef Girard, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom: 19.12.2006, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/030383/2006-12-19/ (Zugriff: 13.07.2020). | ||
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